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Schokolade#

Schokoladekocher
Schon Christoph Kolumbus (1451-1506) brachte Kakaobohnen aus Amerika mit, doch erst eine Generation später, 1528 durch Hernán Cortés (1485-1547) begannen die Europäer, den Kakao zu schätzen. Sie bereiteten daraus ein Getränk mit Honig und Rohrzucker. In der Barockzeit avancierte Trinkschokolade zum Lieblings- und Luxusgetränk der Reichen. Im 18. Jahrhundert entwickelten die Porzellanfabriken dafür eigene Schalen, die Trembleuse. In den Klöstern schätzte man das Heißgetränk als Fastenspeise, da Getränke das Fasten nicht brechen. Kakao wurde zu Tafeln gepresst gehandelt, die nicht zum direkten Verzehr geeignet waren. Stückweise wurden sie mit Wasser und Zucker vermischt und gekocht. Die wichtigsten Exportländer für Schokolade sind Deutschland, Belgien und Italien.  

Als älteste bestehende Schokoladenfabrik Deutschlands, die Halloren Schokoladenfabrik in Halle (Saale), ging aus einer im Jahre 1804 von F. A. Miethe gegründeten Konditorei hervor. Die erste Schweizer Schokoladenfabrik gründete François-Louis Cailler 1819 in Vevey. Ihm folgten Philippe Suchard (1824), Lindt, Jean Tobler (1830; Toblerone) und Rudolf Sprüngli (1845). Auch in Wien gab es im 19. Jahrhundert bekannte Schokoladefabriken, wie jene, die der Budapester Zuckerbäcker Victor Schmidt 1858 im 4. Bezirk gründete. Dort arbeiteten bis zu 1000 DienstnehmerInnen. 1880 erfand Schmidt den "Ildefonso"-Nougatwürfel, seit 1905 stellte er Mozartkugeln her. 2000 wurden diese Traditionsprodukte von der Manner AG übernommen. Seit 1890 bürgt die Schutzmarke des Stephansdoms auf rosa Grund für Qualität. Mit 3000 ArbeiterInnen entwickelte sich Manner zur größten Schokoladenfabrik der österreichisch-ungarischen Monarchie. Die berühmten Neapolitaner-Schnitten, eine international bekannte Wiener Spezialität, gibt es seit 1898. In der Größe 49 x 17 x 17 mm bestehen sie aus vier Lagen Streichmasse - Zucker, Haselnüsse, Kokosfett und Kakaopulver - zwischen fünf Lagen Waffeln. 1882 gründete der Weinviertler Carl Hofbauer in Wien 5 ein Confiserie-Unternehmen. In der Zwischenkriegszeit war es besonders mit Schokolademaroni und Toffee erfolgreich. 1972 übernahm die Firma den Mitbewerber Küfferle mit seinen bekannten Katzenzungen. Ein Jahr nach der Eröffnung eines neuen Werkes in Gloggnitz, Niederösterreich, kaufte der Schweizer Hersteller Lindt & Sprüngli das Unternehmen. Die Markennahmen Hofbauer und Küfferle blieben erhalten. Der Handel unterscheidet Bitterschokolade (Edelbitter-, Zartbitter- Herrenschokolade), Milchschokolade und weiße Schokolade unterschieden. Die fettreichere Kuvertüre wird zum Backen und Glasieren verwendet.


Quellen:
Helga Maria Wolf: Weihnachten. Kultur & Geschichte. Wien 2005. S. 133 f.
Manner
Wikipedia: Schokolade (Stand 3.3.2024)

Bild:
"Chocolatekocher" aus dem Kochbuch von Katharina Prato, 19. Jh.


Siehe auch:

Cioccolati-Suppe in: Admonter KlosterkochbuchBarocke Rezepte und Geschichten aus dem Stift AdmontJosef HasitschkaBenediktinerstift AdmontAdmont1998


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