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Wien 1 - Innere Stadt #

Markt. Am Hof. Photographie um 1900.
Markt. Am Hof. Photographie um 1900.
© IMAGNO/Archiv Lunzer

Der 1. grenzt an den 2., 3., 4., 6., 7. 8. und 9. Bezirk. 2015 hat die Innere Stadt eine Fläche von 286,9 ha und 16.339 BewohnerInnen.

Die Keimzelle Wiens bildete das 22,5 ha große, römische Legionslager Vindobona aus dem 1. nachchristlichen Jahrhundert. Seine Konturen - vor allem im Verlauf des Tiefen Grabens, der Naglergasse, des Grabens und der Rotenturmstraße - zeichnen sich noch im heutigen Stadtbild ab. Der "Graben" entspricht dem südöstlichen Lagergraben. Nach der Zerstörung von Vindobona um 400 wurde die Restsiedlung weiter bewohnt. Die Babenberger setzten die Befestigungsanlagen wieder instand, um sie als Stadtmauer zu verwenden. Stephansdom und Schottenstift entstanden im 12. Jahrhundert, noch vor den Mauern. Um 1200 ermöglichte das Lösegeld für den englischen König Richard Löwenherz die babenbergische Stadterweiterung innerhalb einer 4,5 km langen Ringmauer. Dadurch verdreifachte sich das Stadtgebiet. Wien war seit 1156 Residenz. Herzog Heinrich II. errichtete seine Pfalz auf dem Platz Am Hof, der als Veranstaltungsort für Feste und Turniere diente. 1275 begann der Bau der Hofburg. Ihre acht Bauphasen erstreckten sich bis zum Ende der Monarchie. Zwischen 1531 und 1672 ersetzten die Landesfürsten die Ringmauer durch eine Renaissancebefestigung mit Basteien. Sie wurde mehrfach modernisiert und das davor angelegte Glacis verbreitert. 1857 ordnete Kaiser Franz Joseph den Abbruch der Befestigungen und die Verbauung des Glacis an. An ihrer Stelle entstand die Ringstraße mit Grünflächen und Repräsentationsbauten als Symbol von "Neu-Wien".

Traditionelle Bräuche waren und sind vor allem mit der Dompfarre St. Stephan verbunden. Im Mittelalter waren die Karwochen-Feierlichkeiten mit Prozessionen und Passionsspielen von besonderer Bedeutung. Der Stadtumgang zu Fronleichnam ist es bis heute. Seit 2010 führt der Dompfarrer eine Tiersegnung durch. Neben dem Dom finden ein Weihnachtsmarkt und - seit 2002 - der Steffl-Kirtag statt.

Der weltliche Mittelpunkt, die Hofburg, war Schauplatz glänzender Feste, Schlittenfahrten, Pferdekaroussels und Bälle für die Adeligen. Bürger besuchten im Fasching Tanzveranstaltungen in Lokalitäten wie dem "Elysium" (Tuchlauben 7) oder der "Mehlgrube" (Neuer Markt 5) Seit 1935 ist der Opernball "das" gesellschaftliche Ereignis, nachdem schon seit 1877 Opernsoireen als öffentliche Tanzveranstaltungen stattgefunden hatten. Das Prachtwerk "Wien im Zeitalter Kaiser Franz Josephs I." nennt eine Reihe damals aktueller Bälle in der City: Ball bei Hofe, Hofball, Ball der Stadt Wien, Gschnasball im Künstlerhaus, Kostümfeste des Eislaufvereins …

In jüngster Zeit hat sich vor allem der Rathausplatz zum Schauplatz vieler Citybräuche entwickelt. Die Ringstaße wird als Veranstaltungsort für Paraden und Demonstationen genützt.


Quellen:
Wien in Zahlen, 2015
Helga Maria Wolf: Sehnsucht nach dem Alten Wien. Wien 2014
Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
Reinhard Petermann: Wien im Zeitalter Kaiser Franz Josephs I., Wien 1908


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