Ausstellung "Gotik in Österreich" Krems 1967#
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Der in historischer Sicht als "Spätmittelalter" bezeichnete Zeitabschnitt von zirka 1250 bis 1500 hat in der bildenden Kunst in der Gotik seine charakteristische Ausdrucksform gefunden. Österreich war zu dieser Zeit politisch aus der peripheren Lage an der Ostgrenze der Christenheit, in der es sich im Hochmittelalter befunden hatte, allmählich in eine zentrale Stellung von immenser Wichtigkeit gelangt. Dies bedeutete für die Kunst, daß sie wichtige Impulse erhielt. So ließ Kaiser Rudoph IV. nicht nur den Stephansdom ausbauen und die Unviersität in Wien gründen, sondern wirkte für seine Landesfürsten als Vorbild und Mäzen. So zeichneten diese zum Beispiel für den Dombau von Wiener Neustadt und für die Zisterzienserabtei Neuberg an der Mürz verantwortlich.Das Markenbild zeigt die berühmte Holzplastik "Schutzmantelmadonna" aus Frauenstein in Oberösterreich, ein einzigartiges Werk der Bildhauerkunst, vermutlich von Kaiser Maximilan I. in Auftrag gegeben. Der Adel eiferte wiederum dem Landesfürsten nach und ermöglichten die Herstellung des Schnitzaltars in Kefermarkt, einem Wunderwerk der Spätgotik. Der Hauptauftraggeber gotischer Kunstwerke war jedoch, was nahe liegt, der Klerus. Einen guten Einblick in die Kunst der Gotik gibt die heuer in Krems stattfindende Ausstellung "Gotik in Österreich".