850 Jahre Graz#
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Im Gegensatz zu vielen anderen österreichischen Städten kann Graz nicht auf eine römische Siedlung als Vorgängerin hinweisen. Die "Stübinger", ein Adelsgeschlecht, waren es, die zwischen 1125 und 1130 eine Herrschaftsburg auf dem Schlossberg ausbauten. Indiese Zeit fällt auch die erste Erwähnung von Graz in einer Urkunde von Markgraf Leopold des Starken für seinen Ministerialen Rudiger von 1128/29. Erst nachdem sich der zur Landesherrschaft drängende Markgraf Ottokar III. von Steyr durchgesetzt hatte und die Hochfreien von Stübing aus dem Spiel gebracht waren, konnte der Landesfürst den Grazer Boden an sich ziehen. Nun waren die Voraussetzungen dafür geschaffen, daß sich Graz zum Hauptort der Steiermark entwickeln konnte. Um 1260 wurde der große Förderer des Städtewesens, der Böhmenkönig Przemysl Ottokar II., Stadtherr von Graz. In dieser Zeit konnte die Siedlung erstmals als Stadt bezeichnet werden. Bestimmend für die weitere Entwicklung von Graz war aber vor allem, daß es mit dem Vertrag von Neuberg 1379 zum Sitz der Leopoldinischen Linie der Habsburger wurde. So entwickelte sich die Stadt zum kulturellen Verwaltungszentrum "Innerösterreichs", eines Ländergebildes, das die Steiermark, Kärnten, Inneristrien, Triest und später auch Görz und Gradisca umfaßte. Das Markenbild zeigt das mittlere Grazer Stadtsiegel von 1440.