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Briefmarke, Kaiserliches Festschloss Hof
© Österreichische Post

Kaiserliches Festschloss Hof#

Sonderpostmarke

Weniger als eine Autostunde von Wien entfernt erstreckt sich auf einem mehr als 50 Hektar großen Anwesen ein einzigartiges fürstliches Ensemble aus prächtiger Architektur und meisterhaft gestalteter Natur. Als barockes Gesamtkunstwerk eröffnet das kaiserliche Festschloss Hof einen interessanten Zugang zum prunkvollen Zauber der einst imperialen Lebenswelt – auf den Spuren von Prinz Eugen und Maria Theresia taucht man ein in eine faszinierende vergangene Zeit.

Zur Geschichte: Nicht zuletzt in seinen glanzvollen Residenzen fanden Macht und Reichtum des schon zu Lebzeiten legendären Feldherrn Prinz Eugen von Savoyen ihren Niederschlag. Sein Wiener Winterpalais in der Himmelpfortgasse (das heutige Finanzministerium) und das Belvedere in der kaiserlichen Residenzstadt Wien zählen ohne Frage zu den herausragendsten Leistungen österreichischer Barockarchitektur – deren Schöpfer, Lucas von Hildebrandt, realisierte auch das letzte große Bauprojekt des Prinzen: In den Jahren von 1725 bis 1729 entstand Schloss Hof als gediegenes Refugium, luxuriöser Jagdsitz und authentischer Rahmen für elegante höfische Feierlichkeiten. Pracht und Anmut des großartigen Ensembles aus Schloss, Terrassengarten und weitläufigem Gutshof beeindruckten Kaiserin Maria Theresia dermaßen, dass sie das Schloss im Jahre 1755 von Prinz Eugens Erben erwarb. Um sowohl für ihre Gäste als auch für ihren vielköpfigen Hofstaat noch mehr Platz zu schaffen, ließ sie das Gebäude um eine Etage aufstocken und gab diesem damit im Wesentlichen sein heutiges Aussehen.

Mit der Epoche Maria Theresias ging jedoch auch die Blütezeit von Schloss Hof allmählich zu Ende. Ihre Nachfolger zeigten kaum noch Interesse an der stilvollen Sommerresidenz – und gegen Ende des 19. Jahrhunderts, 1898, verlosch der imperiale Glanz vollständig, als Kaiser Franz Joseph das Schloss seiner Armee als Ausbildungsstätte übergab. Ehe sich die Soldaten samt ihren Pferden hier einquartierten, wurde das gesamte Mobiliar in die kaiserlichen Depots gebracht. 200 Wagen, voll mit Möbeln und wertvollen Kunstgegenständen, rollten damals vom Marchfeld nach Wien.

Im Frühjahr 2002 begann mit der Revitalisierung des Schlosses eines der ambitioniertesten Kulturprojekte in der jüngeren Geschichte Österreichs. Mit Hilfe von historischen Plänen, Inventaren und Gemälden konnte die ursprüngliche Pracht weitestgehend wieder hergestellt werden. Nach einer aufwändigen Restaurierung schmücken heute erlesene Möbel und Bilder wieder jene Räume, für die sie einst von den bekanntesten Künstlern und renommiertesten Manufakturen der Barockzeit geschaffen wurden.

Das Motiv der Sondermarke zeigt ein Gemälde des venezianischen Malers Bernardo Bellotto, genannt Canaletto (1722-1780), der für seine realistischen Veduten europäischer Städte bekannt ist.


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