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Briefmarke, Markus Schinwald
© Österreichische Post

Markus Schinwald#

Sonderpostmarke #

Mit Markus Schinwald, einem der international meist beachteten Künstler seiner Generation, wird die interessante Serie „Junge Kunst in Österreich“ nun fortgesetzt. Das Markenmotiv zeigt ein Standbild aus dem Videokunstwerk „Orient, 1st part“, welches 2011 im Rahmen der renommierten Biennale von Venedig im Österreich- Pavillon gezeigt wurde.

Markus Schinwald, 1973 in Salzburg geboren und heute in Wien und New York tätig, kommt ursprünglich aus dem Bereich der Mode. Der junge Künstler, Absolvent der Linzer Kunstuniversität, bedient sich neben der Malerei auch des Mediums der Performance sowie der Fotografie und Videokunst. In seinem hoch eigenständigen Werk setzt er souverän die verschiedensten Medien ein, um seinem künstlerischen Hauptthema – dem menschlichen Körper als kulturellem Konstrukt zwischen Selbstdarstellung und Disziplinierung, Konvention, Korrektur, neurotischen Ticks und unerwarteter Grazie – auf mannigfaltige Weise nachzuspüren. Deformationen der Psyche finden befremdliche physische Entsprechungen; Einflüsse aus Kunstgeschichte und Konsumkultur, aus kritischer Theorie, Filmgeschichte und TV-Präsenz, Choreografie, Bühnenbild und der Welt des Varietés werden in Schinwalds Arbeiten deutlich. Seine Protagonisten sind dabei oft eingezwängt in außergewöhnliche Räume, verrenken sich in widernatürlichen Handlungen und kreieren dadurch überaus surreale Situationen. In seinen Werken verarbeitet er auch Impulse aus dem Bereich der Oper, setzt sich mit Genres der Unterhaltungsindustrie auseinander und stellt darüber hinaus einen interpretativen Bezug zu Sigmund Freuds Theorien her. Dabei zieht sich die Vorstellung, dass ein intensiver psychischer Zustand auch körperlich in Erscheinung tritt, wie ein roter Faden durch sein ausdruckstarkes Schaffen.

Kein Zweifel: Schinwalds Kunst agiert im Zentrum des Zeitgefühls, und sie erzählt vom Spannungsfeld der Lebensführung zwischen Zwang und Spiel, Unterwerfung und Befreiung, Scheitern und Eleganz. Seine Ausstellungen – unter anderem im Frankfurter Kunstverein, im Essl Museum, im Linzer Lentos und im Palais de Tokyo in Paris – definieren sich als hochkomplexe Anordnungen, deren Spannung häufig aus einem irritierenden Widerspruch von emotional und ästhetisch aufgeladener Attraktion und hartnäckiger Verweigerung eines eindimensionalen Bedeutungsangebots entsteht. Zu den wichtigsten Auszeichnungen von Markus Schinwald zählen der Preis der Stadt Wien für Bildende Kunst (2007) und der Große Kunstpreis des Landes Salzburg (2008).


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