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Briefmarke, Marientod von Hochfeistritz
© Österreichische Post

Marientod von Hochfeistritz - Schatzkammer Gurk#

Sondermarke #

Als Fortsetzung der Serie „Sakrale Kunst“ gibt die Österreichische Post eine Sondermarke heraus, die ein kunst- und kirchengeschichtlich wertvolles Stück präsentiert: den Marientod von Hochfeistritz, ein farbig gefasstes Holzrelief aus dem beginnenden 16. Jahrhundert.

Als Marientod oder Dormitio Mariae (in der orthodoxen Kirche „Koimesis“) wird in der bildenden Kunst das immer wiederkehrende Motiv der sterbenden Mutter Gottes, die von den Aposteln umringt wird, bezeichnet. In der byzantinischen Kunst wurden die ersten Marientod-Darstellungen bereits um 900 angefertigt, im Abendland erst um die Jahrtausendwende. Apokryphen bzw. außerkanonische Schriften, die immer schon Inspirationsquelle von Kunstschaffenden waren, berichten von der Verkündung des nahen Todes von Maria durch einen Engel. Sie wünscht sich, noch einmal den Aposteln begegnen zu dürfen, die schließlich auf Wolken zu ihrem Sterbelager gesandt werden. Von Johannes erhält sie die heilige Kommunion, von Christus, den Erzvätern und einer Engelsschar wird sie in den Himmel begleitet.

Der Marientod von Hochfeistritz war ursprünglich Teil des religiösen Inventars der Pfarr- und Wallfahrtskirche zu „Unserer Lieben Frau in der F(e)ichten“, eine imposante Wehrkirchenanlage am südwestlichen Ausläufer der Kärntner Saualpe. Die spätgotische Kirche wurde in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts errichtet und sollte mit Mauern, Schießscharten und ihrem Wehrturm vor einfallenden Türken schützen. Auf der Mensa des südlichen Seitenschiffs wurde das wertvolle Relief aufgestellt. Heute findet sich hier eine Kopie des Marientods, das Original wurde lange Zeit im Klagenfurter Diözesanmuseum aufbewahrt. Das Museum und mit ihm die gesamten Ausstellungsstücke haben nun einen neuen ehrwürdigen Platz gefunden: Im Mai 2014 öffnete die „Schatzkammer Gurk“ im Propsteihof des berühmten Doms zu Gurk ihre Pforten. Auf rund 700 Quadratmetern werden über 300 sakrale Kunstwerke aus Kärnten gezeigt, die die kirchliche Geschichte des Landes widerspiegeln. Jeder Epoche ist ein Raum zugeschrieben, wobei die Gotik mit ihrem reichen Schatz an religiösen Relikten einen Schwerpunkt setzt – hier wird auch der Marientod von Hochfeistritz neben Flügelaltären, Tafelbildern, Einzelplastiken und anderen Kostbarkeiten präsentiert.