20. Jahrestag der Volksabstimmung über den EU-Beitritt Österreichs#
Sondermarke #
Vor mittlerweile 20 Jahren, am 12. Juni 1994, wurde das österreichische Volk im Rahmen einer Volksabstimmung zum Beitritt zur Europäischen Union befragt.
66,6 Prozent der Wählerinnen und Wähler stimmten mit „Ja“. Diese hohe Zustimmung ebnete den Weg für die Aufnahme Österreichs in die EU am 1. Jänner 1995. Die Österreichische Post widmet in Kooperation mit der Wirtschaftskammer Österreich diesem Ereignis eine Jubiläums-Sondermarke.
Lange war ein Beitritt Österreichs in die Europäische Gemeinschaft vor allem aus neutralitätsrechtlichen Gründen undenkbar gewesen. Nach Ende des Kalten Krieges und der Öffnung des Eisernen Vorhangs änderten sich die Vorzeichen. 1989 reichte Außenminister Alois Mock einen Beitrittsantrag ein, der ein Festhalten an der österreichischen Neutralität betonte, und 1993 begannen schließlich die Beitrittsverhandlungen. Im März 1994 konnten die Verhandlungen erfolgreich abgeschlossen werden. Da der EU-Beitritt grundlegende Veränderungen in der Verfassung mit sich brachte, musste die Bevölkerung ihre Zustimmung geben – es sollte nach Zwentendorf 1978 zum zweiten Mal in der Geschichte der Republik eine Volksabstimmung abgehalten werden. Die Regierungsparteien und Sozialpartner leiteten sogleich große Informationskampagnen ein. Am 12. Juni 1994 stimmten die Österreichinnen und Österreicher klar für einen Beitritt. Die Wahlbeteiligung lag bei hohen 82,5 Prozent. Am 1. Jänner 1995 wurde Österreich gemeinsam mit Finnland und Schweden Mitglied der Europäischen Union.
Zu diesem Zeitpunkt war die ,,EU-phorie“ am größten. Die positive EU-Stimmung ging in den Folgejahren stark zurück, jedoch waren stets rund zwei Drittel der Bevölkerung gegen einen EU-Austritt. Heute herrscht weitgehend Einigkeit über die Vorteile, die mit der Mitgliedschaft verbunden sind: Vom freien Personenverkehr, einer freien Bildungsmobilität sowie verschiedenen Förderungen und Forschungsprojekten profitieren unzählige Menschen in Österreich. Der uneingeschränkte Zugang zum EU-Binnenmarkt, die gemeinsame Währung, aber auch die EU-Osterweiterung hatten eine Ankurbelung und Internationalisierung der heimischen Wirtschaft zur Folge.
Für die Gestaltung der Sondermarke veranstalteten die Österreichische Post und die Wirtschaftskammer Österreich einen Wettbewerb, an dem alle Schülerinnen und Schüler des Landes teilnehmen konnten. Der Entwurf von Moritz Dittrich, Raphael Strasser und Jakob Chisté der Klasse 3c des Brigittenauer Gymnasiums in Wien konnte die Fachjury überzeugen und belegte den ersten Platz.