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Briefmarke, Europa 2014 - Zither
© Österreichische Post

Europa 2014 - Internationale Musikinstrumente - "Zither"#

Sondermarke#

Wie jedes Jahr wird von der Vereinigung der europäischen Postgesellschaften Posteurop ein gemeinsames Markenthema auserwählt, heuer zieren nationale Musikinstrumente die Europamarken. Die Österreichische Post hat sich für die Zither entschieden, ein Instrument, das zwar für alpenländische Tradition steht, aber schon längst auch den Einzug in moderne Ensembles gefunden hat.

Die Zither gehört zu den Zupfinstrumenten und wird am Tisch liegend gespielt. Die fünf Melodiesaiten sind über ein Griffbrett gespannt, sie werden mit der linken Hand gegriffen und mit einem Metallring am Daumen der rechten Hand angeschlagen. Die bis zu 37 Freisaiten werden mit den übrigen Fingern der rechten Hand gespielt und begleiten die Melodie.

Die Zither in ihrer heutigen Form existiert erst seit dem 19. Jahrhundert. Hölzerne Resonanzkörper, über die Saiten gespannt werden, gab es jedoch schon in der Antike – sie wurden in vielen verschiedenen Kulturen gebaut und gespielt. Bereits im 7. Jahrhundert vor Christus musizierten die Griechen mit der „Kithara“, in der Bibel wird die Zither ebenfalls oft erwähnt und auch in Asien hatte sie viele regionale Urverwandte.

Der Vorgänger der alpenländischen Zither ist jedoch das mittelalterliche Scheitholz, das erstmals im 16. Jahrhundert beschrieben wurde. Die Erfolgsgeschichte des Saiteninstruments begann um 1820 mit dem Wiener Johann Petzmayer, der die Zither weiterentwickelte und salonfähig machte. Bürgertum, Adel und sogar der Kaiser begeisterten sich für das Instrument, das dem Hang zur Folklore in der Biedermeierzeit durchaus entsprach. Petzmayer wurde auch an den bayrischen Hof eingeladen, wo er Herzog Maximilian das Zitherspiel beibrachte, seine Tochter Sisi – die spätere Kaiserin Elisabeth – brachte es schließlich an den Wiener Hof. In der Folge entstanden zahlreiche Zitherschulen, das Instrument erfuhr viele bauliche Veränderungen und wurde weltweit exportiert. Der bayrische Instrumentenbauer Max Amberger schuf 1862 die erste Konzertzither, von den unterschiedlichen Besaitungsarten setzten sich zwei durch: die heute vorherrschende Münchner Stimmung und die abweichende Wiener Stimmung, in der das weltberühmte Harry-Lime-Thema des Films „Der dritte Mann“ komponiert wurde. Heute gilt die Zither nicht mehr als reines Volksmusikinstrument. Vor allem seit den 1960er-Jahren wird sie zunehmend auch in zeitgenössischer Musik wie Jazz, Blues und Weltmusik, aber auch im Pop und Rock eingesetzt.

Das Motiv der Marke wurde von der Grafikerin Silvia Moucka entworfen, die schon zahlreiche Briefmarken für die Österreichische Post gestaltete. Gezeigt wird eine alpenländische Konzertzither in der traditionellen Salzburger Form – die heute am häufigsten gebaute und verwendete Zitherart.


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