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Briefmarke, Österreichische Nationalbibliothek – Literaturmuseum
© Österreichische Post

Österreichische Nationalbibliothek – Literaturmuseum#

Sondermarke#

Aus Anlass der Errichtung des Literaturmuseums der Österreichischen Nationalbibliothek bringt die Österreichische Post eine Sondermarke zum Thema heraus. In diesem Museum wird österreichische Literatur vom ausgehenden 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart an einem Ort gesammelt zur Schau gestellt.

Als zentrale wissenschaftliche Bibliothek der Republik Österreich blickt die Österreichische Nationalbibliothek auf eine Geschichte zurück, die bis ins 14. Jahrhundert reicht. Als erstes Stück der heutigen Sammlung gilt das Evangeliar des Johannes von Troppau aus dem Jahr 1368, das er für den Herzog von Österreich anfertigte. Kaiser Friedrich III. vereinigte schließlich die Habsburgerschätze in der Burg zu Wiener Neustadt, unter anderem lagerten dort wertvolle Handschriften wie die Wenzelsbibel und die Goldene Bulle. Im Laufe der Jahrhunderte gelangte der Bücherschatz schließlich nach längerem Verbleib unter anderem auf Schloss Ambras und in der Prager Burg wieder zurück nach Wien. Am heutigen Josefsplatz wurde im 18. Jahrhundert ein Gebäude errichtet, das die damals Hofbibliothek genannte Sammlung beherbergen sollte. Der aus dieser Zeit stammende Prunksaal der Nationalbibliothek gilt heute noch als ein Meisterwerk barocker Architektur und Freskenmalerei, unter anderem ist hier die Sammlung des Prinzen Eugen von Savoyen mit rund 15.000 Exemplaren untergebracht.

Zahlreiche Bestände der Österreichischen Nationalbibliothek finden ab 2015 nun im neu geschaffenen Literaturmuseum eine neue Heimat. Das Museum befindet sich in den Räumlichkeiten des ehemaligen k. k. Hofkammerarchivs, in dem einst Franz Grillparzer als Direktor amtierte. Das Haus in der Johannesgasse 6 im ersten Wiener Gemeindebezirk wurde vom Sieger des ausgeschriebenen Architekturwettbewerbs, der Wiener Arbeitsgemeinschaft BWM Architekten und PLANET ARCHITECTS, entsprechend adaptiert, es wird nun nach dem berühmten Archivdirektor „Grillparzerhaus“ genannt. Auf zwei Ebenen werden Werke österreichischer Autorinnen und Autoren von der Zeit der Aufklärung bis zur Gegenwart ausgestellt, eine weitere Etage ist für wechselnde Ausstellungen vorgesehen. Damit sollen die österreichische Literatur und ihre Bedeutung für das europäische Kulturleben nun in einem zentralen Museum präsentiert werden.

Architektonisch kombiniert das Museum die denkmalgeschützten Räumlichkeiten mit ihren historischen Archivregalen mit funktionellen Räumen für Workshops und Lesungen. Neben Büchern, Manuskripten, Briefen, Zeichnungen und Fotos, die nicht nur die Literatur, sondern auch die sozialgeschichtlichen Hintergründe widerspiegeln, finden auch optisch und kulturhistorisch interessante Gegenstände im Museum ihren Platz, etwa Egon Friedells Perücke, die er bei seinem Goethe-Sketch trug.

Das Briefmarkenmotiv zeigt einen Einblick in die neugestalteten Räumlichkeiten des neuen Literaturmuseums im Grillparzerhaus, das bis 2006 vom Österreichischen Staatsarchiv genutzt wurde, sowie einen Regiestuhl von Ernst Jandl.


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