Rotes Haus#
Sondermarke#
Nicht nur wegen der feinen gutbürgerlichen Küche, sondern auch wegen seiner historischen und architektonischen Bedeutung ist das „Rote Haus“ heute das Wahrzeichen der Stadt Dornbirn. Die Österreichische Post widmet dem alteingesessenen Restaurant nun eine Sondermarke aus der Serie „Gastronomie mit Tradition“.Das Gebäude im Stil eines Rheintalhauses am Dornbirner Marktplatz wurde im Jahr 1639 im Auftrag von Michael Danner und seiner Frau Verena, einer geborenen Rhomberg, als Wohn- und Gaststätte sowie Tanzhaus an der Stelle des abgebrannten Pfarrhofs erbaut. Es war von jeher aber auch ein Ort, an dem gefeiert, Geschäften nachgegangen und Politik gemacht wurde. Die Familienwappen – die Tanne und der Löwe – schmücken heute noch den Giebel an der Frontseite des Hauses hoch über der großen Treppe. Diese Freitreppe hat auch historische Bedeutung: Hier wurde im Jahr 1771 offiziell verkündet, dass die Gemeinde Dornbirn sich aus der Herrschaft der Grafen von Ems freigekauft hatte.
Charakteristisch und namensgebend für das Rote Haus ist die rote Farbe, mit der der obere, hölzerne Teil des Hauses gestrichen ist – früher verwendete man dazu übrigens Ochsenblut. Reich verzierte Fensterläden sowie Schnitzereien an der Giebelunterseite verleihen dem Haus sein eindrucksvolles Aussehen. Auch im Inneren bietet das „Erlebnishaus“ ein stilvolles Ambiente: Dunkle Wandtäfelungen, Holzdecken, Schnitzereien, Jagdgewehre oder jahrhundertealte handbemalte Bauernschränke sorgen für eine urig-nostalgische Atmosphäre, auch Kunstgegenstände und Volkskundliches wie einen alten Schlitten oder ein Spinnrad findet man in den gemütlichen Gaststuben.
Im Jahr 1954 erwarben August Rhomberg, ein Nachfahre der Erbauer, und seine Gattin Elfriede das Haus und ließen es unter Beibehaltung der alten Stilelemente fachgemäß renovieren. Seit mehr als 50 Jahren steht das Haus nun unter Denkmalschutz. 2007 wurde es nochmals zeitgemäß adaptiert und restauriert, ohne dabei an Charme und Atmosphäre zu verlieren. Heute ist das Rote Haus ein äußerst erfolgreiches Restaurant, das in einem nostalgischen Rahmen nicht nur gutbürgerliche, traditionelle Küche, sondern auch internationale Spezialitäten bietet. Berühmt ist etwa die traditionelle Dornbirner Mohrenbier-Senfrahmsuppe, die mit Bratwurstscheiben und dunklem Brot serviert wird. Eine Eisdiele mit eigener Eisproduktion verwöhnt auch die Liebhaber süßer Leckereien, der geräumige Gastgarten befindet sich direkt auf dem Dornbirner Marktplatz.
Die Sondermarke zeigt das traditionelle Gasthaus mit dem unverkennbaren roten Anstrich, dem mächtigen Giebel und den dekorativen Fensterläden, im Vordergrund lädt ein Teller mit Kalbsmedaillons an Rotweinsauce mit überbackenen Kartoffeln zum Verweilen und Genießen ein.