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Zeitgenössische Kunst - Erwin Bohatsch#

Sondermarke#

Briefmarke, Erwin Bohatsch
© Österreichische Post

Die Grenzen der Malerei auszuloten – das ist wohl eines der Hauptanliegen Erwin Bohatschs. Der Künstler zählt zu den wichtigsten österreichischen Vertretern der abstrakten Malerei. Die Österreichische Post widmet ihm eine Sondermarke aus der Serie „Zeitgenössische Kunst“. Erwin Bohatsch wurde 1951 in Mürzzuschlag geboren und studierte 1971 bis 1976 an der Akademie der bildenden Künste, wo er heute lehrt. Bereits in den 1970ern startete er seine künstlerische Karriere, in den 1980ern machte er auf sich aufmerksam, als er im Dunstkreis der „Neuen Wilden“ arbeitete, aber doch eine ganz eigenständige Position entwickelte. Wie die „Neuen Wilden“ interessierte er sich für die Malerei an sich, mit der Zeit rückten der malerische Prozess und die Materialität der Werke in den Vordergrund. Bohatschs Arbeiten entstehen, indem er Farbschichten lasierend – also mit durchscheinenden Farben – übereinanderlegt. Teils schimmern die darunterliegenden durch, teils entstehen Schleier, oft schaut sogar die Leinwand hervor, häufig wird die Bildmitte offen gehalten. Auch Rinnspuren und mit der Spachtel gezogene Farbstege sowie Farbwolken und scharfe Konturen kennzeichnen seine Arbeiten, die sich oft, wenn mehrere nebeneinander hängen, wie zu einem offenen Ensemble zusammenfügen, auch wenn es sich um Einzelwerke handelt. Netz- und Gitterstrukturen sind ebenso typisch für Bohatsch wie sein gestisch-expressiver Pinselstrich. Der Künstler pendelt zwischen Gegenständlichkeit und Abstraktion, zwischen Farbe und Nichtfarbe, zwischen Linie und Fläche. Er findet, wie Experte Florian Steininger, der zukünftige Leiter der Kunsthalle Krems, in einem Text zu Bohatsch schrieb, „neue Lösungen für die Malerei.“ Er verstehe sich, so Steininger weiter, als „Maler, dessen Werk keiner geradlinigen, eindimensionalen Entwicklung unterworfen ist.“ Er praktiziere „reduzierte monochrome Gemälde, die mit dem Ende der Malerei kokettieren, neben denjenigen, die sich deutlich von der puren und radikalen Abstraktion distanzieren. Er versteht es, in scheinbar engen Bereichen eine Fülle von malerischen Ergebnissen zu erreichen.“ Bohatsch geht es nicht darum, mit seinen Bildern eine Geschichte zu erzählen. Vielmehr möchte er sich in seiner Arbeit auf die Suche nach einer neuen Definition für die Malerei machen. Der Künstler kann auf Einzelausstellungen in zahlreichen Galerien und in der Wiener Secession, im MUMOK Museum Moderner Kunst Stiftung Ludwig, im Essl Museum Klosterneuburg, im Kunsthaus Bregenz, im Museum Liaunig, im Bank Austria Kunstforum und in weiteren Museen verweisen. Der Otto-Mauer-Preis, ein bedeutender heimischer Preis für zeitgenössische Kunst, wurde ihm bereits verliehen. Auch den Preis der Stadt Wien nennt Bohatsch sein eigen. Die auf der vorliegenden Briefmarke gezeigte Arbeit stammt aus einer Werkgruppe von neueren, kleinen Papierarbeiten. Sie wurde mit Acryl, Öl und Graphit auf Papier gefertigt und hat keinen Titel.


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