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Weihnachten 2017 – Anbetung der Könige, Pfarrkirche Altschwendt#

Sondermarke#

Briefmarke, Anbetung der Könige, Pfarrkirche Altschwendt
© Österreichische Post

Im oberösterreichischen Bezirk Schärding liegt die kleine Gemeinde Altschwendt mit rund 700 Einwohnern. Die römisch-katholische Pfarrkirche ist dem heiligen Maximilian geweiht. Auf der Weihnachtsbriefmarke ist eines ihrer kunstvollen Glasfenster abgebildet, das die Anbetung des Jesuskindes durch die Heiligen Drei Könige zeigt. Der markante Zwiebelturm mit dem vergoldeten Kreuz an der Spitze macht die Pfarrkirche St. Maximilian zum Wahrzeichen von Altschwendt. Das Gotteshaus wurde 1849 fertiggestellt, zuvor stand den Einwohnern nur eine kleine Kapelle zur Verfügung. Imposant ist der kunstvoll gestaltete Hochaltar aus 1932 aus der Werkstätte des Bildhauers Josef Furthner aus Zell an der Pram: Über dem marmornen Altartisch und dem Tabernakel thront der Kirchenpatron Maximilian und bildet die Verbindung zur darüber stehenden Kreuzigungsgruppe mit Johannes und Maria.

Der Altarraum wird von zwei großen Bogenfenstern links und rechts vom Altar erhellt, den beiden bedeutendsten Kunstwerken der Kirche. Auf einem der Fenster ist die Geburt Christi zu sehen, auf dem zweiten die Anbetung des Christuskindes durch die Heiligen Drei Könige. Im Matthäusevangelium wird berichtet, dass sie dem Stern folgten und dem Jesuskind wie auf dem Glasfenster abgebildet ihre Gaben Weihrauch, Gold und Myrrhe darbrachten. Die Gesichter und die Bekleidung der Personen sowie auch die Pflanzen im Vorder- und im Hintergrund der Szene sind mit großem Detailreichtum gestaltet.

Die fast dreieinhalb Meter hohen Glasbilder stammen aus dem Jahr 1914 und wurden in der 1884 gegründeten Oberösterreichischen Glasmalerei Penner & Schürer hergestellt – einer der drei damaligen großen österreichischen Glasanstalten in Wien, Linz und Innsbruck. Josef Raukamp (1881–1960), ein gelernter Glasmaler aus dem Rheinland, übernahm nach dem Tod des Glaskünstlers Schürer 1905 die künstlerische Leitung der Werkstätte und 1915 schließlich das ganze Unternehmen. 1954 verkaufte Raukamp die Glasmalerei an das Stift Schlierbach, wo sein Bruder, ebenfalls ein Glasmaler, als Pater lebte. Das Zisterzienserstift führt die Glaswerkstätte bis heute fort und ist neben Innsbruck die zweite bedeutende Glasanstalt Österreichs. Josef Raukamp und sein Bruder revolutionierten die Glasmalkunst der damaligen Zeit, indem sie wieder zu im Mittelalter verwendeten Methoden zurückkehrten und das Glas nicht bemalten, sondern die Bilder mosaikartig aus farbigen Gläsern zusammensetzten. Auch die Glasfenster aus Altschwendt sind aus Echtantikglas mit einem geätzten Überfangglas und mit Schwarzlot- und Silbergelbmalerei gestaltet sowie mit Blei gefasst. Die Umrahmungen rund um das Motiv zeigen in den floralen Elementen und Ornamenten deutlich den Einfluss des Jugendstils. Josef Raukamp gilt als einer der wichtigsten Vertreter der österreichischen Glasmalkunst im 20. Jahrhundert, unter anderem gestaltete er auch die zwölf Fenster in den Turmkapellen des Linzer Doms.


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