150 Jahre Kronprinz Rudolf-Bahn#
Sondermarke#
Der Weg in den Süden#
Diese Jubiläums-Sondermarke ist dem dritten Bahnübergang – nach der Südbahn über den Semmering und der Brennerbahn im Westen – über die österreichischen Alpen gewidmet.
Die auch Rudolfsbahn genannte Bahnstrecke von St. Valentin nach Tarvis sollte die Eisenindustriezentren in Oberösterreich, der Steiermark und Kärnten an die Südbahn, die von Wien bis nach Triest führte, anbinden. Über weitere Zulaufstrecken sollte auch Transitverkehr aus Deutschland und Böhmen über die Strecke der Rudolfsbahn geleitet werden, um die Auslastung zu verbessern.
Die neu gegründete „k. k. priv. Kronprinz Rudolf-Bahn Gesellschaft“, kurz KRB, erwarb eine Konzession zum Bau der Bahn. Der Planer Ingenieur Franz Kazda passte die Streckenführung an das Gelände an und führte sie durch die Täler über den Schoberpass, den niedrigsten Übergang über den Alpenhauptkamm. Am 15. August 1868 wurde schließlich das erste Teilstück von St. Valentin nach Steyr eröffnet. Eine durchgehende Fahrt – mit einer Fahrtzeit von 14 Stunden – über die 407 Kilometer bis Tarvis war ab 1873 möglich. Ein Anschluss an die privatisierte Südbahn scheiterte jedoch an deren Einspruch. Aufgrund der Wirtschaftslage konnten die erhofften Transportmengen nie erreicht werden, und so wurde die Kronprinz Rudolf-Bahn 1884 schließlich verstaatlicht. Heute gehört sie zum Streckennetz der Österreichischen Bundesbahnen.
Die Rudolfsbahn#
Die 114 Lokomotiven der KRB stammten vorwiegend aus österreichischer Produktion. Loks für Personenzüge trugen ungerade, jene für Güterzüge gerade Nummern. Auf der Sondermarke ist die KRB 6 Knittelfeld abgebildet, eine der ältesten Güterzuglokomotiven der KRB. Die Bahnstationen waren alle mit einem elektrischen Telegraphen ausgestattet, die Wärterstationen hatten über eigene Leitungen angeschlossene Läutewerke. Signale und Schrankenanlagen wurden mittels Seilzug bedient.
Der Verlauf der Strecke führt über Steyr nach Hieflau, durch das Gesäuse nach Selzthal, über den Schoberpass und durch das Murtal nach Knittelfeld und Judenburg. Dann geht es über den Neumarkter Sattel nach Kärnten, durch St. Veit an der Glan nach Villach und schließlich nach Tarvis im heutigen Italien.