Millstätter Fastentuch, Adam und Eva #
Sondermarke#
Die Bibel in Bildern #
Ein besonderer sakraler Kunstschatz steht im Mittelpunkt dieser Marke aus der Serie „Sakrale Kunst in Österreich": das Millstätter Fastentuch, das Motive aus dem Alten und dem Neuen Testament zeigt.
Die Pfarrkirche von Millstatt, vormals die Stiftskirche des unter Joseph 11. aufgehobenen Stifts Millstatt, beherbergt mit dem Millstätter Fastentuch eines der größten erhaltenen Leinwandbilder des Alpenraums. Auf einer Größe von etwa 8,4 mal 5,7 Metern sind in 7 Reihen 41 Szenen aus der Bibel dargestellt. Geschaffen wurde das Tuch 1593 von Oswald Kreusel (Kreuselius). Es wurde mit Wasserfarben auf Leinwand gemalt und erinnert an Holzschnitte berühmter Renaissancekünstler wie etwa Albrecht Dürer oder Lucas Cranach. Das Fastentuch ist immer noch in liturgischer Verwendung, es verhüllt während der Fastenzeit vor Ostern den Hochaltar. In der ersten Reihe ist die Schöpfungsgeschichte zu sehen, darunter auch das Motiv der Sondermarke, der Sündenfall.
Stift Millstatt wurde vermutlich im 11. Jahrhundert gegründet und war einst ein Benediktinerkloster. Unter Kaiser Friedrich III. übernahm 1469 der St.-Georgs-Ritterorden das Stift, ab 1598 führten es die Jesuiten bis zu seiner Aufhebung 1773. Neben dem Fastentuch sind unter anderem der romanische Kreuzgang, das Weltgerichtsfresko in der ehemaligen Stiftskirche sowie die heute im Kärntner Landesarchiv aufbewahrte frühmittelhochdeutsche Millstätter Handschrift von kunsthistorischer Bedeutung.