Schloss St. Martin#
Mächtiger zwei- bis dreigeschoßiger Vierkantbau mit Rundtürmen, Eckerkern auf Kragsteinen (mit Spitzhelmen, urspr. mit barocken Zwiebeldächern), rustiziertem Rundbogensteinportal; zweigeschoßige Pfeiler- Säulen-Arkaden im Hof; im Inneren Glasgemälde nach einem Entwurf von Alfred Wickenburg (1966) im Oststiegenhaus, Speisesaal mit Kreuzgratgewölben auf Pfeilern, bemerkenswertes Kruzifix nach der Art Josef Thaddäus Stammeis (um 1740); Festsaal im Südflügel mit einer Holzplastik „feuerspeiender Panther" (Wappen von Graz), nach der Art Josef Thaddäus Stammeis (um 1740), zwei profilierte Holzbalkendecken aus der ersten Hälfte des 17. Jh.s.
St. Martin wird erstmals in der ersten Hälfte im 11. Jh. als dem Aribonengraf Botho dem Starken gehörig urk. erwähnt; um 1055 an das Erzstift Salzburg, 1144 an das Stift Admont; damals Errichtung eines Propsteihofes mit Turm und Kapelle.
1557 Neubau nach Plänen von Anton und Josef Nachtigall. Umbauten 1572-74. Unter Eleonore Breuner um 1575 Erneuerung der Ringmauer und Errichtung eines Wehrganges. Unter Abt Urban Weber erfolgte 1638 der Neubau nach Plänen von Peter Fasoll.
Schloss St. Martin ist derzeit als landwirtschaftliche Hauswirtschaftsschule und Volksbildungsheim in Verwendung. Nach Kriegsschäden erfolgte in den Jahren 1950-52 die Wiederherstellung.
Eigentümer: Seit 1936 Land Steiermark
Weiterführendes#
- Schloss St. Martin (Austria-Wiki)
- Engele, R.: „Klein-Grinzing“ am Kehlberg (Essay)
Der Text und die Literaturangaben sind aus dem Buch 'Österreichisches Burgenlexikon - Schlösser, Burgen und Ruinen' (1991) von Georg Clam Martinic übernommen.
Literatur#
- Dehio Graz Dehio-Handbuch, Die Kunstdenkmäler Österreichs. Graz, bearb. von Horst Schweigert, Wien 1979, Seite 260f