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Ferdinand Hanusch#

Ferdinand Hanusch
Bild zum Vergrößern anklicken, Foto: Redenhofer

Ferdinand Hanusch, * 9. 11. 1866 Oberdorf (Horni Vés, Tschechische Republik), † 28. 9. 1923 Wien, sozialdemokratischer Politiker, Mitschöpfer der österreichischen Sozialpolitik, Arbeiterdichter, ursprünglich Seidenweber. Ab 1891 aktiv in der Arbeiterbewegung tätig, 1900 Sekretär der Union der Textilarbeiter, 1907-18 Reichsratsabgeordneter, 1918-19 Mitglied der Provisorischen Nationalversammlung, 1919-20 Mitglied der Konstituierenden Nationalversammlung, 1920-23 Abgeordneter zum Nationalrat, 1918-20 Staatssekretär für soziale Fürsorge bzw. soziale Verwaltung. Er baute das Sozialministerium und eine Sozialgesetzgebung auf, die Vorbild für andere Staaten wurde. Auf ihn gehen Gesetze über Achtstundentag, Betriebsrat, Arbeiterurlaub, Kollektivvertrag und der Ausbau der Sozialversicherung zurück. 1921 Direktor der Wiener Arbeiterkammer. - Seine literarischen Arbeiten zeichnen sich durch starke menschliche und kämpferische Haltung aus. Nach ihm ist das "Hanusch-Krankenhaus" (früher Rainer-Spital) in Wien 14 benannt.

Werke: Erzählungen und Skizzen (Auf der Walze, 1907); soziale Tendenzstücke (Die Enterbten, 1910; Der Bauernphilosoph, 1913). - Parlament und Arbeiterschutz, 1913; Sozialpolitik im neuen Österreich, 1923.

Literatur: O. Staininger (Hg.), F. Hanusch, ein Leben für den sozialen Aufstieg, 1973.


Standort: Republik-Denkmal, Wien 1., Dr. Karl Renner Ring
Künstler: Büste ursprünglich von C. Wollek, später von M. Petrucci


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