Buchlowitz/Buchlovice #
In beherrschender Lage auf einer Anhöhe inmitten dichter Wälder thront die einst königliche Festung Burg Buchlov. Ihre Entstehungszeit reicht in die erste Hälfte des 13. Jahrhundert zurück, Um- und Anbauten im Stil der Renaissance und des Barock erfolgten im 15. bis 18. Jahrhundert. Die Räumlichkeiten demonstrieren eindrucksvoll die adelige Wohnkultur in der Zeit der Gotik und Renaissance.
Ende des 17. Jahrhunderts, als die Ansprüche an den Wohnkomfort stiegen und die Herren von Buchlov erkannten, dass Burgen ohnedies kaum mehr ihre Schutzfunktion erfüllen konnten, entstand in Sichtweite ihrer Festung das Schloss Buchlovice, ein Schlösschen im Stile einer italienischen Barockvilla, umgeben mit einem Landschaftspark mit altem, zum Teil exotischen Baumbestand.
Der Bauherr, Graf von Peterswald, hatte den italienischen Architekten Domenico Martinelli mit der Planung beauftragt.
Das 1707 fertig gestellte Schloss setzt sich aus zwei halbkreisförmigen, mit ihren Hofseiten einander zugewandten Gebäuden zusammen.
Den zwei Stockwerke hohen Hauptsaal schmücken Deckengemälde mit Allegorien Eleonoras – Gerechtigkeit, Unschuld, Tapferkeit und Liebe zur Kunst.
Bosnienkrise#
Am 16. September 1908 vereinbarten Österreich-Ungarn und Russland im Vorfeld der Bosnischen Annexionskrise auf dem Schloss, das damals dem Botschafter der Donaumonarchie in Sankt Petersburg, Graf Leopold Berchtold gehörte, das Abkommen von Buchlau, nach dem die k.u.k. Monarchie Bosnien-Herzegowina erhalten sollte. Dafür versprach Österreich Russland Unterstützung bei dem Versuch, erweiterte Durchfahrtsrechte durch die Dardanellen gegenüber dem Osmanischen Reich durchzusetzen.Fotos: P. Diem, Textvorlage: O. und A. Schweizer