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Freudenthal/Brundtál #

Bild 'Wappen_Freudenthal'
Freudenthal (16.654 Ew.) ist eine der ältesten Städte in den Ländern der Krone Böhmens und hat eine reiche Geschichte, die sich in den Sehenswürdigkeiten widerspiegelt, wie z.B. dem Schloss, den Exponaten der Museen oder des neu renovierten Stadtplatzes mit alten Bürgerhäusern. Über Jahrhunderte war der Bergbau, vor allem der Abbau von Edelmetallen, eine bedeutende Einnahmequelle für die Stadt und die Region – der Bergmann im Stadtwappen weist auf diese Zeit hin.Im Zuge der Industrialisierung im 19. Jahrhundert gewann vor allem die Textilindustrie mit Lederfabriken, Bleichereien, Spinnereien und Webereien an Bedeutung. Bekannt war der Ort für die Produktion der begehrten schlesischen Hausleinwanden.

Schloss Freudenthal
Schloss Freudenthal
Schloss Freudenthal
Schloss Freudenthal
Schloss Freudenthal
Schloss Freudenthal
Schloss Freudenthal
Schloss Freudenthal
Schloss Freudenthal

Geschichte#

Bis zur Teilung von 1377 gehörte Freudenthal zum Herzogtum Troppau. Danach war die Stadt zeitweise im Besitz der Herzöge von Jägerndorf und der Herzöge von Ratibor und schließlich ab 1473 der Herren von Würben auf Freudenthal. Nach der Schlacht am Weißen Berg 1620 wurde die Herrschaft vom Kaiser konfisziert und an den Deutschen Orden verkauft. Von 1682 bis 1684 bestand das Herzogtum Freudenthal mit dem Hochmeister des Deutschen Ordens Johann Caspar von Ampringen als Landeshauptmann von Schlesien.

1919 kam der Ort zur neu geschaffenen Tschechoslowakei. 1938 wurde der Landkreis Freudenthal im Regierungsbezirk Troppau als Teil des Sudetenlandes dem Deutschen Reich angegliedert. Bis zur Vertreibung aufgrund der Beneš-Dekrete in den Jahren 1945 und 1946 war Freudenthal überwiegend von Sudetendeutschen bewohnt.

Sehenswürdigkeiten#

Zu den bekannten Denkmälern gehören die Pfarrkirche Maria Himmelfahrt, das Gabrielhaus, die Piaristenkirche der Maria Trösterin mit Kloster, das Gesellschaftshaus, die Kapelle St. Michael, die Mildner-Villa und die Evangelische Kirche. Zu der auf dem Köhlerberg gelegenen, weithin sichtbaren Wallfahrtskirche „Maria Hilf“ (Kostel Panny Marie Pomocné) führt eine fast zweihundert Jahre alte vierreihige Lindenallee.

Schloss Freudenthal#

Das Schloss wurde nach 1560 durch die Herren von Würben, einem schlesisch-mährischen Rittergeschlecht, im Renaissancestil errichtet. Wegen ihrer Beteiligung am Ständeaufstand von 1618 verlor dieser Zweig der Familie von Würben nach der Schlacht am Weißen Berg 1620 seinen Besitz. Das Schloss wurde konfisziert und dem Deutschen Ritterorden übergeben, der es in den Jahren 1766 bis 1769 im Barockstil umbauen ließ.

Aus der Zeit vor dem Umbau blieben die Arkaden auf dem Hof, der Uhrturm sowie einige weitere Gebäudeteile erhalten. 26 Säle im ersten Stockwerk sind mit wertvollen Möbeln aus dem Ende des 18. und 19. Jahrhunderts ausgestattet. Beachtenswert ist die Schlossgalerie mit Werken italienischer, holländischer und deutscher Meister aus dem 16. bis 18. Jahrhundert.

Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt#

Die katholische Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt wurde im 12. Jahrhundert erbaut. An der südlichen Seite befinden sich die Grüfte der gräflichen Familie von Würben, welche durch aus Stein gehauene Bildnisse der hier Ruhenden gekennzeichnet sind, die man an der Außenwand der Kirche sieht. In der heiligen Kreuzkapelle der Kirche liegt Johann Caspar von Ampringen (1619-1684), Hochmeister des Deutschen Ordens, begraben. Die Pfarrkirche war während der Religionsstreitigkeiten wechselweise im Besitz der Katholiken und Protestanten.

--> Fotos: P. Diem, Textvorlage: O. und A. Schweizer