Warum Mexiko auf den Holzweg setzt #
Vom Nike-Shop bis zum Fünf-Sterne-Hotel: Produkte des steirischen Holzspezialisten Admonter werden in Mexiko immer gefragter. Auch, weil dort die Oberschicht wächst. #
Mit freundlicher Genehmigung übernommen aus der Kleinen Zeitung (24. Oktober 2018)
Von
Markus Zottler aus Mexiko-Stadt
An Tagen wie diesen strahlt der Himmel über Mexiko- Stadt in trügerischem Dunkelblau. Zwar hat sich die Luftqualität der Metropole in den letzten Jahren verbessert, über das gesamte Jahr betrachtet zählt sie aber noch immer zu den weltweit bedenklichsten. Klarer als die Luft in Mexikos Hauptstadt scheinen andere, ökonomische Entwicklungen. Zwar geht die Anzahl der sehr armen Menschen zurück, weiter spricht die Weltbank aber davon, dass „2,5 Prozent“ aller Mexikaner mit weniger als 1,90 Dollar pro Tag auskommen müssen. Und: „44 Prozent der Bevölkerung leben in Armut.“ Auf der anderen Seite wächst die Zahl der hochvermögenden Menschen, vor allem im Ballungsraum Mexiko-Stadt. Gut 102.000 Millionäre soll es etwa unter den neun Millionen Einwohnern der mexikanischen Hauptstadt bereits geben.
Die Mittel- und Oberschicht ist es auch, die sich vermehrt für europäische Qualitätsprodukte interessiert. Etwa für die Entwicklung von Immobilien. „Wir machen in Mexiko bald 1,5 Millionen Euro Umsatz“, erzählt Cemil Celiker von Admonter, einem Spezialisten für hochwertige Innenraumausstattung aus Holz. Die Obersteirer haben im Herzen der Stadt einen bemerkenswerten „Show Room“ eingerichtet, bald schon kommt im nördlicheren Monterrey ein weiterer dazu. Die Liste der mexikanischen Referenzkunden ist bereits weit gediehen. Neben einem 5-Sterne-Hotel in Puebla schmücken die Admonter-Böden und -Kleinelemente den neuen Paradeshop von Nike oder das Büro des US-Beraters Russell Reynolds. Ob es bald auch einen Admonter-Produktionsstandort in Amerika geben wird, zählt doch Nordamerika mit knapp vier Millionen Euro Umsatz überhaupt zu den stärksten Märkten des Unternehmens? „Nein, das würde nicht zu unserer Firmenphilosophie passen. Produziert wird in Admont“, erzähl Celiker, der neben dem amerikanischen außer dem noch den asiatischen und arabischen Raum für das Unternehmen betreut.
Für ein steirisches Ausrufezeichen sorgte in Mexiko auch die „Kreativabteilung“ der Delegation rund um CIS-Boss Eberhard Schrempf. Im MUMEDI, Mexikos Design-Epizentrum, stellten steirische Designer und Architekten bei einer stark besuchten „Designers’ Night“ ihre Ideen vor.