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Auf eigenen Beinen#


Freundlicherweise zur Verfügung gestellt von: Steirische Wirtschaftsförderungsgesellschaft mbH SFG


Quelle: SFG
Quelle: SFG

Für gesunde Menschen ist es die selbstverständlichste Sache der Welt, für jene die es nicht mehr können, der wohl größte Wunsch von allen: wieder gehen zu können. Ein kleines obersteirisches Unternehmen macht mit seiner revolutionären Entwicklung Hoffnung

Es ist oft nur ein kurzer Moment, der das Leben eines Menschen völlig auf den Kopf stellt und nichts mehr so sein lässt, wie es einmal war. Ein Unfall oder Schlaganfall, der dafür sorgt, dass man nicht mehr auf eigenen Beinen steht, permanent auf fremde Hilfe und den Rollstuhl angewiesen ist. Dieses Schicksal muss aber nicht unumkehrbar sein. In vielen Fällen kann es gelingen, mittels Therapie das geschädigte Gehirn quasi „neu zu programmieren“, um die Gehfähigkeit wieder zu erlangen. Dafür gibt es Maschinen, in denen der Patient den hoch komplexen Bewegungsablauf beim Gehen immer wieder durchmacht und so über die Nervenbahnen dem Gehirn die Möglichkeit gibt, sich wieder an das Gehen zu „erinnern“. Diesen Vorgang nennt man Neuroplastizität.

Was sich in der Theorie leicht und logisch anhört, hat in der Praxis einen großen Haken, wie Martin Schögendorfer, einer der Beiden Geschäftsführer des Leobener Medizintechnikunternehmens Schepp erklärt: „Aufgrund der komplexen Bewegungsabläufe beim Gehen haben alle derzeit am Markt verfügbaren Therapiemaschinen Defizite bei der korrekten Darstellung der Gehbewegung. Eine genaue Abbildung dieser Bewegung war bis jetzt wirtschaftlich nicht realisierbar, weil viel zu teuer.“ Deshalb gibt es viel zu wenige und noch dazu qualitativ nicht hochwertige Therapiemöglichkeiten für viel zu viele Patienten. Das könnte sich bald ändern.

Die 2012 gegründete schepp OG / schepp medtech Gmbh (seit 31.08.2015) hat nämlich einen großen Schritt getan. Und das im wahrsten Sinne des Wortes „PerPedes“ – also zu Fuß. Ein Funktionsmuster der so benannten Therapiemaschine ist fertig entwickelt, gebaut und voll einsatzfähig. PerPedes ist viel mehr als nur eine „Gehmaschine“. Mittels Lift wird der Patient vom Rollstuhl bequem und sicher auf die Maschine gehoben. Die Gehbewegung wird in bisher einzigartiger Genauigkeit nachgestellt. Sensoren an der Maschine überwachen die Bewegungen und ermöglichen eine genaue Ganganalyse. Natürlich kann PerPedes an Größe, Gewicht und Schrittweiten des Patienten individuell eingestellt werden.

Neben der Qualität und Praxistauglichkeit dieses Geräts hat es noch eine andere, für den Erfolg des Produkts extrem wichtige, Eigenschaft: „Sie wird viel günstiger als die bisher am Markt befindlichen Maschinen. Der Preis wird etwa bei der Hälfte liegen“, erklärt Martin Schögendorfer – und liefert auch gleich die Erklärung dazu: „In einem konventionellen Rehabilitationsgerät braucht man bis zu acht Motoren, um die Gehbewegung simulieren zu können. PerPedes kommt mit einem aus.“ Möglich macht das unter anderem ein von den Gründern entwickeltes, hoch komplexes Getriebe, das für die richtige Geschwindigkeitsverteilung des Stand- und Schwungbeines beim Gehen sorgt. Die Entwicklung eines solchen Hightech-Gerätes kostet neben viel Gehirnschmalz und Zeit natürlich Geld. Die Steirische Wirtschaftsförderung SFG unterstützt deshalb mit ihrer Förderungsaktion Geistes!Blitz für Entwicklung, Forschung und Innovation die schepp medtech GmbH bei ihrem Bemühen, kranke Menschen wieder sprichwörtlich „auf die Beine“ zu bringen. Das Unternehmen wurde auch 2014 mit dem Fast Forward Award, dem Wirtschaftspreis des Landes, ausgezeichnet. In nicht allzu langer Zeit könnte also in jeder Reha-Klinik und in geriatrischen Abteilungen von Krankenhäusern oder auch in Pflegeheimen eine PerPedes stehen, die bis dato gelähmten Menschen wieder Mobilität und damit Lebensqualität gibt.


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