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Technik aus dem Weltraum wird alltagstauglich #

Mit der Ansiedelung eines Gründerzentrums der Weltraumorganisation ESA festigt Graz seinen Ruf als Österreichs Weltraumhauptstadt Österreichs.#


Mit freundlicher Genehmigung übernommen aus der Kleinen Zeitung (Samstag, 12. November 2016)

Von

Roman Vilgut


Landesrat Buchmann, Weltraumminister Leichtfried und ESAGeneraldirektor Wörner
Landesrat Buchmann, Weltraumminister Leichtfried und ESAGeneraldirektor Wörner

Der Weltraum ... unendliche Weiten ... Wir befinden uns in keiner fernen Zukunft, sondern der Gegenwart ... Die Europäische Weltraumorganisation ESA eröffnet ein Gründerzentrum in Graz. Bis 2020 sollen 50 Jungunternehmen gefördert werden und Produkte entwickeln, die auf Raumfahrttechnologie basieren. Elf Start-ups haben sich für die aktuelle Finanzierungsrun de beworben. Dabei geht es nicht nur um 50.000 Euro in bar. Denselben Betrag gibt es noch einmal in Form von Sachleistungen wie Büroflächen, Laborausrüstung sowie Zugang zu allen Daten der ESA. Unbezahlbar sind die unzähligen Industriekontakte der Raumfahrtagentur. Im Dezember würden die Bewerber geprüft, erklärt Martin Mössler, Geschäftsführer des Science Parks Graz, dem lokalen Partner der ESA.

Teile der ESARakete Ariane 5 werden bei Magna in Graz produziert
Teile der ESARakete Ariane 5 werden bei Magna in Graz produziert
Foto: ESA, SCIENCE PARK

5,3 Millionen Euro werden in den kommenden Jahren investiert. Pro Jahr werden zehn Unternehmen gefördert, sechs in Graz, vier in Wiener Neustadt. Finanziert wird das ESA Business Incubation Center von Bund, den Ländern Steiermark und Niederösterreich sowie der Stadt Graz. Sachleistungen stellt die TU Graz, welche seit Jahren mit der ESA zusammenarbeitet. Hier wurde beispiels- Finanzierungsrunweise Österreichs einziger Satellit entwickelt. Für den zuständigen Minister Jörg Leichtfried spielt Weltraumwirtschaft eine wichtige Rolle: „Rund 1000 Menschen arbeiten in Österreich im Raumfahrtbereich. Anwendungen aus der Raumfahrt sind heute Alltag, wie Smartphones und Navigation.“

Die Navigation nahm der ESAGeneraldirektor zum Anlass, um die Bedeutung der Grundlagenforschung zu unterstreichen. „Ohne Einsteins Relativitätstheorie würden Navis innerhalb einer Stunde um 500 Meter falsch liegen.“ Ihm sei wichtig, zu zeigen, dass sich Projekte nicht sofort auszahlen müssten, und er appelliert an mehr Risikobereitschaft bei der Start-up- Finanzierung. Er sieht die ESA als Förderer von Innovation. Da die Raumfahrtagentur eine öffentliche Organisation ist, komme die Unterstützung ohne Verpflichtungen. Die ESA beteiligt sich nicht an Unternehmen. Auch für Geodaten und Ähnliches werden keine Zahlungen fällig. „Die Staaten haben dafür ja schon gezahlt“, sagt Wörner. Landesrat Christian Buchmann deutet die Ansiedlung des ESA-Gründerzentrums als Kompliment für den Forschungsstandort. „Es ist eine riesige Chance für Gründer, die vom ESA-Netzwerk profitieren können.“ Bürgermeister Siegfried Nagl sieht darin einen weiteren Schritt zum Ziel, Österreichs Forschungsstandort Nummer eins zu werden.

Kleine Zeitung, Samstag, 12. November 2016


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