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Österreichische Spuren in Venedig#

von Eugen Semrau †

Sechzig rot-weiss-rote Jahre #

Die Lagunenstadt Venedig Venedig war in ihrer Geschichte zweimal österreichisch. Am 18. Jänner 1798 wehten zum ersten Mal rot-weiß-rote österreichische Flaggen auf den Fahnenmasten des Markusplatzes. Ein knappes Jahr zuvor hatte Napoleon Venedig fast kampflos eingenommen und den letzten Dogen Lodovico Manin abgesetzt. Das war das Ende einer mehr als tausendjährigen Periode der Unabhängigkeit der stolzen Serenissima: "So verschwand das tiefgesunkene Venedig, einst fruchtbare Mutter kühner Helden, edler trefflicher Männer aus den Reihen selbständiger Staaten", schrieb ein zeitgenössischer Reisender in sein Tagebuch. Für die Venezianer war diese erste Erfahrung mit einer Fremdherrschaft in ihrer langen Geschichte zweifellos ein Schock. Die Insignien der Dogenherrschaft wurden vernichtet, der letzte Bucintoro, das Staatsschiff Venedigs verbrannt und der Carnevale verboten. Napoleon erklärte nach seinem Einzug den Deputati des Großen Rates: "Ich will für den venezianischen Staat ein Attila sein". Das Standrecht wurde ausgerufen, den Vertretern des alten Regimes der Prozess gemacht und eine provisorische Stadtregierung eingesetzt, ohne dass eine Wahl stattgefunden hätte. Allerdings drängte Napoleon auch auf Reformen, schaffte die Todesstrafe ab, verfügte die Auflösung des Ghettos und beendete die Restriktionen gegenüber den Juden. Die ungewohnten neuen Freiheiten führten auch zur Gründung politischer Parteien, zahlreicher Verlage und Zeitungen.

Geplündert und unter die Habsburger (1798-1806)#

Ölgemälde von J. W Jankowsky, um 1820
Venedig in der Habsburger-Zeit
Die Napoleonische Volksrepublik Venedig war nur kurzlebig. Nach dem französisch-österreichischen Vertrag von Campo Formio vom 17. Oktober 1797 waren die Franzosen, zur großen Erleichterung der Venezianer wieder abgezogen. Venedig kam jetzt zum Habsburger-Reich. Um den nachrückenden österreichischen Truppen aber möglichst wenig Wertvolles zu hinterlassen, hatte Napoleon vorher noch die Stadt plündern lassen. So nahm er etwa die vier berühmten Bronzepferde, welche über dem Hauptportal des Markusdoms angebracht waren, mit nach Paris. Und was nicht weggeschafft werden konnte, wurde zu Schleuderpreisen an Franzosen verkauft. Weil sich viele eine Rückkehr zur alten Ordnung erhofften, wurden die nachrückenden Österreicher mit Freuden empfangen: "Zu Venedig überliess sich das gemeine Volk einem an Wahnsinn grenzenden Freudenrausch"; schrieb ein Zeitzeuge, "die provisorischen Behörden und mehrere Nobili feierten das Ereigniß durch Festmahle." Es begann die erste österreichische Periode, die bis 1806 dauern sollte.

Der Prozess der sozialen und politischen Selbstfindung, den Napoleon mit einigen Reformen noch eingeleitet hatte, wurde aber durch das absolutistische Regime der Österreicher bald beendet. Die allgemeine Wehrpflicht wurde eingeführt, der Bevölkerung wurden neue Steuern aufgebürdet, das Tragen von Waffen und Glücksspiele wurden verboten. Aus Angst vor Revolten griff die Polizei äußerst hart durch: "Im Anfang ist es mir sauer geworden, mich mit dem, was man in Österreich 'die Ordnung' nennt, dem Spionier- und Überwachungssystem — das keinen, und besonders nicht den Fremden, übersieht — einer allmächtigen und niemandem verantwortlichen Polizei zu versöhnen. Die Allmacht der politischen Polizei ist eine so unbestrittene, dass es von ihrem Einschreiten keinen Appell an irgend eine höhere Behörde gibt, dass selbst der Vizekönig, die Erzherzöge, Gouverneure und Delegaten vor ihrer Allwissenheit auf der Hut zu sein haben, ja dass der Herr Polizeidirektor selbst und seine sämtlichen Untergebenen sich gegenseitig denunzieren müssen an den Beelzebub in Wien", schilderte ein Zeitgenosse die damaligen Verhältnisse. Es kam zu zahlreichen Schauprozessen, vorwiegend gegen venezianische Intellektuelle, insgesamt wurden 13 Todesurteile verhängt. So auch gegen die Brüder Attilio und Emilio Bandiera, zwei Offiziere der österreichischen Marine, die 1841 zusammen mit Domenico Moro die Geheimgesellschaft Esperia gegründet hatten. Sie hatte den Zweck, junge Venezianer für einen eventuellen Aufstand gegen Österreich zu Gunsten Italiens zu versammeln.

Nach dem ersten österreichischen Intermezzo kam Venedig mit dem Friedensvertrag von Preßburg im Jahre 1806 erneut zum napoleonischen Königreich Italien. Die Demontage der alten Ordnung wurde fortgesetzt: die Privilegien des Adels erneut beschnitten, zahlreiche nicht mit Klöstern verbundene Kirchen säkularisiert, die meisten Scuole, Gebets- und Versammlungshäuser der Zunftbruderschaften und Bürgergesellschaften wurden geschlossen, manche abgerissen. Auf dem Markusplatz wurde eine Statue Napoleons aufgestellt: "Die französische Regierung hält die Gemüther nieder, und schon hat sie es so weit gebracht, dass die Venezianer ohne Empörung den Anblick der Statue Naopleons haben ertragen lernen", vermerkte ein Zeitgenosse resignierend in einem Reisebericht. Als der Kaiser der Franzosen am 29. November 1807 Venedig besuchte, hofierte ihn die feine Gesellschaft der Stadt sogar mit dem Einbau einer Kaiserloge und mit einem rauschenden Maskenball im Teatro La Fenice.

Die zweite Periode der österreichischen Herrschaft (1815-1866)#

Nach dem Sturz Napoleons 1814 kam Venedig nach dem Wiener Kongress 1815 wiederum zum lombardo-venezianischen Königreich, das von den Österreichern regiert wurde. Venedig wurde jetzt Provinzhauptstadt. Es begann die zweite lange Phase der österreichischen Herrschaft mit dem Entstehen der Region Lombardo-Venetien, der als Vizekönig Erzherzog Rainer von Österreich vorstand und die von zwei Gouverneuren, einem in Mailand, und einem in Venedig regiert wurde. Was die Österreicher übernahmen, war jetzt allerdings ein kulturell und wirtschaftlich desolates Gemeinwesen, ohne eigene personelle oder politische Kraft zum Wiederaufbau. Viele Einwohner hatten die Stadt verlassen, Häuser und Paläste waren in einem erbärmlichen Zustand, viele Geschäfte geschlossen. Zudem brach die Cholera aus, die sich bald auf ganz Venetien ausbreitete. Mehr als 20.000 Opfer waren zu beklagen. Den Verfall der Stadt musste auch Franz Grillparzer feststellen, der 1819 eine Italienreise machte, um über den tragischen Tod seiner Mutter hinwegzukommen. Angesichts der Stadt notierte er in sein Tagebuch: "Man möchte weinen, wenn man den Namen hört und die Reste sieht".

Aber in den Caffès und Gasthäusern sprach man in jenen Tagen mit ein wenig Hoffnung von der Rückkehr der Österreicher. Diese wurden wiederum mit Feiern begrüßt, obwohl die Situation in der Stadt desolat war. Kaiser Franz II. liess im Dezember 1815 die vier vergoldeten Bronzepferde wieder an der Fassade von San Marco anbringen. Er hatte den französischen König Ludwig XVIII. dazu gebracht, diese zurückzugeben. 1816, gleich nach Ostern, liess er auch auf der Säule der Piazzetta den geflügelten Löwen, das Wahrzeichen von Venedig und San Marco, wieder aufstellen. Als der Kaiser dann am 10. Februar 1819 Venedig besuchte, hatte die Metternich'sche Geheimpolizei alles getan, um Franz den Anblick des Elends in der Stadt zu ersparen. Wie ein zeitgenössischer Chronist bezeugte, wurden Applaudierer bezahlt, die teilweise sogar aus den österreichischen Landen kamen, um dem Kaiser bei seiner Landung "mit Jubel und Geschrei, mit flaggenden Gondeln und heulenden Vivats entgegenzueilen, und ihm zu zeigen, wie seelig die Völker Italiens unter seinem Szepter seyen".

Mit Hilfe von Adel und Kirche#

In dieser zweiten Phase ihrer Herrschaft haben die Österreicher im wesentlichen versucht, einen Erholungsprozess für die desolate Stadt einzuleiten. Die gesellschaftliche Ordnung und viele Verwaltungsprinzipien der aristokratischen Zeit wurden restituiert, ebenso Eigentumsverhältnisse, Adelsrechte und Handelsprivilegien aus republikanischer Zeit, um sich der Unterstützung des venezianischen Adels zu versichern. Der hatte zwar nur noch einen schwachen Abglanz seiner früheren aristokratischen Macht, wollte diesen aber wenigstens behalten und war deshalb mit den Österreichern darin einig, dass es zu keinem gesellschaftlichen Umsturz kommen dürfe. 1816 wurde der Unterschied zwischen Stadtadel und dem Adel der terra ferma aufgehoben, mit dem einen Unterschied, dass ersterer als Beweis nur einer Eintragung im libro d'oro bedurfte. Bauernschaft und Stadtproletariat dagegen profitierten kaum von der neuen Ordnung, aber hier sorgte die über viele Jahrhunderte geübte Wohlerzogenheit des venezianischen Volkes, insbesondere der Bauern für die Einhaltung der gesellschaftlichen Disziplin: "Die venezianische Bauernschaft war nicht für ihre Militanz bekannt. Die Fruchtbarkeit des Bodens und die gütige Regierung der alten Republik hatten es fertiggebracht, die ländlichen Armen über viele Generationen ruhigzustellen. ... Solange die Ernten ordentlich blieben, hatten die Österreicher vom venezianischen Umland wenig zu befürchten". Um mögliche Unruhen auszuschließen, hatte die österreichische Regierung auch einen gestärkten und gegenüber früheren Zeiten entschieden dogmatisierten Kirchenapparat eingesetzt. Durch öffentliche Beichtpflicht, jesuitische Volkserziehung und moralischen Druck versuchte sie vor allem die provinzielle Bevölkerung gehorsamsmäßig in den Griff zu bekommen.

Foto von Carlos Naya um 1880
Alltagsleben in Venedig

Die zweite Periode der österreichischen Herrschaft über Venedig dauerte bis 1866. Es war eine Zeit der trügerischen Ruhe. Denn die Österreicher sahen sich mit Erwartungen konfrontiert, die unterschiedlicher nicht hätten sein können: der Adel erhoffte sich mehrheitlich eine Wiederherstellung der alten Ordnung und seiner Privilegien, Teile des Bürgertums eine Veränderung eben dieser Ordnung durch einen Umsturz und das einfache Volk einfach eine Verbesserung der Lebensverhältnisse. Unter solchen Voraussetzungen konnte das Bemühen der Österreicher, Venedig zu einer modernen Vorzeigestadt der Monarchie zu machen, nur sehr bedingt erfolgreich sein. Die Verbesserung der Lebensverhältnisse für das einfache Volk war durch die angespannte Finanzlage der bereits bröckelnden Monarchie nicht möglich, den bürgerlichen Hoffnungen auf eine demokratische Wende stand das habsburgische Ordnungsdenken entgegen und der Adel hatte bereits mit dem Untergang der alten venezianischen Republik seine Macht verloren. Dazu kamen noch Ressentiments gegen die "tedeschi", insbesondere gegen die Präsenz des Militärs, die aber durchaus nicht von allen geteilt wurde. So schrieb etwa der Reiseschriftsteller Friedrich Pecht im Jahre 1859: "Bis jetzt ist es mir noch nicht gelungen, irgend einen Grund für das stupide Vorurteil zu entdecken, das man gegen Östreichs Beherrschung dieser Provinzen und gegen die östereichische Armee insbesondere noch findet. ... Wer im Stande ist, sich durchgängig gefürchtet, geachtet und geliebt zugleicher Zeit zu machen, der paßt doch gewiß am Besten zu unserer Propaganda; dass die östreichische Regierung aber die beste unter allen italiänischen sein, das räumen selbst die Italiäner ein."

Nach der Schlacht von Königgrätz musste die Provinz Venetien zwar erneut an Frankreich abgetreten werden, doch Napoleon III. überliess diese mit dem Frieden von Wien dann endgültig dem jungen Königreich Italien. Am 3. Oktober 1866 kam die telegraphische Benachrichtigung an die Stadtvertretung von Venedig: "Der Friede ist in Wien unterzeichnet worden. Die Regierung des Königs grüßt das Italien wiedergegebene, in seinen langjährigen Hoffnungen erhörte Venedig, Machtzuwachs und Zierde der Nation." Nach einer Volksabstimmung, die das diplomatische Arrangement bestätigte, zog König Viktor Emanuel II. am 7. November 1866 in einem "Meer von Lichtern und Farben", wie eine zeitgenössische Chronik berichtete, in Venedig ein. Auf dem Markusplatz wehte jetzt wieder die italienische Trikolore.

Eisenbrücken, Gasbeleuchtung und der "Svanzica" #

Anker des HMS 'Viribus Unitis' (mit Klick vergrößern!) © P. Diem
Anker der "Viribus Unitis"
In den mehr als sechzig Jahren ihrer Herrschaft hatten die Österreicher vor allem versucht, das in den Strukturen noch immer mittelalterliche Venedig zu einer modernen Stadt zu machen. Das erste Mal gab es so etwas wie einen Entwicklungsplan für das darniederliegende Gemeinwesen. Ein Kataster der venezianischen Stadtviertel, schon während der der ersten habsburgischen Herrschaft begonnen, wurde komplettiert und 1841 die bis heute gültige Nummerierung der Häuser durchgeführt. Hauptziel der neuen Verwaltung war es aber, die Wirtschaft wieder zu beleben. 1830 erhielt die Stadt einen Freihafen, der zuerst auf San Giorgio Maggiore beschränkt blieb, aber in den folgenden Jahren auf die ganze Stadt ausgeweitet wurde. Die Zollfreiheit brachte einen ungehinderten Warenverkehr und die völlige Befreiung von Zöllen bei der Ein- und Ausfuhr. Ausgenommen waren nur die k.u.k. Monopolartikel Salz, Tabak und Schießpulver. Ausserdem wurde ein alter Plan aus der Zeit Napoleons verwirklicht: 1837 wurden die beiden Inseln San Michele und San Cristoforo in der nördlichen Lagune miteinander verbunden und ein großer Friedhof angelegt. Im Jahre 1855 wurde am Lido die erste öffentliche Badeanstalt eröffnet und die bereits Mitte des 18. Jahrhunderts angelegten, aber bereits stark beschädigten murazzi an der Ostseite des Lido, Venedigs einzig wirksamer Hochwasserschutz wieder hergestellt und verstärkt. Das Arsenal wurde wieder geöffnet, am Haupteingang waren jetzt der Markuslöwe und der österreichische Doppeladler zusammen zu sehen. Hier fanden schon bald rund achthundert Menschen Arbeit, die kleine Schiffe und Fischkutter bauten. Auch die Fregatte Novara, Österreichs Schicksalsschiff, entstand hier. Sie wurde 1843 in Venedig als Minerva gebaut, machte 1857/59, nun als SMS Novara eine Weltumseglung und war noch bis 1890 als Artillerieschulschiff im Dienst. Venedig war jetzt auch Haupthafen der k.u.k. Kriegsmarine. Offiziere und Mannschaften wurden grossenteils übernommen, daher waren bis 1848 Dienstvorschriften und Kommandosprache italienisch. Seit 1805 mussten Offiziere und Kadetten die deutsche Sprache lernen, um befördert zu werden. Relikte der österreichischen Flottenherrlichkeit befinden sich heue im Museo Storico Navale am Campo Angelo Emo. Vor dem Eingang steht rechts ein Anker des Schlachtschiffes Viribus Unitis und links einer von der Tegetthoff . In der zum Museum gehörigen Kirche des Heiligen Blasius, die den Österreichern als Marine-Kirche diente, befindet sich das Herz des Erzherzogs Franz Friedrich von Habsburg. Dieser war bis 1842 Kommandant des Seebezirks Venedig und später Marineoberkommandant. Als Erinnerung daran hatte er testamentarisch sein Herz der Stadt Venedig vermacht.

Photo von Carlos Naya um 1880
Ponte della Libertà um 1870

Die Österreicher tätigten auch umfangreiche Investitionen in die Verbesserung der Infrastruktur der Stadt. In nur sechs Jahren Bauzeit wurde von der 1837 gegründeten privaten lombardisch-venezianischen Ferdinands-Bahngesellschaft eine Eisenbahnverbindung zwischen Mailand und Venedig fertiggestellt, die am 11. Januar 1846 nach der Errichtung der Brücke über die Lagune nach Venedig eröffnet werden konnte. Diese große Eisen­bahnbrücke verband zum ersten Mal in seiner Geschichte Venedig auf dem Landweg mit dem Festland. Die Brücke hat 210 Bögen und ist etwa 3,6 Kilometer lang. Mehr als tausend Bauarbeiter waren beschäftigt. Einer, der in Memoranden diese Bahnverbindung immer wieder gefordert hatte, war Joseph Graf Radetzky, seit 1831 Generalkommandant der österreichischen Truppen in Norditalien, der als einer der ersten Militärs die Wichtigkeit der Eisenbahn für die Truppentransporte erkannt hatte. Kaiser Franz Josefs Bruder Ferdinand Maximilian, ab 1857 Generalgouverneur von Lombardo-Venetien, betrieb dann den Bau einer Wasserleitung, welche über den Eisenbahndamm führte und die Abhängigkeit Venedigs vom Regenwasser weitgehend beseitigte. Die Bahnverbindung brachte den gewünschten wirtschaftlichen Aufschwung. Eine neue Währung wurde eingeführt. Jetzt gab es den Silberzwanziger, der in Venedig Svanzica genannt wurde, eine Zwanzig-Kreuzer-Münze in Gegenwert von einer (österreichischen) Lira, heute eine numismatische Rarität und ein begehrtes Sammlerstück. Allein für Neubau und Instandhaltung von Strassen, Fundamenten und Brücken wurden von 1816 bis 1841 in Venedig über 5 Millionen (österreichische) Lire ausgegeben. Erhebliche Summen flossen auch in die Renovierung vieler Kirchen und Palazzi, so wurden etwa für Arbeiten an der Markusbasilika alleine in den Jahren 1835 bis 1842 etwa 250.000 Lire aufgewendet. Das in Venedig stationierte österreichische Militär trug nach zeitgenössischen Statistiken mit Ausgaben von etwa 1 Million Gulden pro Jahr zum Gesamtumsatz der venezianischen Wirtschaft bei. Auch rennommierte Unternehmen der Monarchie eröffneten Filialen und Büros in der Lagunenstadt, so etwa die Assicurazioni Generali, oder die Hutfabrik Habig & Söhne.

Straßen und Brücken#

Neben der Anbindung Venedigs an das Festland versuchten die Österreicher vor allem, die Begehbarkeit der Stadt zu verbessern. So wurden zahlreiche Kanäle zugeschüttet, woran die Bezeichnung Rio Terà heute noch erinnert und neue Strassen angelegt, etwa die breite Strada Nova, die von der Kirche SS. Apostoli in Richtung Bahnhof führt, heute eine beliebte Einkaufsstrasse. Auf der Piazza San Marco wurde die Gasbeleuchtung eingeführt. Um das Gebiet zwischen den Sestrieri San Marco und Dorsoduro zu beleben, wurde 1854 vom italo-britischen Ingenieur Alfredo Enrico Neville die Ponte dell‘ Accademia über den Canal Grande errichtet. Es war dies eine imposante Eisenkonstruktion nach dem Vorbild der Budapester Donaubrücken. Auch kleinere Brücken in den verschiedenen Sestieri der Stadt wurden gebaut, alle ebenfalls aus Gusseisen. 1858 wurde dann beim neuen Bahnhof eine dritte Brücke über den Canal Grande errichtet, ebenfalls aus Eisen. Erst in den Dreissiger Jahren wurde die heutige Scalzi-Brücke etwas weiter nördlich aus Stein neu gebaut. Unmittelbar am Fuße der Brücke steht die Kirche S. Maria di Nazareth, besser bekannt als Scalzi-Kirche. Sie wurde in den Jahren 1853 bis 1862 mit mit österreichischer Hilfe tiefgreifend restauriert und ist heute eine der schönsten Barockkirchen der Stadt. In ihr liegt auch der letzte Doge, der 1802 verstorbene Ludovico Manin begraben.

Canal Grande und S. Maria della Salute um 1870.jpg
Canal Grande um 1870
Auch der Tourismus begann nach Jahren der Stagnation wieder zu florieren. Als der österreichische Kaiser Ferdinand I. im Jahre 1837 zur Wiedereröffnung des renovierten Teatro La Fenice zusammen mit Kaiserin Anna Maria und einem großen Gefolge von Herzögen und Erzherzögen anreiste, waren aus diesem Anlass mehr als 30.000 Besucher nach Venedig gekommen. Man konnte sich jetzt in der Stadt einigermaßen sicher bewegen. Ein Besucher des Jahres 1824 vermerkte dankbar in seinem Reisebericht: "Der ekelhafte Schmutz der Gassen, die unsichere Finsterniß derselben zur Nachtzeit sind verschwunden und der Fremde wird eine Regierung segnen, unter deren Schutz er jetzt zu jeder Stunde die Kunstdenkmale der einzigen Meeresstadt betrachten kann, ohne den Dolch eines Banditen, die Finger eines Beutelschneiders oder das Jammergeheul zerlumpter, die häßlichsten Krankheiten zur Schau tragender und auf ihre Unverletzlichkeit pochender Bettler fürchten zu müssen". In der Gazetta privilegiata di Venezia vom 25. November 1843 stand zu lesen: "Geht auf den Marcusplatz, heisst es, geht in die Frezzeria, in die Merceria, an den Rialto - überall bietet sich der tröstliche Anblick einer regsamen städtischen Gewerbthätigkeit dar; die Laden und Magazine sind stets von Kunden besucht; in allen Werkstätten wird gearbeitet, und wo früher das Auge mit Schmerz sich abwandte von der Menge geschlossener Buden, da wird man jetzt mit freudigem Staunen gewahren, wie gleichsam bei jedem Schritte neue errichtet, oder die alten wieder geöffnet und neu ausgestattet werden."

Als der jugendliche Franz Joseph zum ersten Mal Venedig besuchte, musste er noch auf dem Wasserweg anreisen: "Um ¼ auf 4 Uhr verließen wir Stra und kamen um 5 Uhr nach Fusina, wo uns Fritz mit Marine-Booten erwartete. Nun fuhren wir beym schönsten Abend nach Venedig durch den Canal grande auf die Riva degli Schiavoni, wo wir bey Danieli abstiegen", notierte er am am 18. September 1845 in seinem Tagebuch. Mit seiner Gattin Elisabeth kam der Kaiser dann im Jahre 1856 erneut nach Venedig. Für die unglückliche Kaiserin wurde die Lagunenstadt in den folgenden Jahren so etwas wie ein Zufluchtsort. Das Klima Venedigs wäre der Heilung ihrer Tuberkulose förderlich gewesen, sagten ihre Ärzte, hätte aber gleichzeitig neue Beschwerden, wie Anämie und Abgespanntheit verursacht. Um 1860 hielt sich Elisabeth mit ihren Kindern Gisela und Rudolph längere Zeit in Venedig auf, der besorgte Gatte hatte angeordnet, täglich frisches Trinkwasser von Schönbrun nach Venedig zu liefern.

Im Gegensatz zu den heute noch grassierenden Klischeevorstellungen wurde "Sisi" von den Venezianern nicht geliebt. Soweit man weiss, verliess sie selten ihre Gemächer in der Residenz des österreichischen Gouverneurs im Napoleonischen Trakt am Markusplatz, aber man konnte sie doch manchmal bei ihren Spaziergängen in den angrenzenden Giardini Reali beobachten. Habsburg-Nostagiker können allerdings die Trattoria Antica Carbonera in der Calle Bembo in der Nähe des Makusplatzes aufsuchen. Die Wandtäfelung im Speisesaal und die Tische des 1894 gegründeten Traditionslokals sind aus einem Holz, das von der kaiserlichen Yacht Miramar stammt, die vor allem von Kaiserin Elisabeth für ihre zahlreichen Seereisen benutzt wurde.

Viva San Marco!#

Die Wirtschaftslage am Vorabend des Revolutionsjahres 1848 war in ganz Europa katastrophal. In Venedig hatten die Menschen vergeblich auf Hilfe durch die Österreicher gehofft. Der Adel und das gebildete Bürgertum, die ursprünglich mehrheitlich an Österreich geglaubt hatten, waren nun enttäuscht. Die Stadt hungerte und die Armut wuchs. Ein Besucher des Jahres 1830 beschrieb die Lage der ehemaligen Herren Venedigs unter ihren neuen Herren, den Österreichern so: "In der Ecke eines Cafés sieht man einige Gestalten in moderner, aber völlig abgetragener Kleidung, durch düstere und verfallene Züge von den andern unterschieden. Es sind Nobili, fast die größten Namen des goldenen Buchs, völlig verarmt, zu hochmüthig, um zu arbeiten, kaum stolz genug um nicht zu betteln; der Kaiser giebt ihnen eine Unterstützung (täglich zwei Zwanziger), um ihrer Namen willen."

Mit der Armut wuchs auch die Verbitterung. Man begann, sich gegen die österreichische Herrschaft aufzulehnen. Die Österreicher reagierten mit Härte. Am 18. Jänner 1848 wurden in Venedig der Rechtsanwalt Daniele Manin und der Schriftsteller Nicolò Tommaseo verhaftet. Beide wurden der regierungsfeindlichen Propaganda beschuldigt und in zwei Zellen im ersten Stock der Gefängnisse im Dogenpalast gebracht. Erst Massenproteste, welche die Freiheit für Manin und Tommaseo forderten, führten zu ihrer Freilassung und die beiden wurden im Triumphzug weggeführt. Der ahnungslose österreichische Zivilgouverneur Aloys von Pálffy hatte Manin irrtümlich einen Entlassungsschein auf den Namen "Ludovico Manin" ausgestellt, was diesem im Einklang mit der Volksstimmung quasi zum wiedergekehrten Dogen mit diktatorischen Vollmachten beförderte.

Kurz darauf begann in Venedig der Aufstand, die österreichischen Soldaten auf dem Markusplatz wurden mit Steinen beworfen, im Arsenal revoltierten die Arbeiter. Mit deren Hilfe gelangten die Aufständischen in den Besitz von Waffen und Munition und zwangen die österreichischen Besatzer zur Kapitulation. Der österreichische Militärgouverneur Ferdinand Graf Zichy erklärte, er wolle "das schöne Venedig nicht in einen Schutthaufen verwandeln" und zog mit allen Truppen und Beamten unter Zurücklassung aller Kassen, Waffen, Munition und sämtlicher sonstiger Vorräte ab, was ihm später ein Kriegsgerichtsverfahren und mehrere Jahre Haft einbrachte.

Ausrufung der Repubblica San Marco 1848 (mit Klick vergrößern!) Stich von Nicolo Sanesi ca.1850 (public domain)
Ausrufung der Repubblica San Marco 1848
Am 22. März 1848 rief Daniele Manin die Repubblica di San Marco aus, auf der Piazza wurde die rot-weiß-rote Flagge eingeholt und unter lauten "Viva San Marco"- Rufen die italienische Trikolore gehisst. Die österreichischen Truppen, vor allem ihr Oberkommandierender Joseph Graf Radetzky, wurden in Zeitungskarikaturen verhöhnt. Manin bildete eine provisorische Revolutionsregierung, welche aber sofort mit den Vertretern der italienischen Einigungsbewegung in Konflikt geriet. Ein Freund aus Mailand schrieb dazu an Manin: "Hier hat die Ausrufung der venezianischen Republik Mißvergnügen hervorgerufen. Jeder befürchtet, dass Venedig sich von der italienischen Familie loslösen will, um zum Partikularismus der Markusrepublik zurückzukehren. Jeder wünscht sich die Republik, aber eine provisorische Regierung kann und darf sie nicht proklamieren."

Die Aufständischen konnte sich über ein Jahr behaupten. Obwohl die Stadt erschöpft und am Verhungern war, hatte Manin angeordnet, sich den Österreichern um jeden Preis zu widersetzen. Am 22. Oktober 1848 gelang es 2.500 venezianischen Soldaten durch einen Ausbruch aus der Festung Marghera, die in Mestre lagernden Österreicher zu vertreiben. Sie erbeuteten Nahrung, Waffen und Kanonen, die sie in die Stadt schafften. Dann war die österreichische Regierung entschlossen, ein Exempel zu statuieren. Im Mai 1849 griffen die Österreicher die Festung Marghera und anschliessend San Giulano an und eroberten beide. Am 18. Juni fiel auch Mestre. Von der terraferma aus wurde Venedig drei lange Wochen beschossen, etwa 23.000 Geschosse schlugen ein, zahlreiche Gebäude, darunter auch die Rialtobrücke wurden beschädigt. Die Venezianer waren von diesem Bombardement vollkommen überrascht, "war uns doch von italienischen Artillerie-Offizieren wiederholt und bestimmt versichert worden, dass es kein Geschütz in der Welt gebe, das eine Kugel selbst von der vorgeschobensten, ungefähr sechs Kilometer Luftlinie von meinem Hause entfernten, feindlichen Batterie, bis zu uns tragen könne", notierte der Zeitzeuge Giuseppe Cappelletti in seinen Aufzeichnungen. Die Belagerer ließen auch mehr als 100 Heissluftballons aufsteigen, an denen Brandbomben mit Zeitzündern befestigt waren, eine Idee des österreichischen Waffentechnikers Franz von Uchatius, der als Artillerieleutnant den Italien-Feldzug mitmachte. Der erste Luftangriff der Geschichte scheiterte aber: "In der Tat erregten die ersten dieser seltsamen Luftsegler mit sichtbar brennender Lunte, durch ihr Erscheinen über der Stadt, anfangs nicht geringen Schrecken. Allein sei es nun, dass die wohlmeinenden Berechnungen der Explosionszeit nie richtig waren, oder aus welchen andern Ursachen sonst: keine einzige dieser Bomben wollte über der Stadt zerplatzen. Die von der Landseite kommenden flogen über unsern Köpfen dahin ins Meer und die von der Seeseite desgleichen bis in die offene Lagune oder gar bis aufs Festland, und man erzählte sich lachend, dass die letztern den Belagerern selbst Schaden zugefügt hätten".

Monumento Daniele Manin am Campo Manin
Denkmal für Daniele Manin

Trotz dieser Pannen wurde die Stadtrepublik am 23. August 1849 von den österreichischen Truppen blutig zurück erobert. Am 29. August 1849 mussten zwei Vertreter der Regierung Manin in einer Gondel nach Mestre fahren und die Kapitulation unterzeichnen. Dann rückte die österreichische Armee mit rund 3.000 Mann unter dem Kommando des jetzt 83-jährigen Feldmarschalls Radetzky in die Stadt ein. Dieser traf sofort eine kluge Entscheidung. Niemand sollte wegen seiner Teilnahme am Aufstand bestraft werden: "Sonst müsst' ich euch halt allesamt erschiessen lassen", soll Radetzky zu den venezianischen Unterhändlern gesagt haben. Er verzichtete auch auf die Einhebung der Kriegssteuer und bewilligte eine sofortige zoll- und abgabenfreie Zufuhr von Lebensmitteln jeder Art. Als dies in der Stadt bekannt wurde, brach unbeschreiblicher Jubel aus, wie sich ein zeitgenössischer Chronist erinnerte. Der "Bluthund" Radetzky war nun auf einmal der "Padre" Radetzky und die Strassen wiederhallten von begeisterten "Evviva!" auf ihn. Nicolò Tommaseo hatte die Stadt schon vor dem Einzug der Österreicher verlassen und hielt sich zuerst in Korfu und dann in Turin auf. Im Jahre 1852 veröffentlichte er seinen psychologischen Roman Fede e bellezza, der mehrmals neu aufgelegt wurde. Dann ging er nach Florenz, wo er 1874 auch starb. Daniele Manin wurde des Landes verwiesen und musste nach Paris ins Exil, wo er seine letzten Lebensjahre als Sprachlehrer und Journalist verbrachte. Er starb am 22. September 1857. Noch wenige Tage vor dem Ende der Repubblica di San Marco, als der Revolutionsführer sein Werk bereits dem Tode geweiht sah, hörte man ihn die todesmutige Haltung der Bevölkerung bewundern: "Was für ein Volk! Zur Kapitulation gezwungen zu sein – mit einem solchen Volk!"

Der Belagerungszustand wurde offiziell erst 1854 aufgehoben. Die Spuren der revolutionären Ereignisse sind heute noch in der Stadt sichtbar. So wurde etwa die vom Campo S. Moisè abgehende breite Strasse, die noch von den Österreichern angelegt wurde, im Jahre 1881 in Erinnerung an den 22. März 1848 in Calle Larga XXII. Marzo umbenannt. Kanonenkugeln, die vom Beschuss der Stadt durch die österreichische Armee stammen, sind etwa in einem kleinen Palast am Campiello Marinoni in der Nähe des Teatro Fenice, oder in der Fassade der Kirche S. Nicolò da Tolentino eingemauert. Die Denkmäler der beiden Freiheitshelden stehen heute auf prominenten Plätzen der Stadt: Nicolò Tommaseo auf dem Campo S. Stefano vor dem Palazzo Loredan, wo Gouverneur Palffy die Kapitulationsurkunde unterzeichnen musste. Über dem Haupteingang dieses Palazzo steht heute noch zu lesen: "K.u.K. Militär-Commandatur". Das Denkmal für Daniele Manin steht seit 1875 auf einem ursprünglich von den Österreichern angelegten rechteckigen Platz, der heute auch den Namen des Revolutionsführers trägt. Im Sockel des Denkmals sind einige der Brandbomben eingelassen, welche damals die Venezianer in Schrecken versetzen sollen.

Rückkehr zum Althergebrachten#

"Für die Venezianer war es aber ein neues Unglück, die Freiheit nur flüchtig erblickt zu haben, um ihren Verlust desto schmerzlicher zu empfinden und einer Regierung unterworfen zu werden, deren Herrschaft keine Hoffnung auf eine Änderung übrig ließ, weil man ihr nachsagte, dass sie niemals aufrichtig auf etwas verzichtet hätte, was sie einmal in Besitz genommen hatte", schrieb der Zeithistoriker Graf Daru im Jahre 1859. Insgesamt gesehen waren die Österreicher in der Zeit ihrer Herrschaft eher um eine Restauration und eine Stabilisierung der alten Ordnung bemüht. Alles, was dem habsburgischen Ordungsdenken und den Friedenidealen entsprach, wurde entsprechend geschätzt und gefördert. Daher hat Österreich in der Zeit seiner Herrschaft in Venedig auf dem Gebiet der Kultur wenig tiefergehende Spuren hinterlassen. Dafür waren wohl die Mentalitäten und Traditionen zu verschieden. So wurden etwa viele, von Napoleon säkularisierte Kirchen wieder geöffnet, etwa die Palladio-Kirche SS. Redentore, wieder andere aufwendig renoviert, darunter Madonna dell Orto, S. Maria dei Miracoli, S. Maria Formosa und S. Polo. Auch der Jesuitenorden, der von Napoleon aufgelöst worden war, wurde wieder gegründet. Ab 1836 wurde von Lorenzo Santi ein Palast neben der Markuskirche errichtet, der auch heute noch als Residenz des Patriarchen von Venedig dient. Die Markuskirche selbst diente bis zum Ende der Republik als Privatkapelle des Dogen und wurde erst 1801 zur Pfarrkirche gemacht. Alle Gemälde, welche die Franzosen 1815 zurückgegeben hatten, wurden in die Accademia eingegliedert, womit der Grundstock für die heute weltberühmte Sammlung gelegt wurde.

Ein besonderes Kuriosum war das Anlegen eines botanische Gartens mit mehr als 5.000 verschiedenen Pflanzen, die erstmals in Europa nach der Nomenklatur des Schweden Carl von Linné geordnet waren. Dieser Garten erstreckte sich auf über 18.000 m² im Bezirk Cannaregio, südöstlich der Kirche S. Giobbe auf dem Areal eines ehemaligen Franziskanerklosters. Die Anlage wurde bereits 1810 unter den Franzosen projektiert und dann vor den Österreichern weitergeführt. Sie war das Lebenswerk des Gärtners Josef Ruchinger, dessen Vater dort auf einem mit Schutt bedeckten Feld im Jahre 1815 den ersten Baum gepflanzt hatte. Im 19. Jahrhundert war diese einmalige Anlage, vor allem deren Sammlung von Kakteen, bei Gartenliebhabern weithin bekannt und wurde unter anderen auch von Kaiser Ferdinand besucht. Es gab dort auch einen kleinen Wasserfall und einen höhlenartigen Raum unter der Erde, der den Freimaurern des 19. Jahrhunderts als Ort der rituallen Arbeit diente. Heute gehören die Reste dieser Anlage zum Garten eines Luxushotels.

Unter der österreichischen Herrschaft wurde auch die große Statue Napoleons von der Piazetta entfernt und der Palazzo Reale umgestaltet. Lorenzo Santi schuf neue Repräsentationsräume, die im Jahre 1838 in Gegenwart von Kaiser Ferdinand I. eingeweiht wurden. Die Dekorationen spiegelten den konservativen Kunstgeschmack der Habsburger, die jetzt den Anbruch eines Zeitalters des Friedens nach dem napoleonischen Abenteuer demonstrieren wollten. Typisch dafür ist etwa Odorico Poltis Frieden von Tugenden und Genien umgeben, im Gewölbe des Festsalons, als Anspielung auf die Verdienste des verstorbenen Kaisers Franz I. Ferdinand war auch der Auftraggeber des wohl bedeutensten Gemäldes dieser Epoche, Letztes Gespräch des Dogen Francesco Foscari mit dem Sohn Jacopo von Michelangelo Grigoletti, das heute im Wiener Kunsthistorischen Museum zu sehen ist. Auch Franz Joseph bewunderte eines dieser restaurativen Gemälde, als er 1856 mit seiner Gattin Venedig besuchte: Jacopo d'Andreas Bild Giovanni Bellini und Albrecht Dürer werden von venzianischen Künstlern gefeiert, weil es in seinen Augen die Harmonie zwischen Venezianern und Deutschen symbolisierte.

Kaiser Ferdinands Besuch in der Lagunenstadt wurde von Fabio Mutinelli in einem aufwendig illustrierten Album festgehalten: Dell'avvenimento di S.M.I.R.A. Ferdinando I d'Austria in Venezia 1838. Der Kaiser hatte in diesen Jahren auch ein Grabmal für Tizian in Auftrag gegeben, dessen Werk von den Habsburgern sehr geschätzt wurde. Es entstand in der Kirche S. Maria Gloriosa dei Frari in den Jahren ab 1842 und wurde von der Familie Zandomeneghi errichtet. Das Monument, auf dessen Spitze der Markuslöwe mit dem Kaiserwappen zu sehen ist, wurde 1852 feierlich enthüllt. Der nördlich an die Kirche anschließende Klosterkomplex der Franziskaner wurde bereits 1810 unter der napoleonischen Herrschaft säkularisiert, 1817 brachten die Österreicher dort das Staatsarchiv Venedigs unter.

La Fenice 1838 Original im Museo Correr
Das La Fenice 1838

Die habsburgischen Ordnungsideale spiegelten sich aber nicht allein im Gebiet der bildenden Kunst. Aus Angst vor neuerlichen Unruhen wurden in diesen Jahren auch wieder die Zensur und die Polizeikontrollen verschärft. Vor allem das Pressewesen, Universitäten, Literatur und die Theater wurden streng zensuriert, was vor allem in gebildeten venezianischen Kreisen ein tiefes Gefühl von Ärger und Hilflosigkeit verursachte. Eines der Zentren des intellektuellen Widerstandes gegen die Habsburger-Herrschaft bildete sich im Umkreis des Teatro La Fenice. Dieses bekanneste Theater Venedigs war im Jahre 1792 durch eine Initiative prominenter venezianischer Freimauerer wieder eröffnet worden, welche damit ihre geistige Vorbereitung der Revolution durch das kulturelle, humanitäre und gesellschaftliche Engagement dokumentieren wollten. Mit der Einverleibung Venetiens in das Habsburgerreich war das La Fenice allerdings dazu ausersehen, als Aushängeschild einer habsburgischen Stadt zu fungieren. Da das Opernhaus aber im im Privatbesitz venezianischer Familien war, waren die Eingriffsmöglichkeiten der Besatzungsmacht beschränkt. Allerdings mussten neue Stücke, der österreichischen Zensur vorgelegt werden. Das bekam auch Giuseppe Verdi zu spüren, als er 1850 das Textbuch zu einer neuen Oper mit dem Titel La Maledizione einreichte. Sein Librettist Francesco Maria Piave hatte das Stück Le Roi s'amuse von Victor Hugo bearbeitet, das 1832 einen Skandal hervorgerufen hatte, weil hier der französische König François I. als Frauenheld dargestellt wurde. Verdi und Piave mussten sich der Zensur beugen, aus dem König wurde ein anonymer Herzog von Mantua, die Namen anderer Personen und der Titel der Oper mussten ebenfalls geändert werden. Die Uraufführung unter dem neuen Titel Rigoletto fand am 11. März 1851 im Teatro La Fenice statt. Ihren passiven Widerstand gegen die Besatzungsmacht demonstrierten die Besitzer des Fenice auch dadurch, dass sie das Opernhaus trotz wiederholter Interventionen der Wiener Regierung, angeblich aus wirtschaftlichen Gründen, die längste Zeit geschlossen hielten und so den Österreichern eine kulturelle Repräsentationsmöglichkeit nahmen. Bis zu ihrem Abzug 1866 sollte das Fenice ein Dorn im Auge der Habsburger bleiben.

Kaffeehauskultur und Militärmusik#

Für den durchschnittlichen Venedigbesucher sind die österreichischen Einflüsse in der Gastromomie der Lagunenstadt merkbarer als auf dem Gebiet der Kunst. Heute verwandelt sich Venedig in der Hochsaison in eine flächendeckende Mensa, in der es zu Pasta, Pizza und Fisch kaum Alternativen gibt. Die wenigen wirklich echten venezianischen Gerichte werden kaum angeboten, weil sie den Erwartungen des Massentourismus nicht entsprechen. Was heute von Einheimischen und in Italien-Kochbüchern als authentische cucina veneziana hoch gelobt wird, war eigentlich immer eine cucina povera, die sich seit Jahrhunderten mit dem begnügen musste, was Boden und Meer im Laufe der Jahreszeiten hergaben. Sie war daher auch kaum jemals wirklich jedermanns Sache. So notierte etwa ein deutscher Kritiker des Jahres 1834 nach einem Besuch in der Lagunenstadt: "Es ist eine harte Zumuthung für einen Gebildeten, der aus Berlin kommt, dass ihm die thúeartigen, mit Balkonen verzierten Fenster gefallen sollen, die breiten Betten und vollends die abscheuliche Küche, die alles in Oel siedet, den Überfluß schmählich verdirbt, zum Frühstück kaum ein 'Kläckchen' Butter und sauren Kloß statt Brotes liefert und nur durch die Schlechtigkeit des Weines noch überboten wird; ist ja auch der Lacryma Christi nur ein schlechtes Gesöff."

Die Zeit der österreichischen Herrschaft war wohl zu kurz, um tiefere Spuren in der venezianischen Küche zu hinterlassen. Obwohl sich in diesen Jahren eine Reihe von Lokalen mit "deutscher Küche" in Venedig etabliert hatten, wird die österreichische Zeit von Feinschmeckern meist als ein "trauriges Kapitel" gesehen. Dennoch haben sich Elemente der Wiener Küche bis heute in der Lagunenstadt erhalten. So hat sich etwa die Kartoffel am venezianischen Speisezettel etablieren können, was den tedeschi auch die abschätzige Bezeichnung faccie di patate eingebracht hat. Auch die Vorliebe für Schweinefleisch ist ohne Zweifel ein österreichisches Erbe. Dagegen ist das Wiener Schnitzel heute ausserhalb der Touristenpfade kaum mehr bekannt, obwohl es ursprünglich angeblich aus Venedig importiert wurde. Dort war es in Adelskreisen im 15. Jahrhundert üblich, manche Speisen mit Blattgold zu verzieren. Dies wurde aber im Jahre 1514 aus Gründen der Sparsamkeit verboten. Als Folge verwendete man Brösel, mit denen ein ähnlicher optischer Effekt erzielt werden konnte. Entdeckt wurde das venezianische Schnitzel der Legende nach von Feldmarschall Radetzky, der es dann nach Wien brachte, wo es seinen heutigen Namen erhielt.

Foto von Eugen Semrau
Klassischer Aperitiv: der "Spritz"

Deutlicher schmeckbarer ist das österreichische Erbe aber wohl bei den Mehlspeisen. In zahllosen Pasticcerie gibt es Strudel und Krapfen (hier oft Krafen geschrieben und nicht mit Marmelade, sondern mit Vanillecreme gefüllt) und manchmal sogar einen Cugeluf (Gugelhupf) oder die berühmte Sachertorte. In jeder Bar kann man einen Spritz bestellen, den allgegenwärtigen Aperitiv, der vor allem bei der jungen Generation sehr beliebt ist. In der warmen Jahreszeit kann man seinen "G'spritzten", vorzugsweise mit Aperol aromatisiert, in einem der Cafès auf dem Markusplatz sogar mit Musikbegleitung genießen. Und natürlich in Gesellschaft der allgegenwärtigen Tauben, von den Alfred Polgar anlässlich eines Besuchs ihrer "dreitausendsechshundertundvierzig Stück, ein paar Sonderlinge, die auf der Piazzetta spazierengingen, nicht mitgerechnet", zählte.

Das Café Florian (mit Klick vergrößern!) © P. Diem
Café Florian
Aber wohl wenige der unzähligen Touristen, die Jahr für Jahr den schönsten "Salon Europas" bevölkern, werden wissen, das auch diese angenehme Art der Unterhaltung eine österreichische Tradition ist. In seinem 1855 erschienenen "Handbuch für Reisende in Deutschland und dem österreichischen Kaiserstaat" notierte Karl Baedeker: "Kaffehäuser, die besuchtesten am Marcusplatz: Imperatore d'Austria, Sammelplatz der deutschen Reisenden, der Kaffewirth (padrone) ein deutscher Graubündner, viel Zeitungen. Florian von Italienern, Suttil von der venet. Aristokratie, Constanza von Griechen viel besucht. Gegenüber Café Militare bei Quadri, viel Offiziere. Deutsches Kaffehaus von Mendel. Die Kaffehäuser sind den größten Theil der Nacht erleuchtet. Militärmusik auf dem Marcusplatz im Sommer Sonntag abends von 7 U. an, im Winter Mittags von 1 bis 2 U.; in den Woche gewöhnlich Dienstag und Donnerstag zu derselben Zeit."

Zwei dieser Traditionscafés bestehen heute noch. Das Café Florian, 1720 von Floriano Francesconi unter dem Namen Venezia trionfante gegründet, wurde bald nur nach dem Vornamen des Besitzers genannt und wurde dann von den Nachfolgern des Gründers auch offiziell so bezeichnet. Das Florian wurde im 19. Jahrhundert zum Treffpunkt der italienischen Patrioten und war 1848 eines der Agitationszentren gegen die Habsburgerherrschaft. Das gegenüber liegende Caffé Quadri, gegründet 1775 von Giorgio Quadri und seiner aus Korfu stammenden Gattin Naxina, war das Stammcafe der österreichischen Offiziere. Diese hatten sich aus Wien eine Militärkapelle mitgebracht, welche zur Unterhaltung aufspielte:"Auf dem Markusplatz spielt jeden Abend eine österreichische Kapelle, 60 Mann stark. Ganz Venedig scheint sich deswegen einzufinden. Der Platz ist dann wie ein großes Wohnzimmer und wird von den Gaslaternen der ringsumlaufenden Arkaden beleuchtet – dort sitzen die Damen und Herren bei Kaffee, Eiswasser und Zigarren, während eine dichte Menge von Männern, Frauen, Kindern, Soldaten, Türken und fantastischen Gestalten in griechischer Tracht in der Mitte auf- und abgeht, das Ganze unter einem Nachthimmel voller unzähliger funkelnder Sterne", schrieb John Ruskins Frau Effie am 13. November 1849 ihrer Mutter nach Hause. Sie erinnerte sich auch daran, dass die Menschenmenge zwar gebannt der Musik lauschte, sich aber keine Hand zum Applaus rührte, denn das hätte als Verrat am Vaterlande gegolten.

Markusplatz um 1870 - Photo Carlo Naya (mit Klick vergrößern!)
Markusplatz um 1870

Als beste der Militärmusik-Kapellen galt die des steirischen Regiments Kinsky: "Ich glaube wirklich", schrieb ein Zeitgenosse, "dass man eine bessere Musik der Art in der Welt nicht hören kann, denn die Solopartien der einzelnen Instrumente sind durch Zartheit und Ausdruck im Vortrag ebenso ausgezeichnet, wie die Ensembles durch Reinheit und Kraft in allen Stimmen". Vom Können der Militärmusiker konnte sich damals auch Richard Wagner überzeugen, der am 29. August 1858 erstmals zu Gast in Venedig war. Er hatte sich im Palazzo Giustinian am Canal Grande einquartiert und nahm von dort aus jeden Nachmittag eine Gondel zum Markusplatz, machte einen Spaziergang und kehrte zum Abendessen in eines der Restaurants am Platz ein. Die Kapelle spielte dann ihm zu Ehren die Ouvertüren zu Rienzi und Tannhäuser. Am 24. Oktober 1858 bedankte sich Wagner dafür schriftlich beim Kapellmeister: "Ich konnte Sie gestern nicht mehr auf dem Platze finden, um Ihnen meinen Dank für die schöne Aufführung der Rienzi-Ouvertüre zu sagen, und hole es demnach heute schriftlich nach. Es machte mir große Freude, dass Ihre Musiker sich alles so gut gemerkt hatten und richtig herausbrachten. Der Anfang sogleich war ganz vortrefflich. Mit dem Tempo vollkommen einverstanden. Nur (4 Takte vor dem Allegro) mehr trommeln und sehr stark. Nochmals schönsten Dank, und die Versicherung, dass Sie mir viel Freude gemacht". Später, nach Abzug der Besatzer, wurden die österreichischen Kapellen abgelöst von italienischen Ensembles, die natürlich vor dem Florian aufspielten. Aber auch sie hatten Stücke von Wagner im Repertoire. Heute sind es meist Kapellen aus Musikstudenten, die vor den beiden Traditionscafès an der Piazza abwechselnd internationale Unterhaltungsmusik darbieten. Die österreichischen Militärkapellen haben zweifellos ihren Anteil daran, dass Richard Wagner Werke in Venedig bis heute relativ populär sind, jedenfalls im Vergleich mit anderen Regionen Italiens. Schon im Jahre 1883, zwei Monate nach Wagners Tod in der Lagunenstadt, fand im Teatro La Fenice die italienische Erstaufführung des Rings des Nibelungen statt.

Neben dieser kulturellen Bereicherung waren die Österreicher auch für die Abschaffung einer eher merkwürdigen Tradition verantwortlich. Seit dem 17. Jahrhundert fanden es die venezianischen nobili unschicklich, sich mit ihren Ehefrauen öffentlich zu zeigen. Diese Aufgabe wurde dem Cicisbeo anvertraut, einem auch Cavalier servente genannten Begleiter, der für die Unterhaltung der Dame zu sorgen und ihr alle Wünsche zu erfüllen hatte. Die Österreicher ignorierten diesen eher skurillen Brauch und zeigten sich selbstverständlich mit ihren Gattinnen in der Öffentlichkeit. Dies machte Schule: seit der österreichische Gouverneur mit seiner Gattin ausging, war dies es auch für die noblen Venezianer keine Schande mehr.

Literatur#

Berichte von Zeitgenossen: Georg v. Martens: Reise nach Venedig, Ulm 1824
Maximilian Langenschwarz: Europäische Geheimnisse eines Mediatisirten, Hamburg 1836
Franz Joseph von Österreich: Tagebuch 1839 - 1848
August Daniel von Binzer: Venedig im Jahre 1844, Pest 1845
P. Peverelli: Storia di Venezia dal 1798 sino ai nostri tempi, Torino 1852
Comte Pierre-Antoine-Noël-Bruno Daru: Geschichte der Republik Venedig, Leipzig 1859
Friedrich Pecht: Ein Winter in Venedig, Leipzig 1859
Giuseppe Cappelletti: Storia di Venezia, Venezia 1873

Weitere Literatur: Alvise Zorzi: Österreichs Venedig. Das letzte Kapitel der Fremdherrschaft 1798 bis 1866, Düsseldorf 1990
Andreas Gottsmann: Venetien 1859–1866. Österreichische Verwaltung und nationale Opposition, Verlag der österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 2005
Dorothea Ritter: Venedig in historischen Photographien 1841-1920, C.H.Beck, 4. Auflage) 2006.
Susanne Gretter (Hrsg.): Europa erlesen. Venedig, Wieser Verlag, Klagenfurt 1997
Paul Ginsborg: Daniele Manin and the Venetian Revolution of 1848/49, Cambridge 1979
Joseph Alexander von Helfert: Kaiser Franz I. und die Stiftung des lombardo-venezianischen Königreichs, Innsbruck 1901
Heinrich Kretschmayr, Geschichte von Venedig Bd. III, Stuttgart 1934
Frederick C. Lane: Seerepublik Venedig, München 1980
Gherardo Ortalli/Giovanni Scarabello: Kurze Geschichte Venedigs, Pisa 1999
Birgit Haustedt: Mit Rilke durch Venedig. Literarische Spaziergänge, Insel-Verlag 2006
Siehe auch So lebten die HabsburgerKaiserliche und königliche Schlösser in der österreichisch-ungarischen MonarchieI. Haslinger et al.Christian Brandstätter VerlagWien2007jetzt im Buch blättern

Ein schönes Buch über Venedig, mit Bildern und Gedichten


Ein wirklich hervorragend gelungener Essay. Schon bei erstmaligem Lesen spürt man zwischen den Zeilen das Flair dieser Stadt, das durch die ausgezeichnete Illustration noch unterstrichen wird.

Erfreulicherweise wird auch nicht beschönigt, dass es den Österreichern infolge ihrer teilweisen äußerst brutalen Vorgangsweise nicht gelungen ist, die Venezianer für sich zu gewinnen. So lehnte etwa Negrelli, der durch seinen Eisenbahnbau zur Niederschlagung der Revolution 1849 wesentlich beigetragen hatte, das ihm dafür angebotene Adelsprädikat "von Custozza" ab und nannte sich "Ritter von Moldelbe".

Grund dafür war die barbarische Brutalität mit der die Habsburger-Armee in Venedig vorgegangen war, von der sich der typische Altösterreicher Negrelli unübersehbar distanzieren wollte. Zivil-Courage in Reinkultur und prominentes Beispiel dafür, dass keineswegs alle Österreicher mit der Armee und dem Kaiser eines Sinnes waren. Dies könnte auch eine der Ursachen dafür sein, dass auch die Kaiserin -worauf erfreulicherweise hingewiesen wird- in Venedig nicht beliebt war.

--glaubauf karl, Samstag, 13. März 2010, 15:53


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