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TRENSER MADONNA#

Südtirol
Madonna,Graupp

Wer bei Sterzing südtiroler Boden betritt sollte nicht nur das Schloss Sprechenstein, die majestätisch auf steiler Hohe thront, errichtet unter Albert III., dem letzten Grafen von Tirol und die gut erhaltene mittelalterliche Burg Reifenstein, die einst dem Deutschen Orden gehörte einen Besuch abstatten, auch die bekannte Gnadenstätte Trens mit dem wunderschönen Bild der Muttergottes ist sehenswert und darf nicht versäumt werden.. Seit dem 15. Jahrhundert kommen die katholischen Bauern Tirols nach Trens, um religiöse Hilfe zu finden.

Vor mehr als 1000 Jahren hieß der Ort noch Torrentes, später dann die Änderung auf Trentes bis schließlich daraus Trens wurde. Merkwürdig aber, diese Wildbäche und Wasserfälle, die viel Unheil gestiftet, brachte dem Ort das Kleinod, das wundertätige Gnadenbild.

Nach einer Sage ist das Bildnis der Muttergottes bei Ausgrabungen gefunden worden und der Bauer hat den Fund mit in seine Kammer genommen, doch am nächsten Tag war es verschwunden und in der kleinen Dorfkirche entdeckt worden. Nachdem sich das mehrmals wiederholte, beließ man es dort. Um 1500 wurde eine größere Kirche errichtet, und das Gnadenbild bekam auf dem Josefialtar seinen Ehrenplatz, wo es bis 30. März 1728 verblieb, dann bekam sie eine eigene Kapelle. Ihr erstes „Zuhause“ war bei einem furchtbaren Unwetter mit einer Mure mitgerissen worden, Geröll und Schutt begruben das historische Gnadenbild viele Jahre unter sich.

Die Kirche von Trens wird bereits im Jahr 1345 urkundlich erwähnt, doch an Bedeutung erhielt sie erst im 15. Jahrhundert. Nach der Überlieferung soll um das Jahr 1428 eine bemalte Holzstatue, vorstellend die Gottesmutter mit dem Jesukind bei Ausgrabungen unversehrt gefunden worden sein. 1476 wurde die Kirch vom reichen Sterzinger Gewerken Hans Jöchl und dem Pfarrer Johannes Erb von Stilfes umgebaut. Ab dieser Zeit mehrte sich der Ruf wundertätigen Muttergottesbildes. Bald darauf war die Wallfahrtskirche von Trens eine der besuchtesten und angesehensten des Landes. 1728 erbaute der Pfarrer Johann Jakob Rekordin, der auch ein Trenser Wallfahrtsbuch nach alten Quellen verfasste, eine eigene Seitenkapelle, in der das Gnadenbild auf einem Marmoraltar den der Meister der Innsbrucker Annasäule, Ch. Benedetti aus Castione bei Trient, eigens anfertigte, Aufstellung fand. 1828 fand unter Pfarrer und Dechant Johann Tauber das Säkulum, wie jetzt im Jahr 1928 das 200jährige Jubiläum der Übertragung gefeiert wurde. Auch im Inneren der Kirche wurden Veränderungen vorgenommen. 1753 wurde sie im Zopfstil und anfangs der Achtzigerjahre des vorigen Jahrhunderts in modernem Geschmack renoviert. Beachtenswert die Deckengemälde die von Adam Mölk, der auch die Haller Stadtpfarrkirche ausmalte.

Neben der reich bekleideten Wunderstatue auf dem Marmoraltar gilt ihr Interesse alten Votivtafeln und den zahlreichen Weihegeschenken.

Nicht nur tote Kinder wurden der Madonna gebracht, Neugeborene brachte man zur Taufe nach Trens. Später wurde dieser Brauch ganz verboten. Als im Jahr 1737 30 Bergknappen des kaiserlichen Bergwerkes am Schneeberg unter eine Lawine und wurden gerettet. Sie revanchierten sich mit einen zwölfstrophigen Lobgesang.

QUELLEN: St. Fidelis Blatt 1915 H 5, Kärntner Zeitung, 21. Juni 1928, Der Tiroler, 21. Juli 1916, Innsbrucker Nachrichten, 28. Juni 1928, Österreichische Nationalbibliothek,ANNO

https://austria-forum.org/af/Wissenssammlungen/Essays/Historisches_von_Graupp


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