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Notiz 022: Milchwagen und solche Sachen#

von Martin Krusche

Die Umgangssprache bildet oft spezielle Aspekte einer Ära ab. Dieses Thema habe ich in der Notiz 020: Fuchzgerl, Reixn und Mopettn angeschnitten und mich in den Social Media ein wenig umgehört. Darauf kamen launige Rückmeldungen, von denen ich vor allem diese hier aufblättern möchte.

Ernie, ein schneller Milchwagen. (Foto: Derek Bird)
Ernie, ein schneller Milchwagen. (Foto: Derek Bird)
Ich tippe auf das Cockpit einer Spitfire. (Foto: Derek Bird)
Ich tippe auf das Cockpit einer Spitfire. (Foto: Derek Bird)

Der Brite Derek Bird, ein Techniker, ist auf Facebook mit einem Profilfoto zu sehen, das ihn vermutlich im Cockpit einer Spitfire zeigt.

Das war unter den Warbirds des Zweiten Weltkriegs eine harte Konkurrenz für die deutsche Bf 109. Bird lieferte folgende kleine Schilderung zum Thema (ich übersetze aus dem Englischen).

„Mein Polycab Haflinger wurde von meiner Frau als ‚Ernie’ bezeichnet, weil sie dachte, er sieht aus wie ein Milchwagen. Für die nicht britischen Mitglieder der Gruppe: der berühmte britische Komiker Benny Hill sang vor vielen Jahren ein Lied über einen Milchmann namens Ernie, der den ‚schnellsten Milchwagen im Westen’ hatte. Wenn ich weiter überlege, denke ich, dass das Konzept von Milchmännern und Milchwagen für Menschen außerhalb des Vereinigten Königreichs ein wenig verwirrend sein könnte. Aber vielleicht bringt es was, ‚Ernie the fastest milkman in the west’ zu googeln.“

Hier also Benny Hill mit „Ernie“ (The Fastest Milkman In The West). Hill soll übrigens selbst einige Zeit als Milchmann gearbeitet haben. Wer meiner Generation angehört, ich bin Jahrgang 1956, wird sich erinnern, daß die The Benny Hill Show (1969–1989) auch im österreichischen TV einige Zeit zu sehen war. Derek Bird ergänzte: „Mein Volkswagen Caddy mit dem langen Radstand wurde von meiner Frau als ‚the silver hearse’ bezeichnet, denn als ich ihn zum ersten Mal in die Einfahrt stellte, schien er ihr so lange wie ein Leichenwagen.“

Pippo (Foto: Nicola Vernaccini)
Pippo (Foto: Nicola Vernaccini)
Percy (Foto: Chris Henson)
Percy (Foto: Chris Henson)
Rambling wreck (Foto: Jason Taylor)
Rambling wreck (Foto: Jason Taylor)

Nicola Vernaccini schrieb zu seinem Hafi: „Das ist Pippo.“ und zeigte dazu eine schöne italienische Version in einer Winterlandschaft. Chris Henson einen offenbar fein adaptierten Pinzgauer und notierte: „Meet Percy!“ Jason Taylor hat möglicherweise einen heimlichen Ableger aus der Stephen King-Story „Christine“ erwischt: „Mine is called the rambling wreck!“ Ein wanderndes Wrack, das sich vermutlich um Mitternacht in eine Schönheit verwandelt.

John Bennett notierte: „Meiner hieß Lurch. hatte eine ziemlich fiese Kupplung.“ Lurch heißt übrigens der baumlange Butler der „Addams Family“, einer Fernsehserie (1964–1966), die auch in Österreich ausgestrahlt wurde.

P.S.: Supermarine Spitfire, Messerschmitt Bf 109, North American P-51 Mustang, es wäre natürlich auch spannend, ein paar Takte über klassische Jagdflugzeuge zu plaudern. In der Beschäftigung mit dem Thema Haflinger verstricke ich mich dauernd in Querverbindungen zu anderen Themenfeldern…


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