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Notiz 067: Schweres Pferd und leichtes Pony#

von Martin Krusche

Ich hab schon erwähnt, daß ich diese Leiste mit einer laufenden Erzählung aus dem haflinger-Schwerpunkt heraus aufmache. Der Puch G hat heuer seinen Vierziger, der Pinzgauer läßt noch viel zu erzählen übrig. Bei meiner Buchpräsentation in Judenburg bin ich in der Langen Nacht der Museen als Haflinger-Experte vorgestellt worden. Ich darf korrigieren, daß ich nicht der Experte bin, sondern der, der mit Experten über diese Dinge redet. Das ist auch eine feine Aufgabe, aber grundlegend anders.

Nein, es ist nicht die Suche nach Pilzen, sondern die nach dem rechten Weg. (Foto: Markus Rudolf)
Nein, es ist nicht die Suche nach Pilzen, sondern die nach dem rechten Weg. (Foto: Markus Rudolf)

Nun kam eben Post von Markus Rudolf, der definitiv zu den Auskennen des Fachs zählt. Mit im Paket eine Reihe von Fotos und Video-Clips. Dabei habe ich auch den Sauerländer Puchianer Martin Vormann entdeckt, der zu ausgedehnten Reisen neigt.

Rudolf kennt die Pinzgauer- und Puch G-Historie vom Beginn an, von den ersten Prototypen weg. Entsprechens unaufgeregt und versiert bewegt er diese Fahrzeuge, sorgt für aufschlußreise Details; etwa so, Motto: „Haflinger versus Pinzgauer im Gelände“.

Der deutsche Langstreckenpilot Martin Vormann. (Foto: Markus Rudolf)
Der deutsche Langstreckenpilot Martin Vormann. (Foto: Markus Rudolf)

Servus Martin,

Gestern war es für die weitere Legendenbildung (Haflinger) von großem Nutzen, dass ich mit dem (schweren) Pinzgauer – trotz Geländereifen – nach der Verwüstung einer Holler-Plantage Ketten auflegen musste, während die (leichten) Haflinger auf den feuchten Wiesen und steilen Waldwegen des Rebenlandes souverän ihre Kreise (um den Pinzgauer) gezogen haben…

Ich hab an verschiedenen Stellen erwähnt, die Nachkriegsproduktion in Thondorf sei von den Erfahrungen geprägt, die Jahrzehnte des Fahrzeugbaus in eine alpinen Region erbringen. Das heißt vor allem: vorzüglich Bremsen und ein thermisch gesunder Motor.

Natürlich werden keine Wunder gewirkt und jede Entwicklung hat so ihre holprigen Momente. Aber unterm Strich sind in Graz stets sehr robuste Vehikel gebaut worden. Allerhand historische Details dazu kann man hier in den „Presseinformationen aus den Jahren 1961 und 1962“ der Steyr-Daimler-Puch Aktiengesellschaft Werke Graz nachlesen: (Link)

Markus Rudolf schildert einzelne Aspekte: „Zum Thema Tradition ‚Motorrad – Puch 500 – Haflinger‘ habe ich mich unlängst der legendären (Druck-) Gießerei im Werk Graz-Thondorf erinnert. Der Erfahrung aus dem Motorradbau war es zu verdanken, dass der Puch-Boxer-Motor im Wesentlichen aus Aluminium besteht, sowie die Bremstrommeln, Pedalbock, bis zum ‚Puch-Flügel‘ auf dem Frontblech…

(Foto: Markus Rudolf)
(Foto: Markus Rudolf)
(Foto: Markus Rudolf)
(Foto: Markus Rudolf)
(Foto: Markus Rudolf)
(Foto: Markus Rudolf)

Beim Fiat 500 war das alles aus Grauguss und Blech und daher entsprechend korrosionsgefährdet. Beim Haflinger wurde alles, was geht, auf der eigenen Aluminium-Druckguss-Anlage gefertigt. Bremstrommeln, Bremsträger, Achsschenkel, Getriebegehäuse, Typzeichen...

Bis zum Pinzgauer wurde die Tradition fortgesetzt, selbst die Abdeckung der ‚Allrad- & Sperren-Hebel‘ kommt (noch) aus dieser Ecke, auch wenn aufgrund der erhöhten Lasten der Anteil an Stahl schon überwiegt. Der Motor ist natürlich auch aus Aluminium (Gehäuse & Köpfe); allerdings m.W.n. schon aus der Fertigung Werk Wien (Simmering).“


Drei Video-Clips#


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