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Foto: Richard Mayr
Foto: Richard Mayr

Netzkultur: Markierung gesetzt!#

(Weggabelung und Ausgangspunkt)#

von Martin Krusche#

Das Buch, klassisches Medium, langlebig und stabil, ist hier als Medientyp unser Ausgangspunkt für ein Netzkultur-Projekt.

Bücher lassen sich längst auf mannigfache Art digitalisieren und online nutzen. Das ist aber keine Absage an die Gutenberg-Galaxie, sondern die Transit-Zone zu einer nächste Galaxis. Gedrucktes, also greifbares Papier, bleibt wesentlich. Im Web erweitern wir aber unsere Möglichkeiten.

Das Kürzel NID steht für Networked Interactive Documents. Das bedeutet unter anderem, man kann sie online, wenn sie schon publiziert wurden, weiter mit diversen Funktionen belegen. (Das können Sie etwa mit PDF nicht machen.)

Diese Applikation wurde von Wissenschafter Hermann Maurer mit seinem Team entwickelt. Er zeigt hier am Beispiel einer Publikation von Richard Mayr die Grundvariante dieser Art von Annotationen, mit denen man jede Seite nach der Veröffentlichung an beliebiger Stelle belegen kann.

Bei diesem Fotozyklus von Mayr sind es weiterführende Links, die auf zusätzliche Informationen verweisen.Hier könnten aber auch zusätzliche Bilder stehen. Was immer sich digitalisieren läßt, kann über Annotationen eingebunden werden. Das bedeutet, wenn Sie mit dem Mauszeiger auf eines der Felder kommen, geht der Rahmen auf, voilà!

Diese Technik als Element von Netzkultur macht anschaulich, daß sich ein Buch und dessen digitale Fassung zueinander verhalten wie die reale soziale Begegnung zu einer Telekonferenz. Beide Optionen bieten uns Arbeitsmöglichkeiten, doch unsere Anwesenheit im analogen Raum bleibt das vorrangige Ereignis.

NID: Networked Interactive Document
NID: Networked Interactive Document

Hermann Maurer hat diese Publikation eben auf Stand gebracht. Damit ist sie unter anderem auch eine Basis-Referenzpublikation für unsere Phase III zum Thema „Mensch und Maschine“. Wir widmen uns eben dem großen Umbruch zwischen Dampfmaschinen-Moderne und Digitalmoderne.

Um dabei aktuelle Optionen der Netzkultur auszuloten, werden wir das Thema parallel zum Diskurs in die Praxis führen. In Kooperation mit dem Projekt „Archipel Gleisdorf“, das sich derzeit (Februar 2024) erst im Planungsstadium befindet.

So gesehen sind wir an einer Weggabelung angekommen. Hier nun der Ausgangspunkt, von dem zwei Teams gemeinsam losgehen, um nächste Optionen der Wissens- und Kulturarbeit zu erkunden.

Das Booklet „Gefieder“ ist dabei gewissermaßen ein Fähnlein, mit dem dieser Ausgangspunkt markiert wurde. Zum Thema Netzkultur siehe: „Da gibt’s kein Dort“ (Über Veränderungen im Verhältnis von Zentrum und Provinz)!


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