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Weiterer EU-Förderpreis für österreichischen Informatiker Gottlob#

Professor an der Universität Oxford erhält Förderung in "Proof of Concept"-Förderschiene des Europäischen Forschungsrats.#


Von der Wiener Zeitung (Montag, 22. September 2014) freundlicherweise zur Verfügung gestellt.


Die Welt der Informatik und Technologie.
Die Welt der Informatik und Technologie.
© APA/AP, Lee Jin-man

Wien/Oxford. Der aus Wien stammende Informatiker Georg Gottlob erhält einen weiteren Förderpreis des Europäischen Forschungsrats ERC. Nachdem er 2009 einen hoch dotierten "Advanced Grant" des ERC bekommen hat, war er nun auch in der ERC-Förderschiene "Proof of Concept" erfolgreich, teilte der ERC am Montag mit. Damit will Gottlob "Big Data-Analyse" zur Unterstützung beim Immobilienkauf einsetzen.

Die "Proof of Concept"-Förderung stellt bis zu 150.000 Euro für Forscher zur Verfügung, die bereits einen ERC-Preis erhalten haben. Damit will der ERC die Kluft zwischen Grundlagenforschung und frühen Phasen einer marktfähigen Innovation überbrücken. In der aktuellen Ausschreibungsrunde wurden 50 Projekte für die Förderung ausgewählt.

Intelligente, personalisierte Websuche#

Gottlob, der auch an der Technischen Universität (TU) Wien lehrt, entwickelt im Rahmen seines mit 2,4 Millionen Euro dotierten ERC-"Advanced Grant" ein System, das Daten aus Tausenden von Websites zu einem bestimmten Gebiet automatisch extrahiert. Damit soll eine intelligente, personalisierte Websuche möglich werden.

Aufbauend auf dieses Projekt will sich Gottlob nun dem britischen Immobilienmarkt widmen. Dort stehen Käufern bzw. Mietern laut ERC-Aussendung deutlich weniger Informationen als Maklern zur Verfügung, die bereits auf intelligente Lösungen zur Preisgestaltung zurückgreifen könnten. Zudem müssten Interessenten in Großbritannien ihre Entscheidung sehr rasch, oft in weniger als einer Woche, treffen.

Ein Werkzeug für Konsumenten#

Ziel der Forscher ist es laut ERC, den Konsumenten ein Werkzeug zur leichteren und besseren Bewertung einer Immobilie, ihrer Lage, ihrer Nachbarschaft, ihres Anlagepotenzials, etc. im Vergleich zu anderen Objekten zur Verfügung zu stellen. Fernziel ist es, solche Informationen, die auf strukturierten Daten von Webseiten basieren, auch für andere Geschäftsbereiche wie Reisebüros oder Restaurants aufzubereiten.

Georg Gottlob (58) ist seit 2006 Professor für Computing Science an der Universität Oxford und im Rahmen einer Teilzeitprofessur auch an der TU Wien tätig. Neben den ERC-Förderpreisen hat Gottlob 1998 die höchste österreichische Wissenschaftsförderung, den Wittgensteinpreis, erhalten. 2010 wurde er aufgrund seiner wissenschaftlichen Verdienste um die Informatik, insbesondere in den Bereichen der Computationalen Logik, der Künstlichen Intelligenz und der Datenbanken zum Fellow of the Royal Society, der weltweit ältesten wissenschaftlichen Akademie, gewählt.

Wiener Zeitung, Montag, 22. September 2014


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