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Matthäus Merian d. Ältere#

Stiche aus der Österreichtopographie Matthäus Merians
Matthäus Merian d. Ä. wird am 22. September 1593 in Basel geboren. Er ist Kupferstecher und Verleger von topographischen Ansichtswerken. Seine Werke, die "Österreich" betreffen, sind erfreulicherweise zum größten Teil heute noch erhalten. Den Text zu den Stichen von Merian verfaßt Martin Zeiller (1589 - 1661), ein in Ulm lebender Historiker. Seine Schriften werden zu seinen Lebzeiten viel gelesen und häufig zitiert, nach seinem Tod geraten sie aber schnell in Vergessenheit. Für Merian ist Zeiller mehr als nur ein Autor, den er zu bezahlen hat. Es wird von manchen Forschern heute vermutet, daß die Idee zu einem umfassenden topographischen Werk vielleicht von ihm stammen könnte. Er ist sicherlich Ideenspender für Merian und es mutet merkwürdig an, daß der Name Martin Zeiller in den Büchern nicht bekanntgegeben wird.

Heute ist die Topographie Merians hauptsächlich wegen der Illustrationen bekannt. Merian selbst signiert nur sieben Bilder als Stecher (Ansichten von Görz, Oberthal, Säusenstein, Wimsbach, Kreuzen, Horn und Drosendorf). Eine große Werkstatt ist mit diesen Werken beschäftigt, nicht zuletzt sein Sohn Caspar, der die Anhänge von 1656 und die Darstellungen der Herrschaft Windhaag schafft. Matthäus Merian d. Ä. stirbt am 19. Juni 1650 in Schwalbach in Deutschland.

An den Darstellungen der Orte läßt sich die gewaltige Entwicklung aus einem mittelalterlichen, klar begrenzten und engen Stadtbild zu einem heute weiten und offenen ablesen. Die Szenen sind meist in eine eher idyllische Szene eingebettet, was den trügerischen Eindruck einer heilen Welt vermittelt. Was sich hinter den sauberen Mauern der Merianschen Gebäude abspielt, darüber gibt weder Bild noch Text Auskunft. Die Hinweise über die Lebensweise und -form der Menschen dieser Zeit, die fallweise gegeben werden, sind ungenügend und verniedlichen die damals herrschenden Zustände. Merians Anliegen war keine Kulturgeschichte und fallweise Interpretationen von heute, die in diese Richtung zielen, müssen daher ihr Ziel verfehlen. Was er vorlegt, ist eine lexikalische Darstellung von Orten und Landschaften aus dem Gebiet Österreichs vor etwas mehr als 300 Jahren.

Stiche aus der Österreichtopographie Matthäus Merians#


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