Topographische Ansichten von Österreich#
Die landeskundliche Entdeckung und das Interesse an topographischen Ansichten des Landes, das sich anfangs in Beschreibungen äußert, setzt um 1500 ein. Die sehr frühe Beschreibung des Donautals durch Ladislaus Suntheim markiert zu dieser Zeit einen Anfangspunkt, der im 17. Jahrhundert zu einer Fülle von topographischen Werken führt.
Unter dem Herausgeber Matthäus Merian (1593 - 1650) erscheinen zwischen 1642 und 1688 neunzehn topographische Sammelwerke, darunter eine große Anzahl von Ansichten aus Ober- und Niederösterreich. In einer Werkstatt, in der viele Künstler beschäftigt sind, werden Entwürfe und Stiche ausgeführt.
Etwa 20 Jahr nach Merians Tod erscheinen die Bände Niederösterreich und Steiermark von Georg Matthäus Vischer (1628 - 1696) mit Ansichten von Burgen und Schlössern und deren Umgebung. Für Kärnten ist es Ende des 17. Jahrhunderts Johann Weichart Valvasor (1641 - 1693), der ein umfassendes Werk schafft. Salomon Kleiner (1700 - 1761) ist ab 1721 in Wien tätig und entwirft eine große Anzahl Stadtansichten, die ab 1724/25 in Augsburg bei J. A. Pfeffel verlegt werden.
Seit der Mitte des 18. Jahrhunderts entwickelt sich die Landschaftsmalerei in Richtung der Vedoute, der wirklichkeitsgetreuen Abbildung von Landschaft. Nicht zuletzt sind es Naturausschnitte, die die Sinne eines landhungrigen Städters ansprechen. Daraus entwickelt sich im 19. Jahrhundert die Landschaft als Träger von Stimmung und Emotion.
(M.J. Friedländer)
Markus Pernhart (1824 - 1871) setzt mit seinen Kunstwerken im 19. Jahrhundert das Interesse der Künstler an Landschaft und Topographie fort. Durch die Fotografie und den damit entstehenden Ansichtskarten wird Landschaft im 20. Jahrhundert für ein Massenmedium interessant.