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Bergbau und Minerale in Österreich #

von Peter Diem, Februar 2017

Unter Bergbau versteht man die Aufsuchung und Erschließung (Exploration), Gewinnung sowie Aufbereitung und Aufarbeitung von Bodenschätzen. Nach heutiger Definition gehören zum Bergbau das montanistische Vermessungswesen, Bewetterung und Wasserhaltung, soziale Sicherungssysteme, spezielle Ausbildungsstätten (z.B. Montanuniversität in Leoben) sowie die Bergaufsichtsbehörden. Je nachdem, ob die Lagerstätten der Bodenschätze in Bergwerken („unter Tage“) oder im Tagebau zu erreichen sind, gibt es unterschiedliche Abbauverfahren.

Kurze Geschichte des Bergbaus in Österreich #

In Österreich wurden schon in frühgeschichtlicher Zeit Kupfer in Salzburg und Tirol, Salz bei Hallstatt und Hallein, Blei in Kärnten und Eisen bei Hüttenberg und vielen anderen Orten gewonnen. Die Römer suchten in den Hohen Tauern nach Gold, Silber, Blei und Eisenerz; das norische Eisen war wegen seiner Härte und Güte besonders geschätzt. Im Hoch- und Spätmittelalter erlebten Salz- und Eisenerzbergbau einen starken Aufschwung und erreichten um die Wende zur Neuzeit ihre höchste Blüte. Der Bergbau auf Gold und Silber stand im 15. und 16. Jahrhundert an vorderster Stelle. Aber auch andere Mineralien waren von großer Bedeutung

In den Kämpfen der Reformation und Gegenreformation spielten die Bergleute eine bedeutende Rolle, in den Bauernkriegen vereinten sie sich mancherorts mit den Bauern, um ihre Freiheiten zu verteidigen.

Im Zeitalter des Merkantilismus wurden die während Reformation und Bauernkrieg aufgelassenen Gruben wieder in Betrieb genommen. Im Neoabsolutismus nahm der Staat zunehmend Einfluss auf den Bergbau; er schuf eigene Ausbildungsstätten für Bergbeamte (Montanuniversität Leoben, Berg- und Hüttenschulen).

Der Aufschwung des Bergbaus hatte zu einer Reihe wichtiger Erfindungen auf dem Gebiet der Bergbau-Technik in Österreich geführt: Um 1515 wurde in Tiroler Bergwerken der pferdegetriebene Göpel zur Schachtförderung eingeführt, Wasserhaltungsanlagen wurden verbessert, der erste "Grubenhunt" tauchte auf. Zur Obertagförderung wurde der Sackzug eingeführt, zur Goldgewinnung wurden Nasspochwerk und Amalgamierung entwickelt, bei der Silbergewinnung der Seigerhüttenprozess eingeführt. Die Einführung des Floßofens in Kärnten schuf die Grundlage für die Schwerindustrie. Zentren wurden Eisenerz, Leoben und Steyr. Eine besondere Entwicklung erfuhr in Österreich die bergmännische Vermessungstechnik, das so genannte Markscheidewesen. Die Einführung des Sprengbetriebs in den Bergbau führte schließlich zu Beginn des 18. Jahrhunderts zur starken Erhöhung der Produktionsziffern. Der Bergbau auf Gold und Silber, der bis Ende des 16. Jahrhunderts lokal eine große Rolle gespielt hatte, musste infolge des starken Abbaus bzw. Vergletscherung der Lagerstätten eingestellt werden. Bis zum 19. Jahrhundert hatte hauptsächlich der Inlands-, oft auch nur der Lokalmarkt das Ausmaß des österreichischen Bergbaus bestimmt; durch Eisenbahn und Dampfschifffahrt kamen die reichen überseeischen Bodenschätze auf den Weltmarkt und erschwerten den Konkurrenzkampf. Im Vormärz setzte der systematische Abbau von Kohle ein; neue Industriezweige förderten den Bergbau auf Buntmetalle und andere mineralische Rohstoffe. Wichtig wurde für Österreich ab der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts der Bergbau auf Graphit und die Förderung von Magnesit in der Veitsch (ab 1881) und bei Radenthein in Kärnten (ab 1908); mit beiden stand Österreich in der Weltproduktion bei Feuerfestprodukten an erster Stelle.

Einschneidend wirkte sich auf den österreichischen Bergbau die Umwandlung der großräumigen Monarchie in die Republik aus. Die Produktionsziffern der Vorkriegszeit konnten nicht mehr erreicht werden, Österreich verlor das Monopol auf Magnesit und Graphit. Neben der Gewinnung von Eisenerz gingen der Blei- und der Kupfererzbergbau stark zurück; vorübergehend war die Gewinnung dieser Erze in den Krisenzeiten der Ersten Republik eingestellt. Die Kohlenförderung wurde erst in der Zweiten Republik stark ausgebaut. Nach 1930 begann die Förderung von Erdöl. Mit ihm zusammen wird in vielen Sonden auch Erdgas gewonnen. 1946 wurde ein Teil des österreichischen Bergbaus verstaatlicht (Verstaatlichung). Die derzeit gewonnenen mineralischen Rohstoffe werden in drei Gruppen zusammengefasst: bergfreie mineralische Rohstoffe (Eisenerze, Bleierze, Zinkerze, Wolframerze, Gips, Anhydrit, Graphit, Talk, Kaolin, Kalkstein, Magnesit, Diabas, Ölschiefer); bundeseigene mineralische Rohstoffe (Steinsalz, Erdöl und Erdgas) sowie grundeigene mineralische Rohstoffe (Quarz, Ziegeltone, Dolomit, Mergel, Feldspat, Trass, basaltische Gesteine und andere).

Der Bergbau in Österreich heute#

Nach dem regierungsoffiziellen „Österreichischen Montan-Handbuch“ und den „World Mining Data“ ergibt sich folgender Überblick über die montanistischen Großproduktionen Österreichs:

Überblick über die montanistischen Großproduktionen Österreichs
Überblick über die montanistischen Großproduktionen Österreichs

An erster Stelle steht die Förderung von Eisenerz, die in den letzten Jahren leicht gesteigert werden konnte. 2014 produzierte Österreich knapp 780.000 Tonnen Eisenerz. An zweiter Stelle steht die Magnesitproduktion mit rund 750.000 Tonnen mit weitgehend stabiler Entwicklung. An dritter Stelle ist die Gipserzeugung zu nennen, die jedoch langfristig rückläufig ist. Stabil ist die Feldspatförderung, die 2014 auf 35.000 Tonnen kam.Von geringerer Bedeutung ist die etwas rückläufige Kaolin-Förderung (14.000 Tonnen).Für Österreich wichtig ist die Förderung von Wolframerz, die 2014 bei 819 Tonnen lag (Tendez sinkend). Stark rückläufig ist das Graphit-Aufkommen (150 Tonnen Jahresleistung).

1. Eisenerz #

Der Etagenabbau am steirischen Erzberg#

Der Erzberg gilt als das größte Sideritvorkommen (FeCO3) der Welt. Neben Siderit besteht das abgebaute Material etwa aus Ankerit und eisenreichem Dolomit (Rohwand). Aufgrund dieser Durchmischung mit weniger eisenreichen Mineralien beträgt der Eisengehalt nur zwischen 22 und 40 %, im Durchschnitt etwa 33 %.

Der auch „Steirischer Brotlaib“ genannte Berg stellt auch heute noch die wichtigste wirtschaftliche Grundlage in einer sonst strukturschwachen Region dar. Dem Erzberg verdanken wichtige österreichische Institutionen wie die Voestalpine mit ihren Stahlwerken in Linz und Leoben-Donawitz oder die Montanuniversität Leoben ihre Existenz. Er war auch Grundlage des wirtschaftlichen Aufschwungs der Eisenwurzen und der Obersteiermark vom 16. bis zum 20. Jahrhundert. Der Erzberg ist 1465m hoch und hat insgesamt 44 terrassenartige Etagen. Der Abbau über Tag erfolgt aktuell nur bis zur 21. Etage. 1986 wurde der Untertageabbau eingestellt, zwei Jahre später wurde in einem Stollen ein Schaubergwerk eingerichtet.

Erzberg
Erzberg
Foto: P. Diem

Jährlich werden an die 3 Millionen Tonnen Erz abgebaut, die per Bahn nach Linz (1,5 Millionen Tonnen) und Leoben-Donawitz (750.000 Tonnen) transportiert werden. Nach aktuellen Schätzungen rechnen Fachleute damit, dass die Erzvorräte noch für vierzig bis fünfzig Jahre Abbau reichen werden. Der Bergbau am steirischen Erzberg wird von der VA Erzberg GmbH betrieben. 2015 wurden in den zwei Betriebsstätten insgesamt 187 Personen (hiervon 137 Arbeiter) beschäftigt. Die Jahresförderung 2015 betrug 2.783.327 Tonnen. Das Jahr 2015 war für die VA Erzberg GmbH in ihrem Kerngeschäft Erzproduktion weiterhin durch eine stabile Abnahmestruktur während des gesamten Jahres gekennzeichnet. Die kundenseitig angekündigten Versandmengen entwickelten sich im Jahresverlauf über Plan, sodass am Jahresende 2015 der Versand wiederum deutlich um 14,2 % gegenüber dem Vorjahr gesteigert werden konnte. Erwähnenswert sind die Ersatzinvestition in einen neuen SLKW, die Modernisierung der Druckluftversorgung in der Aufbereitungsanlage, die Erweiterung der 10kV Stromversorgung sowie die Erneuerung eines Transformators.

Internationale Entwicklung#

International war das gesamte Jahr 2015 weiterhin von einer massiven Erzpreisreduktion gekennzeichnet. Die Gründe für diese Preisentwicklung sind die weltweit stetig steigenden Produktionskapazitäten, denen jedoch nicht die erforderliche Nachfrage gegenübersteht. Daher war es auch im Jahr 2015 nur eine logische Konsequenz, dass weitere Eisenerzproduzenten (in China, Australien, Nordamerika, aber auch in Nordeuropa) ihre Aktivitäten einstellen mussten. Für die VA Erzberg bedeutet dies, dass die eigene Kostenposition nicht geschwächt wer-den darf.

Maßnahmen zur weiteren Steigerung der Erzqualität sind Investitionen in eine neue Feinkornaufbereitung sowie Sanierungen des Gebäude- und Anlagenbestandes.

Die Eisenglimmerproduktion 2015 wurde von der Kärntner Montanindustrie Gesellschaft m.b.H. in ihrem seit 100 Jahren bestehenden Eisenglimmerbergbau Waldenstein durchgeführt. Die daraus entstehenden Produkte werden zum überwiegenden Teil exportiert und finden unter anderem als Schutzanstrich Verwendung.

2. Wolframerz#

Wolfram ist ein weißglänzendes, sprödes Schwermetall hoher Dichte. Es besitzt von allen reinen Metallen den höchsten Schmelzpunkt und den zweithöchsten Siedepunkt. Seine bekannteste Verwendung ist daher die Glühwendel Glühlampen.

In Österreich wurde Scheelit (Tungstein) erstmals 1815/16 auf der Goldlagerstätte Schellgaden in der Gemeinde Muhr im Bundesland Salzburg) entdeckt. In der Folge fand man in vielen Klüften der Hohen Tauern schöne, mitunter mehrere Zentimeter große Scheelitkristalle. Diese Funde waren allesamt von keinem praktischen Nutzen. Die große Lagerstätte im Felbertal blieb vorerst unentdeckt.

1950 wurde bekannt, dass in der bereits seit 1927 im Abbau befindlichen Magnesitlagerstätte auf der Wanglalm bei LanersbachTux (Tirol) im hinteren Zillertal Scheelit in größeren Mengen auftrat. Es handelte sich dabei um derben, mit Magnesit und Quarz verwachsenen Scheelit. In den folgenden Jahren wurden jeweils etwa 10.000 Tonnen Erz mit einem Wolframoxidgehalt von durchschnittlich 1,8 % gewonnen.

1967 wurde das bislang größte Scheelitvorkommen Europas im Felbertal entdeckt. Die schwierigen Explorationsarbeiten im hochalpinen Gelände (höchste Abbaustelle am Brentling in 2100 m Seehöhe) begannen 1971, der vorerst übertägige Bergbau wurde im Felbertal 1976 aufgenommen. Ab 1979 wurde Erz auch im Tiefbau gewonnen, der Tagebaubetrieb wurde 1986 aufgegeben. Von Anfang 1993 bis Mitte 1995 war der Bergbau wegen des niedrigen Marktpreises für Wolfram vorübergehend eingestellt.

Wolframerz aus dem Felbertal wird im nahen Mittersill aufbereitet. Von hier gelangt das Scheelitkonzentrat nach Sankt Martin im Sulmtal (Steiermark). Auf dem Gelände der 1976 geschlossenen Braunkohlengrube von Pölfing-Bergla entstand eine Wolframhütte, in der seit 1977 aus Konzentraten aus mehreren Ländern Wolframoxid-, Wolframmetall- und Wolframcarbidpulver hergestellt werden.

Der Scheelitbergbau Mittersill der Wolfram Bergbau und Hütten AG erreichte im Jahr 2015 eine Rekordförderungsmenge: Es wurden 535.762 Tonnen Wolframerz gefördert. Der Beschäftigtenstand betrug 59 Personen, davon 49 Arbeiter.

Investiert wurde 2015 in ein mikroseismisches Überwachungssystem für die tieferen Bereiche des Bergbaus. Maschinentechnisch wurde in ein Sprengstofffahrzeug, ein Bühnenfahrzeug und ein neues funkferngesteuertes Bohrgerät für das Knäppern im Abbau investiert. Des Weiteren wurde das untertägige Stromnetz verstärkt und die Bewetterung erweitert.

Das intern umgesetzte Explorationsprogramm wurde planmäßig umgesetzt und konnte zumindest die gewonnenen Reserven ersetzen.

Im Laufe des Jahres 2015 kam es durch weltweite Überproduktion bei nachlassender Nachfrage zu einem gravierenden Preisverfall für Wolframkonzentrate. Dies stellt eine große Herausforderung dar, der nur im eingeschränkten Umfang mit weiteren Optimierungen und Kostensenkungen begegnet werden kann.

3. Magnesit #

Ende des 19. Jahrhunderts stand Österreich an erster Stelle in der Weltproduktion an Feuerfestprodukten, deren Basis das Industriemineral Magnesit bildet. Heute gehört Österreich neben der Slowakei noch immer zu den Hauptproduzentenländern von Magnesit in Europa und liegt damit an fünfter Stelle in der Weltproduktion. Rohmagnesit wird in Österreich durch zwei große Produzenten mit Betriebsstandorten in der Steiermark, Kärnten und Tirol sowohl obertägig als auch untertägig gewonnen. In den angeschlossenen Hüttenwerken werden aus dem Rohstoff Sintermagnesit, Magnesitsteine, kaustischer Magnesit und feuerfeste Massen hergestellt.

Die Styromagnesit Steirische Magnesitindustrie GmbH förderte 2015 knapp 120.000 t Rohstein aus den Untertageabbauen Angerer sowie den Tagbauen Wald/Schoberpass, Hohentauern und Kaintaleck. Das Jahr 2015 war von der Umstrukturierung der Bergbaugebiete Wald/Schoberpass und Hohentauern von Fremd- auf Eigenbetrieb geprägt. Durch neue Maschinen konnte der gesamte erforderliche Rohstein für das Jahr 2015 gewonnen werden.

Die Wettbewerbssituation für kaustisch gebrannten Magnesit ist vor allem im Lichte der CO2-Abgabe und den Anforderungen des Energieeffizienz-Gesetzes als äußerst schwierig zu bewerten. In diesem Zusammenhang ist zu beobachten, dass Kunden im Zweifelsfall auf günstigeren chinesischen Magnesit umsteigen. Dieser wird zum Großteil mit Schweröl produziert und verschifft, was sich wiederum negativ auf den CO2-Ausstoß und Energieverbrauch auswirkt.

In den drei Bergbaubetrieben der Veitsch-Radex GmbH & Co OG – Breitenau, Hochfilzen und Millstätter Alpe – wurden im Jahr 2015 annähernd 580.000 t Rohmagnesit gefördert.

Breitenau#

Im Tagbau konnten durch die konzentrierte Versatzgewinnung im Nordteil zusätzliche Lagerstättenteile freigelegt und die Rohmagnesitgewinnung auf deutlich über 20 % der Gesamtfördermenge gesteigert werden. Im Untertagebau wurden die tiefen Reviere weiter entwickelt und neue Maschinen angeschafft.

Hochfilzen#

Mit den Rohstoffen aus dem Bergbau Weißenstein und der Sekundärlagerstätte am Werksgelände, aus welcher 39.375 Tonnen ehemaliger Aufbereitungsberge rückgewonnen wurden, konnten im Werk Hochfilzen 91.570 t Sinter produziert werden.

Millstätter Alpe#

Neben der Abbautätigkeit auf Sohle VIII wurde auf den Sohlen VIII und IX ein intensives Erkundungsprogramm durchgeführt. Dabei konnte eine magnesitische Verbindung der beiden Abbaufelder (Süd- und Mittelfeld) gefunden und für die Ausrichtung der Sohle IX genutzt werden.

Veitscher Magnesit ist an insgesamt 10 Betriebsstätten in drei Bundesländern tätig. Es werden 89 Personen beschäftigt, davon 73 Arbeiter. Die Gesamtfördermenge 2015 betrug 702.504 Tonnen.

4. Gips und Anhydrit#

Die Anfänge des Gipsbergbaus reichen bis in das 17. Jahrhundert zurück. Heute sind Gips bzw. der mit ihm gemeinsam vorkommende Anhydrit wichtige Industrierohstoffe, insbesonders als Zuschlagstoffe für die Zementherstellung, und bedeutende Grundstoffe für die Bauindustrie (Gipsplatten, Putz usw.).

In Österreich gibt es Lagerstätten in Puchberg am Schneeberg, Wienern am Grundlsee, Spital am Pyhrn, Moosegg bei Golling, Abtenau und Weißenbach am Lech. Die Lagerstätte in Preinsfeld wird nicht mehr ausgebeutet. Verarbeitungsbetriebe bestehen in Kuchl bei Golling, Bad Aussee, Weißenbach an der Enns und Puchberg am Schneeberg.

Vier Firmen haben im Jahr 2015 an acht Betriebsstätten insgesamt 715.195 Tonnen Rohgips und Anhydrit gefördert. Beschäftigt waren 50 Personen, darunter 42 Arbeiter. Der Abbau erfolgte sowohl obertage als auch untertags.

5. Grafit#

Grafit weist sehr gute Eigenschaften hinsichtlich Wärme- und Temperaturleitfähigkeit auf. Als umwelttechnisch unbedenklich eingestuft, wird der Rohstoff beispielsweise für Bleistiftminen, Aufkohlungsmittel, Schlichten, Feuerfestanwendungen, Schmiermittel und in der Pulvermetallurgie eingesetzt.

Grafit wird in Österreich vor allem von der Grafitbergbau Kaisersberg Ges.m.b.h. in St. Stefan ob Leoben gewonnen. Aus dem Grafit von Kaisersberg werden hochwertige Mahlprodukte vor allem für die Gießerei- und Eisenindustrie hergestellt.

Der Bergbau in Kaisersberg wurde 1997 stillgelegt; seit Frühjahr 2008 wird aber im dortigen "Marie-Stollen" wieder gearbeitet. Österreichische Gesamtfördermenge 2014: 150 Tonnen.

6. Kaolin#

Das weichkörnige Kaolin heißt auch "Porzellanerde“. Kaolin wird in Österreich seit mehr als 200 Jahren gewonnen. Zwischen 1960 und 1970 wurden Spitzenproduktionen mit bis zu 170.000 Jahrestonnen Rohkaolin, der in der Aufbereitung zu Kaolin, Quarzsand sowie Nebenprodukten weiterverarbeitet wurde und einem Belegschaftsstand von bis zu 500 Mitarbeitern verzeichnet.

Ursprünglich wurde Kaolin zur Herstellung von "Malerton" und in der Keramik-Herstellung verwendet.

Der Abbau von Kaolin, welches heute vorwiegend als Füll- und Trägerstoff in Papier, Farben, Gummi, Kunststoffen, weiters in kosmetischen und pharmazeutischen aber auch keramischen Produkten und zur Glasfasererzeugung Verwendung findet, wird in Österreich seit den 1950-er Jahren fast ausschließlich durch die „Kamig“ Österreichische Kaolin- und Montanindustrie Aktiengesellschaft Nfg. Komm. Ges. in Schwertberg durchgeführt. Der Untertagebau wurde 2001 eingestellt, seitdem erfolgen die Gewinnungstätigkeiten ausschließlich obertage.

2015 wurden an zwei Betriebsstätten in Oberösterreich mit 11 Beschäftigten 32.126 Tonnen Kaolin gefördert.

7. Kalkstein und Quarzsande#

Kalkstein ist ein wichtiger Rohstoff für die Baustoffindustrie. Bereits in früheren Jahrhunderten hatte der Kalkstein Bedeutung durch die Erzeugung von Dekorsteinen (Marmor) in Salzburg (Untersberger Marmor, Adneter Marmor), Kärnten (Krastaler Marmor), der Steiermark (Sölker Marmor), Niederösterreich (Spitzer Marmor) und Tirol (Kramsacher Marmor). Besonders wichtig ist heute die Herstellung von Mahlprodukten, die als Füllstoff in der Papier-, Kunststoff- und Farbenindustrie eingesetzt werden.

Quarzsande (Sande - Kies - Schotter – Granit) werden vielfältig in Industrie und im Bauwesen verwendet.

Gemäß Montanhandbuch 2016 wurden 2015 14.784.066 Tonnen Kalkstein an 61 Betriebsstätten mit insgesamt 354 Beschäftigten (darunter 291 Arbeiter) gefördert.

Im Quarzsandbergau betrug die Förderung 959.869 Tonnen bei einer Beschäftigung von 70 Personen (54 Arbeiter) an 46 Betriebsstätten. Die Aufbereitung von Feldspat wird auf 35.000 Tonnen geschätzt.

8. Salz#

Stein- oder Siedesalz tritt In den nördlichen Kalkalpen in einer rund 350 km langen und bis zu 35 km breiten Zone zwischen Hall in Tirol und Heiligenkreuz als das "ostalpine Salinar" auf. Darin liegen Salzvorkommen und -Lagerstätten (Mariazell, Admont, Altaussee, Bad Ischl, Hallstatt, Hallein, Berchtesgaden, Hall in Tirol).

Bergmännischer Abbau von Steinsalz unter Tag erfolgte in Hallstatt von 1100 v. Chr. und am Dürrnberg bei Hallein von 600 v. Chr. jeweils bis zum Beginn der Römerzeit.

Anfang des 16. Jahrhunderts erfolgte die Monopolisierung der Produktion durch die Landesfürsten von Österreich und Salzburg. Durch Holzmangel im Raum Hallstatt und die Ausdehnung des Absatzgebiets auf Böhmen wurden die Salinen in Bad Ischl (1572) und Ebensee (1607) gebaut und eine Soleleitung von Hallstatt über Bad Ischl nach Ebensee (1595/1607) verlegt.

Die Gewinnung der Sole im Salzbergwerk durch Auslaugen des Salzes aus dem Haselgebirge begann in Schöpfbauten und ab dem 16. Jahrhundert zunehmend im direkten Zugriff auf das salzführende Gestein in den durch Stollen aufgeschlossenen alpinen Salzbergbauen.

1850 verloren die Salinen ihre obrigkeitlichen Befugnisse und wurden reine Wirtschaftskörper der Monarchie, zuletzt als k. k. alpenländische Salinen. Der zunehmende Verbrauch von Sole durch die chemische Industrie und durch die Saline in Ebensee führten 1906 zum Bau einer Soleleitung von Altaussee nach Bad Ischl zur Weiterleitung nach Ebensee. Nach dem Zerfall der Monarchie 1918 ging die Produktion jedoch um mehr als 50 % zurück. 1926 wurden die Österreichischen Salinen zum Bundesbetrieb.

Mit Ausnahme der Jahre 1938-45 bestand in Österreich ein Salzmonopol. Durch das Salzmonopolgesetz 1978 wurde bei Aufrechterhaltung des Salzmonopols der Bundesbetrieb Österreichische Salinen zu einer Aktiengesellschaft. Durch den Beitritt Österreichs zur Europäischen Union 1995 fiel das Salzmonopol.

Die Österreichische Salinen AG als Führungs- und Finanzholding befand sich im Eigentum der Republik Österreich und wurde 1997 privatisiert.

Die wichtigsten Verkaufsprodukte der Salinen Austria AG sind Speisesalz, chemisch reines Pharmasalz (für Infusionslösungen), Viehsalz, Auftausalz, Salz für Industrie und Gewerbe.

Die Geschichte rund um die Abbau- und zum Teil nunmehrigen Schaustellen greift weit zurück und wird in den Salzwelten in Hallein, Altaussee und Hallstatt mit unterschiedlichen Schwerpunkten dargestellt.

Gemäß Montanhandbuch 2016 wurden im Jahr davor an sechs Betriebsstätten insgesamt 3.247.422 Kubikmeter Salzsole und 248 Tonnen Steinsalz gewonnen. Die Produktion von Sudsalz erbrachte 985.357 Tonnen. Beschäftigt waren 357 Personen, davon 217 Arbeiter.

9. Kohlenwasserstoffe#

In Österreich befassen sich vor allem die OMV AG und die RAG (Rohöl-Aufsuchungs AG) mit der Aufsuchung und Förderung von Rohöl, das zu den bundeseigenen Rohstoffen gehört.

Die systematische Aufschließung von Erdöl begann um 1925 zunächst im Auftrag der Vacuum Oil Company. Den entscheidenden Erfolg brachte erst 1934 die Bohrung Gösting II mit einer Fördermenge von 30 t Rohöl täglich aus einer Tiefe von 926 m. Daraufhin gründeten Shell und Vacuum Oil gemeinsam die Rohölgewinnungs-AG.

1938-45 wurde die Erdölgewinnung stark forciert, 1946 erklärte die sowjetische Besatzungsmacht aufgrund der Potsdamer Beschlüsse rund 95 % der Erdöl- und Erdgasgewinnung in Österreich zum deutschen Eigentum. Erst nach dem Staatsvertrag kamen im August 1955 die Erdöl- und Erdgasfelder (Erdgas) in den Besitz der Republik Österreich. Nachfolgerin der SMV wurde die 1955 gegründete staatliche Österreichische Mineralölverwaltung AG (ÖMV).

Die mit Abstand wichtigsten Erdölgebiete sind das Wiener Becken mit seinem geologisch komplizierten Stockwerksbau und die oberösterreichische Molassezone im Alpenvorland. Das größte Ölfeld ist das Feld Matzen (OMV, 1949 entdeckt), weiters sind Kemating (Gemeinde Lohnsburg am Kobernaußerwald), Voitsdorf und Sattledt (alle RAG, Oberösterreich) bedeutend.

Die "sicher und wahrscheinlich gewinnbaren Reserven" an Rohöl betrugen 1997 in Österreich rund 8,4 Millionen Tonnen.

Die aktuelle Situation auf dem Rohölsektor#

Rohölgewinnung; Pumpe in Matzen
Rohölgewinnung; Pumpe in Matzen
Foto: P. Diem

Mit ca. 11,7 Mio. boe (barrel oil equivalent) ist bei der OMV Austria Exploration & Production GmbH (OMV) die Gesamtproduktion 2015 gegenüber 2014 leicht gesunken.

2015 wurden Investitionen in der Höhe von ca. EUR 131 Mio. getätigt. 44 Projekte wurden in der Abteilung „Projects“ durchgeführt, welche hauptsächlich für die Entwicklung und Durchführung von Großprojekten im Anlagebau, Feldleitungen und RE-Development Projekte verantwortlich ist.

Mit der Umsetzung des Projektes zur Weiterentwicklung des Ölfeldes Erdpress in Niederösterreichn wurde im Juni 2013 begonnen. Im Jahr 2014 wurden vier Sonden erfolgreich in Produktion gesetzt. Im Jahr 2015 nahmen weitere sechs neue Sonden, sowie zwei Injektoren ihren Betrieb auf. Es wurden alle Behördenerhebungen und noch durchzuführende Restarbeiten abgeschlossen und die Bestandsdokumentation, Anlagen und Sonden an den Betrieb übergeben.

Mit neuen Technologien und dem Einsatz der sogenannten Richtbohrtechnik, mit der auch horizontal gebohrt werden kann, können alte, nicht mehr ergiebige Felder neu bearbeitet werden.

Das Projekt zur Beschleunigung der Produktion des 16. Tortonhorizonts im Feld Bockfließ durch Erhöhung der Lagerstättenentnahme einerseits und Ausbau der Feldleitungen und der Kapazitäten der Förder- und Aufbereitungsanlagen andererseits wurde im Jahr 2015 weitergeführt und somit die zweite Behandlungskampagne erfolgreich abgeschlossen.

Im Oktober 2013 wurde das Projekt Development Nordfeld Gas genehmigt. Es beinhaltete das Abteufen der Bohrung Mühlberg 3 im August 2014 sowie die Errichtung eines Kompressors in der Station Neusiedl und einer 45 km Pipeline samt elektrischer Infrastruktur. Das produzierte Gas wird in den Einbindepunkt Zeiselberg eingespeist.

Das E&P-Geschäft von der Rohöl-Aufsuchungs Aktiengesellschaft (RAG) unterliegt den nicht beeinflussbaren Öl- und Gaspreisentwicklungen am europäischen Markt. Im September 2014 begann ein dramatischer Verfall des Ölpreises. Gleichzeitig mit dem Verfall des Ölpreises sanken auch die Gaspreise an den mitteleuropäischen Verkaufspunkten deutlich.

Durch den generellen Preisverfall - bei Öl auf dramatisch niedrige Werte - geriet die Wirtschaftlichkeit des E&P-Geschäfts weltweit unter Druck. Auch RAG musste Maßnahmen ergreifen, um mittelfristig negativen Ergebnisprognosen entgegen zu wirken. So wurden kurzfristige Produktionserhöhungen eingeleitet.

Die Erdgasspeicher der RAG zeichnen sich weiterhin durch ihre hohe Verfügbarkeit und Flexibilität aus. Die Sicherung der hohen Leistungsstandards und der resultierenden Partner- und Kundenzufriedenheit sind ein zentrales und konstantes Element zur Wahrung der Versorgungssicherheit. Das langfristig orientierte Speichergeschäft beinhaltet jedoch auch hohen Aufwand v.a. zur Sicherung der Speicherverfügbarkeit.

Das Forschungsprojekt Underground Sun Storage zur Speicherung von erneuerbarer Energie in Form von Gas konnte 2015 von RAG und seinen Projektpartnern vorangetrieben werden. Strategische Entwicklungs- und Forschungsprojekte zur Energiespeicherung in Gasspeichern werden von RAG intensiv verfolgt, um langfristig durch Umwandlung von Strom zu Gas (Power to Gas) eine Verbindung der aufstrebenden, aber unstetig produzierenden erneuerbaren Energien mit der bestehenden Gasinfrastruktur - für RAG vor allem in Form der Gasspeicher - zu erreichen.

10. Andere Bergbauprodukte#

Gold#

Goldgewinnung erfolgte in historischer Zeit im österreichischen Raum im Bereich der Donau und im Zentralalpengebiet zwischen Drau und Salzach sowie im Lavanttal und Zillertal. Im Hochmittelalter wurde vor allem in Salzburg (Salzach, Tauernbäche) durch Waschen an Flüssen und Bächen Gold gewonnen. Ende des 13. Jahrhunderts begann der Goldbergbau im Bereich Rauris-Gastein und erreichte 1480-1560 unter der Gewerkenfamilie Weitmoser den Höhepunkt.

In Kärnten bestand u.a. im Lavanttal in der Kliening bei Bad St. Leonhard im 14.-16. Jahrhundert Goldbergbau. Seit dem 17. Jahrhundert versiegten die Adern. In Rauris wurde der Goldbergbau bis 1875 vom Staat, dann bis 1906 von französisch-belgischen Gesellschaften betrieben. Dokumentiert wird die Geschichte des Goldbergbaus von Kärnten seit 1956 im Schlossmuseum Großkirchheim.

Eine bergmännische Gewinnung ist in Österreich letztmalig im Jahr 1943 mit einer Jahresmenge von ca. 100 kg für den Golderzbergbau Radhausberg (Gasteinertal) der Erzbergbau Radhausberg Ges.m.b.H.dokumentiert. Seit Beendigung der Gewinnungstätigkeiten erfolgen Arbeiten zur Bauhafthaltung der Grubenhohlräume.

Während die Gewinnung von Seifengold aus der Donau (Kraftwerksbaustelle Ybbs-Persenbeug) sowie aus einer Kiessandgewinnung aus der Salzach (Schwarzach/Pongau) im Jahr 1957 noch eine Jahresproduktion von 2 kg aufwies, ist seitdem keine Goldgewinnung mehr in Österreich zu verzeichnen.

Zur touristischen Form der Goldgewinnung vergleiche:

Kupfer#

Ein bedeutendes urgeschichtliches Bergbauzentrum, vor allem zur Ausbeutung der Kupferlagerstätten von Mitterberg war Mühlbach am Hochkönig. Der Abbau wurde 1829 wiederaufgenommen und dauerte bis 1977 an. In der Blütezeit des Bergbaus lebten in Mühlbach bis zu 3000 Einwohner, der Großteil davon waren Bergknappen.

In der Frühzeit wurde das Kupfererz mittels der Feuersetzmethode erhitzt, durch Besprengen mit Wasser "mürbe" gemacht und danach mit Hilfe von Bronzepickeln abgebaut. Die damaligen Knappen gelangten bereits mit dieser mühsamen und primitiven Vorgangsweise bis zu 120 Meter in den Berg. Das gewonnene Hauwerk wurde dann auf Schmelzplätzen zerkleinert, angereichert, abgeröstet und aus dem Abbrand das wertvolle Kupfer herausgeschmolzen.

1907 gründeten der rheinische Industrielle Arthur Krupp und die Creditanstalt AG die Mitterberger Kupfer AG.

Von 1931 bis 1938 ruhte der Bergbau in Mühlbach. Nach dem "Anschluss" 1938 ging der Kupferbergbau abermals in Betrieb. 1974 wurde der Bergbau jedoch endgültig stillgelegt

Ein Kupfer-Museum ist im Kulturzentrum Knappenheim untergebracht. Es enthält u.a. prähistorische Funde, Arbeitsgeräte wie Grubenlampen, Mineralien und ein Modell der alten Erzaufbereitungsanlage.

Lithium#

Als Entdecker des Lithiums gilt der Schwede Johan August Arfwedson, der im Jahr 1817 die Anwesenheit eines fremden Elements in Petalit und bald darauf auch in Spodumen und Lepidolith feststellte, als er Mineralienfunde von der Insel Utö in Schweden analysierte.

Robert Bunsen und Augustus Matthiessen stellten 1855 durch Elektrolyse von Lithiumchlorid (LiCl) größere Mengen reinen Lithiums her. Bis kurz nach dem Zweiten Weltkrieg gab es bis auf die Anwendung als Schmiermittel (Mineralöl, angedickt mit Lithiumstearat) und in der Glasindustrie (Lithiumcarbonat oder Lithiumoxid) kaum Anwendungen für Lithium. Dies änderte sich, als in den Vereinigten Staaten Tritium, das sich aus Lithium gewinnen lässt, für den Bau von Wasserstoffbomben benötigt wurde. Man begann mit einer breit angelegten Förderung, vor allem in Kings Mountain (North Carolina)

Neben dem Bergbau wurde nun auch die billigere Gewinnung aus Salzlaugen wichtig. Größere Mengen Lithium werden mittlerweile für Batterien, für die Polymerisation von Elastomeren, in der Bauindustrie und für die organische Synthese von Pharmazeutika und Agrochemikalien eingesetzt. Seit 2007 sind Primärbatterien und Akkumulatoren (Sekundärbatterien) das wichtigste Segment.

Nahe der Stadt Wolfsberg in Kärnten lagern die vermutlich größten Lithiumvorkommen Europas in Form von Spodumen. Die Vorräte werden auf rund 17 Millionen Tonnen Gestein mit einem Gehalt von 1,5 % Lithiumoxid veranschlagt und weitere acht bis zwölf Millionen Tonnen Gestein mit einem Lithiumoxidgehalt von 1,5 bis 2,0 % werden vermutet.

Das australische Unternehmen European Lithium führt seit einiger Zeit in der Gegend zwischen Wolfsberg und Frantschach Probebohrungen durch.

Ein Vorvoreigentümer der jahrzehntelang stillgelegten Mine war die Republik Österreich. Im Hinblick auf die Gewinnung im Ausland schien sich der Untertag-Abbau lange nicht zu lohnen. Die Mine wurde 1991 um einen Schilling von der damaligen Verstaatlichtenholding ÖIAG an die Kärntner Montanindustrie (KMI) verkauft. Die KMI, die über die Jahre die Instandhaltung der Grube sicherstellen musste, verkaufte sie 2011 um kolportierte 9,25 Millionen Euro an die Australier.

Mittlerweile sind Nachrfrage und Preis für Lithium stark gestiegen. Nicht nur für die Battrien der Mobiltelephone, sondern auch für die künftige massenweise Herstellung an Akkumulatoren für die Elektroautos wird Lithium benötigt. Ein künftiger Abbau müsste stengen Umweltvorschriften genügen. Bis zur kommerziellen Förderung sind Investitionen von 200 Millionen Euro notwendig, meinen Fachleute. Geplant ist eine jährliche Fördermenge von etwa 300.000 Tonnen.

Ölschiefer #

Im Ölschieferbergbau Bächental der Tiroler Steinölwerke Albrecht GmbH & Co KG wird Ölschiefer tagbaumäßig in einem Seitental des Karwendelgebirges in einer Seehöhe von 1.500 m abgebaut und in der angeschlossenen Schwelanlage zu Schieferöl verarbeitet. Das dabei gewonnene Öl wird zu pharmazeutischen und kosmetischen Produkten veredelt.

Die Österreichische Ichthyol Gesellschaft m.b.H. nunmehr KG., welche seit 1884 Arzneimittel herstellt, führte auch im Jahr 2015 ihre nach 48 Jahren wiederaufgenommene untertägige Gewinnung im Bergbaugebiet Ankerschlag in Seefeld/Tirol weiter.

Grundeigene mineralische Rohstoffe#

Dazu zählen u.a. Kalkstein (6.412.120 Tonnen Jahresproduktion 2015), Dolomit (3.923.486 Tonnen), Mergel (894.579 Tonnen), Quarz (30.000 Tonnen), Quarzit (338.120 Tonnen). Basalt (2.124.564 Tonnen), Serpetinit (1.464.445 Tonnen ) sowie Granit (2.796.513), Gneis (1.510.592) und Dolomit (2.902.251). Details zu den in diesen Sparten tätigen Produktionsfirmen finden sich im Montanhandbuch auf den Seiten 66 ff.

Weiterführendes#

Quellen#

  • Österreichisches Montan-Handbuch 2016 (Bergbau - Rohstoffe - Grundstoffe -Energie) herausgegeben vom Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft
  • World Mining Data, ebenfalls Wirtschaftsministerium:
  • Der Standard vom 23.1.2017
  • Websites der jeweiligen Bergbauunternehmen

Weitere Beiträge und Firmen zum Thema Bergbau und Mineralien#