Forschung bewegt#
Sportwissenschaftlicher Preis des Landes Steiermark für hervorragende Masterarbeiten#
Wie kann das Fitnessstudio zu einem liberaleren Frauenbild bei Flüchtlingen beitragen? Die Antwort darauf gibt die Masterarbeit von Robert Lang, verfasst am Institut für Sportwissenschaft der Universität Graz. Lang ist einer von vier Studierenden, die am 20. November 2019 für ihre hervorragenden wissenschaftlichen Arbeiten mit dem Sportwissenschaftlichen Preis des Landes Steiermark prämiert wurden. Bundesrätin Elisabeth Grossmann verlieh in Vertretung von Sportlandesrat Anton Lang heute im Meerscheinschlössl die mit insgesamt 2 000 Euro dotierten Auszeichnungen. „Die Sportwissenschaft ist eine Querschnittsmaterie, die Probleme und Erscheinungsformen im Umfeld von Sport und Bewegung in den Fokus stellt. Im Sport werden unverzichtbare Werte wie Teamfähigkeit, Zusammenhalt, Solidarität, Durchhaltevermögen und Leistungswille erlernt und gefördert“, so der Landesrat zur Wichtigkeit der Forschung in diesem Bereich.
Der Sportwissenschaftliche Preis des Landes Steiermark prämiert jährlich die jeweils beste Abschlussarbeit aus den vier am Institut für Sportwissenschaft der Universität Graz vertretenen Forschungsgruppen:
- Bewegungs- & Sportpädagogik und Fachdidaktik
- Biomechanik, Bewegungs- und Trainingswissenschaften
- Bewegung und Public Health
- Sportphysiologie, Trainingswissenschaften & Trainingstherapie
Die diesjährigen PreisträgerInnen:#
Lena Weiner#
Das Verhalten von leistungsrelevanten physiologischen Parametern nach körperlichen Belastungen mit definierter Intensität aber unterschiedlichen Dauern (100, 70, 40, 20 Prozent der max. Dauer) unter Anwendung des Laktat-Turnpoint-Konzepts in der Regeneration.Masterarbeit aus dem Forschungsbereich „Sportphysiologie, Trainingswissenschaften & Trainingstherapie“
Die Arbeit beschäftigt sich mit den Auslenkungen physiologischer Parameter (Herzfrequenz, Herzratenvariabilität, Laktat- und Glukosewerte) nach intensiver sportlicher Belastung. Bei längeren Dauertests zeigen sich dabei größere Auslenkungen und eine wesentlich verlängerte Regenerationszeit. Die Ergebnisse weisen auf die große Bedeutung des Parameters „Belastungsdauer“ hinsichtlich Ermüdungsdauer und Wiederherstellungszeit im Training hin.
Lukas Kitzberger#
Vergleich von kardiorespiratorischen, metabolischen und elektromyografischen Schwellenkonzepten bei stufenförmig ansteigender Bizeps-Curl-Belastung.Masterarbeit aus dem Forschungsbereich „Biomechanik, Bewegungs- und Trainingswissenschaft“
Ziel der vorliegenden Studie war es, einen Vergleich der kardiorespiratorischen, metabolischen und elektromyografischen Schwellenkonzepte bei einer stufenförmig ansteigenden Belastung der armbeugenden Muskulatur anzustellen und daraus auf mögliche Zusammenhänge zu schließen. Dabei können rasch ermüdende Muskelgruppen identifiziert werden und diese Ergebnisse somit für eine spezifischere Trainingsplanung herangezogen werden. Beispielsweise lassen sich bei RadfahrerInnen die hinsichtlich der Muskelbelastung idealen Einstellungen am Fahrradrahmen vornehmen.
Robert Lang#
Das Fitnessstudio als Lernraum interkultureller Kompetenz für männliche Flüchtlinge – Eine empirische Studie in einem Grazer Fitnessstudio.Masterarbeit aus dem Forschungsbereich „Bewegungs- & Sportpädagogik und Fachdidaktik“
Diese qualitative Studie rückt das Fitnessstudio als Medium zur Integration von Flüchtlingen in den Fokus der Untersuchung. Dabei war auch die gesellschaftliche Stellung der Frau ein wesentliches Element der Betrachtung. Neben einer eindeutig liberaleren diesbezüglichen Haltung scheint das Fitnessstudio sämtliche Voraussetzungen zum Erwerb interkultureller Kompetenzen zu erfüllen.
Bernhard Novak#
Combating recall bias: Construct validity of a modified self-administered questionnaire to assess daily physical activity in an active population.Masterarbeit aus dem Forschungsbereich „Bewegung und Public Health“
In dieser Studie wurde der Zusammenhang der durchschnittlichen Zeit körperlicher Aktivität unter anderem mit der maximalen Sauerstoffaufnahme (VO2max) untersucht. Hierbei stand vor allem die zeitnahe und damit qualitativ hochwertige Erhebung der körperlichen Aktivität mittels eines Beschleunigungsmessers im Vordergrund. Erstellt von Gudrun Pichler