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Der Berg#

von Peter Diem
Etikette 'Olymp'
Etikette - Foto P.Diem

Fuji
Der Fuji Aus: Wikicommons unter CC
Grßglockner
Großglockner - Foto: Erich Gruber

Als uraltes Symbol bedeutet der Berg die Nähe zum Himmel, zur Gottheit. Der Berg ist Wohnplatz der Götter (Olymp, Fudschijama) und wurde deshalb zum Ort früher Kultstätten. Auf dem Berg Sinai gab Gott dem Moses und dem Volk das Zehntafelgesetz. Der Berg Zion auf dem Gebiet Jerusalems gilt als Heimstätte der Herrlichkeit Gottes.

Mancher Berg ist heute noch das Ziel von Wallfahrten, insbesondere dort, wo eine christliche Kirche anstelle eines vorzeitlichen Heiligtums errichtet wurde. Bekanntestes Beispiel in Österreich ist die Kärntner Vierbergewallfahrt, die in der Nachfolge eines heidnischen Frühlingskults jährlich am dritten Freitag nach Ostern stattfindet. Der ursprüngliche keltisch- slawisch-germanische Bergkult hatte die Aufgabe, die auf den Bergen wohnenden Seelen der Verstorbenen zu ehren und mit Getreideopfern zu versöhnen. Die heutigen „Vierbergler" haben bei ihrer Wallfahrt den Magdalensberg, den Ulrichsberg, den Veitsberg und den Lorenziberg - eine Strecke von 40 Kilometern mit gewaltigen Höhenunterschieden - zu überwinden.

Gerade für Völker, die am oder im Hochgebirge siedeln, ist der Mythos „Berg" bis heute ungebrochen. Für den österreichischen und deutschen Kulturraum hat „Bergfex" Luis Trenker diesen Mythos in unnachahmlicher Weise beschrieben. Natürlich atmet sein Buch „Berge und Heimat" im Hinblick auf Erscheinungsort und Erscheinungsdatum (Berlin 1933) den Geist der Zeit: Es ist „jenem großen
und schönen Begriff um Boden und Scholle in den Bergen gewidmet, den wir Heimat nennen" und streut immer wieder das Eigenschaftswort „deutsch" ein, wo eigentlich „österreichisch" stehen sollte, bleibt aber dennoch als umfassender ethnologischer und volkskundlicher Abriss der „Welt der Berge" gültig. Nach einem Streifzug durch alle Religionen und Mythologien schließt Trenker die Einleitung mit folgenden Worten:

"Selbst das Christentum, dessen Kirche ja auf einem „Felsen" verankert ist, ist noch voll der Erinnerungen an diese weltumspannende Bergmythologie, die mit dem ihr engverbundenen Sonnenkult Grundlage aller Religionen ist... Die „Bergpredigt" ist die grundlegende Offenbarung des Christentums, die „magna charta" des Himmelreichs ... Das ragende Bergkreuz, mit dem unser Glaube den Gipfel krönt, bewahrt diese Symbolik und „heiligt" den Berg. Von uralters her nicht erst seit christlicher Zeit - standen Opferstellen, Altäre, Kirchen und Kapellen auf den Gipfeln der ganzen Welt, halbwegs am Wege in den Himmel. Und im babylonischen Turm, in den Pyramiden und in den Grabhügeln bildete man den Berg nach, der durch alle Zeiten der Menschheit das ewige Symbol der Verbindung des Irdischen mit dem Himmlischen war."

-->Luis Trenker/Walter Schmidkunz, Berge und Heimat. Berlin 1933, 15 f.

Heraldisch ist der Berg meist als Fels ausgebildet und steht oft mit dem Begriff der „Burg" in Zusammenhang; so in der Gralssage, in der Montsalvat die Stelle des Gottesberges einnimmt. Im slowakischen und im ungarischen Wappen finden wir den „Dreiberg". Im burgenländischen Wappen steht der Adler stilgerecht auf einem dunklen Felsenberg:

Bild 'hu'

Bild 'Burgenland'

Bild 'sk'