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Die Brücke#

von Peter Diem

Foto: P.Diem
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Die Brücke ist in den meisten Religionen Symbol des Übergangs vom Diesseits ins Jenseits, vom Irdischen zum Himmlischen. Daher auch die Verwandtschaft mit dem Regenbogen, der von der Erde zum Himmel führt.

Im antiken Rom mussten beim Bau von Brücken Bauopfer gebracht werden: Unter Aufsicht eines „pontifex" warfen vestalische Jungfrauen Binsenpuppen in den Tiber.

Im Islam ist die Brücke zum Jenseits so  schmal wie die Schneide eines Schwerts. In der nordischen Mythologie wird die Brücke von einem Wächter bewacht.

Die Bibel, deren Bilderwelt im Bereich nomadisierender Wüstenvölker angesiedelt ist, kennt das Bild der Brücke infolge des Fehlens von Flüssen nicht. In Anlehnung an den altrömischen Begriff „Pontifex" („Priester") tritt der Papst jedoch als „Pontifex Maximus", als oberster Brückenbauer, auf.

Eines der zentralen Bilder zur Beschreibung der Funktion Österreichs seit der Zwischenkriegszeit war und ist jenes der „Brücke zwischen Ost und West". Daher war auch das Motto der (abgesagten) Weltausstellung Wien/Budapest (1995) "Brücken in die Zukunft".

Vergleiche auch die Symbolik der vom österreichischen Graphiker Robert Kalina (geb. 1955) gestalteten Euro-Noten, die allesamt Brückensymbole als Symbole der Verbindung zwischen den Völkern Europas tragen, ohne dass eine der Brücken auf ein konkretes Bauwerk hinweist:


Foto: P.Diem
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Vgl. auch den Essay "Brücken" und die Bildfolge Steinbrücken in Nordgriechenland


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