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Bregenz #

Wappen von Bregenz
Wappen von Bregenz

Bundesland: Vorarlberg
Bezirk: Bregenz
Einwohner: 29.620 (Stand 2023)
Bevölkerungsentwicklung: Statistik Austria
Höhe: 427 m
Fläche: 29,51 km²
Postleitzahl: 6900
Website: www.bregenz.at

Bregenz, die Landeshauptstadt von Vorarlberg, liegt am Ostufer des Bodensees. Sie ist die drittgrößte Stadt hinter Dornbirn und Feldkirch.

Bregenz ist nicht nur Sitz der Vorarlbergischen Landesregierung und Verwaltungszentrum sondern auch Einkaufssstadt in der internationalen Dreiländerecke Deutschland–Österreich–Schweiz. Darüber hinaus hat die Stadt den bedeutendsten österreichischen Bodensee­hafen, ist Eisenbahnknotenpunkt sowie Sport- und Kulturzentrum und ist sehr bekannt für die "Bregenzer Festspiele" und zahlreiche Festivals.



Geschichte#

Die besondere landschaftliche Lage zwischen Berg und See bestimmte die Entwicklung von Bregenz, der ältesten Stadt am Bodensee, der jahrhundertelang "Lacus Brigantinus" hieß. Das Rheintal wurde in neolithischer Zeit – ca. 8.000 v. Chr. – über die natürlichen Zugänge von Norden entlang des Bodenseeufers und von Westen über die Walenseefurche erschlossen. Der römische Geograph Strabo erwähnte Bregenz um 30/20 v. Chr. als "Brigantion". Der einzigen stadtähnlichen Siedlung kam als politischem Versammlungsort, Kultort und Marktort zentrale Bedeutung in Vorarlberg zu.

Panorama Bregenz
Panorama Bregenz, © Bregenz Tourismus/Curt Huber

Die seit dem 6. Jahrhundert v. Chr. nachgewiesenen Kelten waren Vertreter der in Mittel- und Westeuropa verbreiteten Latènekultur. Im 3. bis 5. Jh. n. Chr. fand eine Reihe von Kriegszügen der germanischen Alemannen ins Alpenrheintal statt. Im Übrigen scheinen aber Romanen und Alemannen eher friedlich nebeneinander gelebt zu haben. Es ist anzunehmen, dass es in Bregenz schon im 4. Jh. eine Christengemeinde gab, noch bevor die nordirischen Wandermissionare Hl. Kolumban und Hl. Gallus mit Gefährten von 610 bis 612 am Bodenseeufer predigten und das Christentum unter den heidnischen Alemannen verbreiteten.

Ab 917 diente die Burg als Residenz der Udalrichinger, die sich Grafen von Bregenz nannten.
Um 1097 gründete Graf Ulrich X. das Benediktinerkloster Mehrerau; das Adelsgeschlecht starb um 1150 aus, der Besitz kam an Pfalzgraf Hugo von Tübingen, dessen Sohn Hugo sich nach Montfort nannte.

Um 1170 gründete dieser eine neue Stadtsiedlung (urkundlich 1249) auf dem Plateau der heutigen Oberstadt.
Die ältesten Teile der Stadtmauer stammen aus der Mitte des 13. Jahrhunderts; die Stadt wurde imm 13. und 14. Jahrhundert (sowie um 1650) erweitert. 1451 erwarben die Habsburger den südlichen Teil von Grafschaft und Stadt Bregenz, 1523 erwarben sie - nach dem Aussterben des Bregenzer Zweiges der Grafen von Montfort - auch den nördlichen Teil. Ab 1523 war Bregenz somit Teil von Vorderösterreich im Erzherzogtum Österreich; 1529 erhielt die Stadt Bregenz ein eigenes Wappen und das Siegelrecht. Von 1805 bis 1814 gehörte Bregenz zu Bayern. Bis ins 17. Jahrhundert tagten die Landstände von Vorarlberg abwechselnd in Bregenz und in Feldkirch. (Erst die Landesverfassung vom 30. Juli 1923 verankerte Bregenz als Landeshauptstadt.)

Von Norden war die Stadt lange Zeit nur schlecht erreichbar - die Verbreiterung der Reichsstraße erfolgte 1831/1832 durch Alois von Negrelli, 1849 wurde die neue Arlbergstraße geschaffen; von 1842 bis 1850 wurde der Schiffshafen angelegt. Mit dem Bau der Vorarlberger Bahn (1870–1872) und der Arlbergbahn (1881–1884) erlebte Bregenz einen großen Aufschwung - die Eisenbahn war Voraussetzung für die Industrialisierung des Bregenzer Raumes.

Sehenswürdigkeiten#

Stadtplan Bregenz
Bregenz: 1 Unteres Tor - 2 Martinsturm - 3 Altes Rathaus - 4 Deuring-Schlößchen - 5 Pfarrkirche St. Gallus - 6 Neues Rathaus - 7 Kapuzinerkirche - 8 Theater am Kornmarkt - 9 Festspielgelände - 10 Vorarlberger Landesmuseum
© Verlag Ed. Hölzel, Wien, für AEIOU
  • Oberstadt: die mittelalterliche Siedlungsstruktur und die Stadtmauer (13./16. Jhdt.) sind weitgehend erhalten
    • Altes Rathaus (1662)
    • Martinsturm: spätrömischer Kernbau, 1362 Kapelle mit Fresken, 1599-1601 aufgestockt und mit größter Turmzwiebel Mitteleuropas versehen
    • Montfort-Brunnen: mit einer Plastik des Minnesängers Hugo XII. von Montfort
    • Deuringschlösschen (1660–90): der Barockbau diente Künstlern (u.a. Egon Schiele) gerne als Sujet; heute ein Hotel/Restaurant
    • Stadtpfarrkirche St. Gallus: auf römisch-romanischen Grundlagen vor 1380 und um 1480 neu erbaut, 1737-38 von F. A. Beer barock umgestaltet; gotischer, einem Torturm ähnlicher Fassadenturm mit barockem Turmabschluss (geschweifter Giebel mit Laterne)
    • Pfarrkirche zum Heiligsten Herzen Jesu (1905-08)
  • Unterstadt
    • Rathaus: erbaut 1686 (Fassade 1898)
    • Seekapelle: an das Rathaus angebaut (1696–98); ein einschiffiger Bau mit einem achteckigen Turm und zierlicher Kuppel
    • Nepomukkapelle (1757): Votivkapelle mit rundem Grundriss
    • Landhaus (1973-82 von W. Holzbauer)
    • Kornhaus (1838-40, 1951-55 Umbau in Theater)
    • Evangelische Kirche Heiliges Kreuz (1862-64)
    • Pfarrkirche St. Kolumban (1962-66)
    • Pfarrkirche Maria Hilf: (1925-31 von C. Holzmeister), 1980 innen umgestaltet
    • Postamt: eines der wenigen Beispiele für Ringstraßen-Architektur außerhalb Wiens (ein Zwillingsbau befindet sich im kaiserlichen Kurort Bad Ischl)
    • Kunsthaus Bregenz (1991-97)
    • Vorarlberg Museum (2013)
    • Festspielhaus Bregenz: direkt am Bodensee gelegenes internationales Kongress- und Veranstaltungszentrum
    • Seeanlagen und Hafen: 1842-50 Anlegung des Schiffshafens; 1883 und 1889-91 Hafenerweiterung, 2008 - 2010 grundlegende Sanierung und Errichtung eines neuen Hafengebäudes ("Die Welle")
    • Pfänderbahn (1927): die Kabinenseilbahn war die dritte Seilbahn Österreichs (die Talstation galt als architektonische Meisterleistung); 1994/95 Komplett-Erneuerung
  • Zisterzienserkloster Mehrerau: ursprünglich wurde von Graf Ulrich X. von Bregenz ein Kloster in Andelsbuch im Bregenzerwald an Stelle einer Einsiedelei gegründet. Um 1086 trafen dort Benediktiner ein, die dann 1095 an das Ufer des Bodensees, die "Au", in Bregenz umsiedelten. Von 1740 bis 1743 entstand dort ein Neubau der Klosterkirche; Anfang der 1960er-Jahre wurde dieser völlig umgestaltet.
  • Gebhardsberg: Reste der Burg Hohenbregenz (1647 von den Schweden geschleift)

Weiterführendes#

Literatur#

  • Österreichisches Städtebuch, Band III, Vorarlberg, 1973
  • B. Bilgeri, Geschichte der Stadt Bregenz, 1980
  • O. Sandner, Bregenz, 1983
  • A. Paul, Bregenz, Stadt an der Grenze, 1987


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