Wir freuen uns über jede Rückmeldung. Ihre Botschaft geht vollkommen anonym nur an das Administrator Team. Danke fürs Mitmachen, das zur Verbesserung des Systems oder der Inhalte beitragen kann. ACHTUNG: Wir können an Sie nur eine Antwort senden, wenn Sie ihre Mail Adresse mitschicken, die wir sonst nicht kennen!
unbekannter Gast

Leopoldstadt#

Wappen des 2. Wiener Gemeindebezirks Leopoldstadt
Wappen des 2. Wiener Gemeindebezirks Leopoldstadt

2. Gemeindebezirk von Wien

19,27 km², 93.862 Einwohner (2006)


Das ehemalige Auengebiet auf der Insel zwischen Donau und Donaukanal entstand aus der Ansiedlung "Unterer Werd" (urkundlich 1337) auf Inseln des unregulierten Stroms.

Das Gebiet wurde 1850 auf Grund des "provisorischen Gemeindestatuts vom 6.3.1850" von Wien eingemeindet (damals wurden die Vorstädte als Bezirke 2 - 8 mit der Stadt Wien vereinigt).


Die Leopoldstadt erhielt erst mit der Donauregulierung von 1870 ihre endgültige Gestalt; sie umfasste bis 1900 auch die Brigittenau (seither 20. Bezirk) und bis 1938 Kaisermühlen (seither Teil des 22. Bezirk).

Grundriss der Leopoldstadt
Grundriss der Leopoldstadt. 2. Bezirk. Wien. Österreich. 1858. Kolorierte Lithographie von Anton Ziegler
© IMAGNO/Austrian Archives


Die Leopoldstadt gehörte ursprünglich zu den Pfarren St. Stephan und Leopoldau und wurde erst 1670/71 eine eigene Pfarre. Der Bezirk wurde durch die Türken (1529, 1683) und im 2. Weltkrieg 1945 stark zerstört.


1625 erlaubte Ferdinand II. den Juden, sich auf einer ehemals dem Bürgerspital gehörenden baumlosen "Heide" anzusiedeln (Ghetto); nachdem die Juden unter Leopold I. 1669 ausgewiesen worden waren, übernahm die Stadt das Areal, das in der Folge "Leopoldstadt" genannt wurde.


1766 übergab Joseph II. den Prater, 1775 den Augarten der Allgemeinheit, und ein starker Zustrom in diese Vorstadt setzte ein. Die Praterstraße, 1570 als Jägerzeile von Maximilian I. angelegt, war im Biedermeier eine der schönsten Straßen Wiens. Bis 1918 hoher Anteil an tschechischer Bevölkerung (1890: 8,9 %), bis 1938 starker jüdischer Bevölkerungsanteil (1923: 38,5 %); laut Volkszählung von 2001 nach dem 15. Bezirk zweithöchster Ausländer­anteil (24,7 %).




Kirchen: Leopoldskirche (1670-71, anstelle einer Synagoge, 1724 Neubau); Johann-Nepomuk-Kirche, 1846 (Hochaltarbild von L. Kupelwieser, Kreuzweg-Wandgemälde von J. Führich); Kirche (ab 1622), Kloster und Spital (1614 begonnen, bis 1838 immer wieder erweitert) sowie Neues Spital (1883-85, mehrmals erweitert) der Barmherzigen Brüder; Karmeliterkirche (erbaut 1624, 1630-39 vergrößert, 1904-06 Abbruch der Klosterbauten) mit Altarbild von M. J. Schmidt (1771); Franz-von-Assisi-Kirche (1898-1913)

Leopoldstadt Häusergruppe
Häusergruppe in Wien Leopoldstadt. Österreich. An der Brücke. Um 1900. Photographie
© IMAGNO/Austrian Archives


Porzellanmanufaktur Augarten; Tegetthoffdenkmal (1886, Architektur von C. Hasenauer und Plastik von C. Kundmann) auf dem Praterstern; Schützenhaus (der ehemaligen Staustufe Kaiserbad am Donaukanal) von O. Wagner (1908)

Prater: an der Stelle der Rotunde Gelände der Wiener Messe


Ernst-Happel-Stadion (1930, mehrmals erweitert) und Ferry-Dusika-Radstadion; Stadionbad; Atomforschungsreaktor der Universitäten; Verband Österreichischer Volkshochschulen; Renn- und Sportplätze (Galopprennbahn Freudenau und Golfplatz, Trabrennbahn Krieau und andere); Frachtenbahnhöfe Praterstern und Donauuferbahnhof; Schifffahrtszentrum Wien; Winterhafen; Holiday Inn Crowne Plaza Vienna, Donau Business Center; Pensionsversicherungsanstalt der Angestellten; Albrecht- und Wilhelm-Kaserne; Gemeindewohnhausanlagen der 1960er bis 1980er Jahre (Vorgartenstraße, Engerthstraße: E-Werksgründe, Siemensgründe, Elektraplatz)

Bürobauten: Uniqa (Bundesländer)-Versicherung; OPEC-Gebäude; Raiffeisenhaus; IBM-Zentrale (1992); Bank-Austria-Verwaltungsgebäude (1994)

Donaukraftwerk Wien-Freudenau (errichtet 1992-98, 172 MW)




Die Leopoldstadt im Biedermeier

Bild 'Vasquez_Leopoldstadt'

Der Plan von Carl Graf Vasquez, der den "K.K. Polizey-Bezirk Leopoldstadt bestehend aus den Vorstädten Leopoldstadt und Jägerzeil nebst 14 der vorzüglichsten Ansichten" um 1835 zeigt, ist von den ausgedehnten Grünflächen des Praters und Augartens dominiert. Diesen Plan und elf weitere der Serie findet man - kommentiert von Walter Öhlinger - im 2012 in der Edition Winkler-Hermaden erschienenen Ausgabe "Die Pläne der k.k. Haupt- und Residenzstadt Wien".

Quellen#



--> Historische Bilder zu Leopoldstadt (IMAGNO)