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bewunderte die diversen Gegenstände ebenso wie die Baukonzeption und das Gesamt-Ensemble
der Gebäude und Örtlichkeiten, was dem Dichter sicherlich zahlreiche Impulse gab und in seinem
Werk augenscheinlich Niederschlag fand.
Gewisse Zweifel am von manchen Stifter-Kennern favorisierten Asperghof in KremsmĂĽnster 236
als Vorbild für den idealisierten „Rosenhof“ (mit Meierhof, Gewächshaus, etc) und seine kostbare
Innenausstattung, brachten die ersten klaren Vorzugspunkte fĂĽr Schloss Hagen samt Meierhof und
Nebengebäuden:
So erregte bei Dr. Georg Wacha die weiß-marmorne „griechische Statue“ auf dem Absatz im
ebenfalls marmornen Treppenhaus und dessen eigene luxuriöse Vornehmheit, Nachdenklichkeit
und Verwunderung im Hinblick auf den Asperghof. 237
Diese hatte sich noch vor dem zweiten
Weltkrieg und der Bombeneinwirkung vom 8. Jänner 1945 in dem von allen Zeitzeugen als
prachtvoll memorierten Haupttreppenhaus, einer Marmorhalle, 238
auf dem Absatz befunden, war
vom Schlossbesitzer Josef Weingärtner als seine „Muse“ bezeichnet worden. Univ. Prof. HR Dr.
Prof. Ernst Burgstaller sprach von einer Frauenfigur im griechischen Stil. 239
Stifter spricht von einer „alterthümlichen Marmorgestalt“.“ 240
Seiner Erzählung zufolge, wäre
letztere bezgl des Handlungszeitraumes vor nicht allzu langer Zeit vom „Gastfreund“ aufgestellt
worden. Bezöge man diese Aussage auf Hagen, so würde sich die Aufstellung unter Johann
Heinrich von Starhemberg ergeben, was wohl gut denkbar erscheint, aber mangels erhaltener
Archiv-Vermerke unbelegt bleiben muss. 241
Frau Stefanie Hirschfeld, mit einer der letzten Schloss-Erbinnen, Wilhelmine Bretterbauer-Falk,
Jahrzehnte lang befreundet, bezeichnete die Statue als „griechische Nymphe“ auf einem Podest
und memorierte erst auf unsere Frage nach ihr und ihrem Verbleib, dass sie diese nach dem Krieg
dort nicht mehr oder zumindest nicht bewusst wahrgenommen habe, dass aber die vordem
marmorne Treppenhauswand durch die Bombe beschädigt, offenbar mit Ziegeln roh wiedererrichtet
oder ausgebessert worden war und weitgehend „blank“ dastand. Möglicherweise sei die Figur,
durch den Druck der Bombe bzw durch herabstĂĽrzende Mauer- und Marmorteile getroffen, zu
Bruch gekommen. 242
Robert Himmelbauer wusste aus den Erzählungen seiner Tante Rosalia Himmelbauer, welche
ursprünglich im Schloss gewohnt hatte, dass eine „wunderschöne weiße Figur“, als Darstellung
einer Göttin angenommen, im marmornen Stiegenhaus stand. 243
Herr Walter Reder berichtete, dass die „griechische Göttin im schönen herrschaftlichen
Treppenhaus, ein Stöckchen in der Hand hielt, die andere hatte sie unter das Gewand gesteckt“.244
236
Grieser beurteilt ihn als Wirtschaftsgebäude (weit entfernt vom Humboldt-Schlösschen). Grieser, Schauplätze
Literatur, 86.
237
Wacha, PI 14. Jänner 2002; 10. Dezember 2008. Stifter, Reclam-Ausgabe Nachsommer, 683.
238
Warnecke, PI 8. April 2010: Rechts rückwärts in der Marmorhalle befand sich ein Brunnen [der sogenannte
„Schallenberg-Wandbrunnen“, 1667]. Burgstaller, Hirschfeld, Reder, diverse PI. Vgl Schallenberg, Hagen/Haaggen,
fol. 1. Schober, Nachruf Hagen, 25. BDA, Pöstlingberg/Schloß Hagen, Mappe I/Ia, 10.
239
Burgstaller, PI 16. März 1998. Schäffer, Weingärtner. Vgl Stifter, Nachsommer, 71, 75. Vgl Stifter, Reclam-
Ausgabe Nachsommer, 381 f, 683.
240
Stifter, Reclam-Ausgabe Nachsommer, 683.
241
Stifter, Reclam-Ausgabe Nachsommer, 381.
242
Hirschfeld, PI 14. Jänner 2000. Leider konnten keinerlei Fotos eruiert werden, scheinen nicht erhalten geblieben zu
sein, weder im BDA noch privat. - Grieser seinerseits verweist auf eine Nymphe als „Beleg“ für die Identität von
Humboldts Lustschlösschen zu Tegel mit dem Rosenhof. Vgl Grieser, Schauplätze, 90.
243
Himmelbauer, ua PI 20. Juli 2013. Die weiße Marmorfigur soll durch die Einwirkung der Bombe zerstört worden
sein. Josef und Rosalia Himmelbauer wohnten ca 10 Jahre im Schloss, dann im Meierhof.
244
Reder, PI 2. November 1998.
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Adalbert Stifter und Schloss Hagen
- Title
- Adalbert Stifter und Schloss Hagen
- Authors
- Hanna Schäffer
- Herbert Schäffer
- Publisher
- Eigenverlag
- Location
- Linz
- Date
- 2013
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 21.0 x 29.7 cm
- Pages
- 97
- Keywords
- Oberösterreich, Biedermeier
- Categories
- Biographien
- Geschichte Vor 1918
Table of contents
- Zum Geleit 1
- Kurzinformation zum Landgut/Schloss Hagen 7
- Adalbert Stifters Umzug nach Linz u. sein Kontakt zu Hagen 11
- Parallelen im Hagen zu Stifters "Nachsommer" 29
- Vergleich - identifizierbare Details zu den äußeren Gegebenheiten Hagens 36
- Vergleich - identifizierbare Details in Innenbereich des Schlosses Hagen 58
- Anregungen zum historischen Epos "Witiko" 76
- Ausklang 82
- Anhang: Wappenwand d. Johannes-Kapelle d. Schloss Hagen 85
- AbkĂĽrzungsverzeichnis 88
- Literaturliste 89
- Kurzer Blick auf die Autoren 91