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Adalbert Stifter und Schloss Hagen
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69 Vergrößerungsgläser aller Art. Der Archivkasten selbst erinnerte an jenen im Stift Herzogenburg, welchen ich [Burgstaller, AdV] einmal sehen durfte. Zwischen den geschwungenen Teilen des Gesimses befand sich, gleichsam an der Anwuchsstelle der Engelflügel-artigen Holzwellen ein Engelkopf“.288 In den Laden hätten zahlreiche Kupfer- und Stahlstiche gelegen, auch Skizzen vom Hagen und seinem Umfeld. Burgstaller habe sich nachher manchmal die zu jenem Zeitpunkt bereits unbeantwortbare Frage gestellt, ob nicht einige der Skizzen Werke Stifters gewesen sein könnten. Wer sollte immer wieder Motive des Hagen skizzieren und in einer solchen Genauigkeit und Präzession hinsichtlich Betrachtung und Ausführung. Ferner lagen in einem der großen über die Gesamtlänge des Kastens reichenden unteren Fächer zusammengerollte Bilder, die man ihm aber nicht gezeigt hatte. 289 Auch im „Nachsommer“ finden des Öfteren Kupferstiche und Skizzen Erwähnung. 290 Kommentar und Erläuterungen im Anhang der Reclam-Ausgabe des Nachsommers verweisen auf Goethe, welcher über eine reiche und kostbare Sammlung von Kupferstichen verfügte, was aber auch bei den Fürsten Starhemberg in ihren diversen Schlössern und Häusern zweifellos zu erwarten war. 291 Bezüglich der Bücherkästen hielt Stifter fest: „Sie hatten vorne Glastafeln, hinter den Glastafeln grünen Seidenstoff, und waren mit Büchern angefüllt“.292 Er präsentierte ähnliche Beschreibungen der Räumlichkeiten und Einrichtung wie im Hagen, sprach seinerseits vom Bücher- und Lesezimmer und einem langen Tisch in der Mitte des „Bücherzimmers“. In dessen Lade hätten sich Verzeichnisse der Sammlung befunden. Der Dichter erwähnt auch eine Art Apothekerkasten, welchen er jedoch dem Eckzimmer zuwies, zur Verwendung für die Aufbewahrung von Sämereien. 293 Zum „Lesezimmer“ bemerkte er: „In der Mitte stand wie im Bücherzimmer ein großer Tisch oder Schrein – denn er hatte mehrere Laden - der dazu diente, dass man Tafeln, Mappen, Landkarten und dergleichen auf ihm ausbreiten konnte.“294 Auch hier große Ähnlichkeit mit Hagen, was aber nicht zwingend erscheint, als dies vm in allen solchen Räumen üblich war. An anderer Stelle erwähnt Stifter einen Kamin im Lesezimmer. 295 Im Hinblick auf die Bibliothek im Schloss Hagen und Adalbert Stifter scheint eine Information Prof. Burgstallers von Bedeutung: Josef Weingärtner besaß in seiner Bibliothek das komplette Werk Stifters in Originalen aus der Zeit ihrer Entstehung.296 Reder und Hirschfeld memorierten etliche alte Kachelöfen, so einen mit einem Helm als Aufsatz, einen anderen mit einem Jünglingskopf (s.o.); einen weiteren, sehr hohen, bunt-glasierten, welcher besonders farbenfrohen Figuren- und Blumenschmuck aufwies. Josef Weingärtner bezeichnete dieses Werk des im 16. Jh berühmten Linzer Hafnermeisters Paul Zilpolz stets als „Zippel“. Er wies gegenüber Reder darauf hin, dass für den Zippel ausschließlich Buchenholz aus dem eigenen Wald in der Koglerau verwendet werde. 297 Dem sei eine Aussage Stifters gegenübergestellt, welcher betont, dass 288 Burgstaller, PI 16. März 1998, 3. Februar 1999. Den grünen Vorhang schilderte auch Warnecke, PI 8. April 2010. 289 Burgstaller, PI 16. März 1998, 3. Februar 1999. 290 Stifter, Nachsommer, 379 ff. Vgl Stifter, Reclam-Ausgabe Nachsommer, 686, 804, 866 (wegen der Kupferstiche werden auch Humboldt und Goethe als Vorbilder für Risach erwogen). 291 Stifter, Reclam-Ausgabe Nachsommer, 853 f. 292 Stifter, Nachsommer, 5 f. 293 Stifter, Nachsommer, 81 f, 311, 315. 294 Stifter, Nachsommer, 82. 295 Stifter, Nachsommer, 637. 296 Burgstaller, PI 17. März 1998. Burgstaller durfte diese Bände mit dem Schlossherrn besichtigen. 297 Reder, PI Ende 1999. Hirschfeld, PI Juli 1999. Zu Zilpolz: Schäffer, Persönlichkeiten/Hagen, 14 ff. Persönlichkeiten/Auszug, 24 f. Der „Zippel“ fiel in die Zeit der Errichtung des Schlosses Hagen, um 1571; Zilpolz baute Kachelöfen mit besonders reichem Dekor. (Erläuterung Architekt Günther Kleinhanns, PI 9. September 2011.) Offenbar hatte Christoph Häckhl von Lustenfelden, Zilpolz für die Beheizung seines neuen Schlosses engagiert. Schäffer, GHft Hagen/Inhaber, Bd I; Schäffer, Quellensammlung GHft Hagen, Bd I/2.
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Adalbert Stifter und Schloss Hagen
Title
Adalbert Stifter und Schloss Hagen
Authors
Hanna Schäffer
Herbert Schäffer
Publisher
Eigenverlag
Location
Linz
Date
2013
Language
German
License
PD
Size
21.0 x 29.7 cm
Pages
97
Keywords
Oberösterreich, Biedermeier
Categories
Biographien
Geschichte Vor 1918

Table of contents

  1. Zum Geleit 1
  2. Kurzinformation zum Landgut/Schloss Hagen 7
  3. Adalbert Stifters Umzug nach Linz u. sein Kontakt zu Hagen 11
  4. Parallelen im Hagen zu Stifters "Nachsommer" 29
  5. Vergleich - identifizierbare Details zu den äußeren Gegebenheiten Hagens 36
  6. Vergleich - identifizierbare Details in Innenbereich des Schlosses Hagen 58
  7. Anregungen zum historischen Epos "Witiko" 76
  8. Ausklang 82
  9. Anhang: Wappenwand d. Johannes-Kapelle d. Schloss Hagen 85
  10. AbkĂĽrzungsverzeichnis 88
  11. Literaturliste 89
  12. Kurzer Blick auf die Autoren 91
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