Web-Books
in the Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Biographien
Adalbert Stifter und Schloss Hagen
Page - 73 -
  • User
  • Version
    • full version
    • text only version
  • Language
    • Deutsch - German
    • English

Page - 73 - in Adalbert Stifter und Schloss Hagen

Image of the Page - 73 -

Image of the Page - 73 - in Adalbert Stifter und Schloss Hagen

Text of the Page - 73 -

73 Schlossobjekt das unter Denkmalschutz steht“, was sich allerdings im Zuge der Abrisstendenzen als unrichtig herausstellte. 311 Hingegen räumte am 9. Mai 1956 der damalige Landeskonservator Dr. Norbert Wibiral vom BDA Oberösterreich ein, dass Schloss Hagen doch nicht unter Denkmalschutz gestellt sei. 312 Der Familie Mayr hingegen, welcher zur Zeit der Wohnungsnot der Fresken- oder Rittersaal zur Miete überlassen wurde, war ebenfalls vom selben Denkmalschutzbeamten wegen der Schönheit und Farben der Ritterdarstellungen das Rauchen im Saal strengstens untersagt worden. 313 Daher hegte zunächst niemand Zweifel an der tatsächlichen offiziellen Unterschutzstellung, und so wurde bei Baufragen etc stets das BDA informiert und konsultiert. Jeder hielt es für richtig und als Tatsache, dass das gesamte Schloss unter Denkmalschutz gestellt worden war, zumal dieser Begriff auch bei diversen Reparatur-Vorhaben, Anboten und Durchführungen immer wieder mündlich und schriftlich angeführt, dem Landeskonservator im Hinblick auf die Unterschutzstellung stets Mitspracherecht zugestanden, und dieses auch in Anspruch genommen wurde. 314 Anlässlich der „wild-entschlossenen Abriss-Tendenzen“ des neuen Besitzers, seit 1956 der „Merkur Wechselseitigen Versicherungsanstalt“ (bis 1960/63 „Merkur Wechselseitige Krankenversicherung“), - noch im selben Jahr des Erwerbes, 1956 - stellte sich jedoch plötzlich und für (fast) alle Beteiligten überraschend heraus, dass das Schloss nicht wie stets vorgegeben unter Denkmalschutz stand 315 und dies eilig nachgeholt werden musste, was, wenn auch spät, gerade noch rechtzeitig (zur zunächst partiell angestrebten Verhinderung des Abbruches seitens Wibiral) realisiert werden konnte. 316 Leider blieb der in letzter Minute erhoffte End-Erfolg aus, auch das BDA stimmte 1961 dem Abbruch-Ansuchen der Merkur (bezgl des im Innenbereich 1953/54 fertig renovierten und sanierten Schlosses) zu. Selbst die Vorsprachen kulturell interessierter und herausragender Persönlichkeiten wie Prof. Burgstaller, Dr. Pfeffer, Dr. Wacha u.a. konnten den aus wirtschaftlichen Gründen einmal gefassten Entschluss nicht beeinflussen. Schlossbewohner, allen voran die „Initiatoren des Widerstandes“ Rudolf Steinbüchler und Margarete Bauer, übergaben in einem Informations- und Petitionsgespräch Bürgermeister Dr. Ernst Koref nebst einer Bittschrift und Unterschriftenlisten, Fotografien als Belege des tatsächlich guten Zustandes des Schlosses Hagen, verwiesen auch auf das Stifterzimmer, für die Erhaltung von dessen Mobiliar sich Steinbüchler bereits 1949 eingesetzt habe. 317 Steinbüchler wurde auch bei Landeshauptmann Dr. Heinrich Gleissner vorstellig mit der Bitte um Einschreiten gegen den geplanten Abriss und Hilfe für die Erhaltung des Schlosses. 318 Nichtsdestotrotz wurde das Schloss 1963 abgerissen. 311 AStL, AA, 5. Hausakten, Sch. 103, Akt 42. Schäffer, GHft Hagen, Bd II. 312 BDA, Pöstlingberg/Schloß Hagen, Mappe I, 9. Mai 1956. 313 Himmelbauer, Ströbinger, Fehrer, u.a. PI. Ottilie Mayr (geb. 1. Dezember 1905, Gatte Rudolf geb. 3. April 1898) führte nach dem Krieg, als das Geschäft Sandböck durch Bomben zerstört worden war, in einem Behelfsquartier eine Greißlerei, in etwa gegenüber dem vormaligen Sudhaus. Auch Info Schlöderer Josef, PI 11. September 2009. 314 Schröckenfuchs Walter, PI 21. November 2009. Himmelbauer, PI 30. Juni 2008. Vgl auch AStL, Altes Archiv, 5. Hausakten, Sch. 103, Akt 42: … „ein Teil der unter Denkmalschutz stehenden Schlossanlage“. Diverse entsprechende Hinweise, ua am 16. September 1947, anlässlich des Ansuchens um Errichtung einer Trafik mit Fensterdurchbruch seitens Alfred Bauer: Abgestempelt vom Bundesdenkmalamt. Anordnung, dass der Fensterdurchbruch 35cm x 30cm nicht übersteigen dürfe. AStL. Altes Archiv, 5. Hausakten, Sch. 103/Akt 24. 315 Wacha, PI 5. November 2001. 316 Wibiral, persönl. PI 2001. 317 Vgl BDA, Pöstlingberg/Schloß Hagen, Mappe I, Unterschutzstellungsbescheid GZ 9081/19. Dezember 1956; Abbruchszustimmung GZ 1544/61 vom 28. Februar 1961. Aussagen von etlichen der 32 bis 1960/63 im Schloss, Meierhof und Sudhaus wohnhaft gewesenen Parteien (Himmelbauer, u.a.) und Anrainern (Reder, Hirschfeld, u.a.), sowie Wissen von Johanna Steinbüchler, Ingrid Zauner, u.a. Vgl dazu Schäffer, GHft Hagen, Bd II. Schäffer, Persönlichkeiten/Hagen, 40 ff, Steinbüchler. Persönlichkeiten/Auszug, 29 f. 318 Steinbüchler Johanna, diverse PI, ua August 2013.
back to the  book Adalbert Stifter und Schloss Hagen"
Adalbert Stifter und Schloss Hagen
Title
Adalbert Stifter und Schloss Hagen
Authors
Hanna Schäffer
Herbert Schäffer
Publisher
Eigenverlag
Location
Linz
Date
2013
Language
German
License
PD
Size
21.0 x 29.7 cm
Pages
97
Keywords
Oberösterreich, Biedermeier
Categories
Biographien
Geschichte Vor 1918

Table of contents

  1. Zum Geleit 1
  2. Kurzinformation zum Landgut/Schloss Hagen 7
  3. Adalbert Stifters Umzug nach Linz u. sein Kontakt zu Hagen 11
  4. Parallelen im Hagen zu Stifters "Nachsommer" 29
  5. Vergleich - identifizierbare Details zu den äußeren Gegebenheiten Hagens 36
  6. Vergleich - identifizierbare Details in Innenbereich des Schlosses Hagen 58
  7. Anregungen zum historischen Epos "Witiko" 76
  8. Ausklang 82
  9. Anhang: Wappenwand d. Johannes-Kapelle d. Schloss Hagen 85
  10. AbkĂĽrzungsverzeichnis 88
  11. Literaturliste 89
  12. Kurzer Blick auf die Autoren 91
Web-Books
Library
Privacy
Imprint
Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Adalbert Stifter und Schloss Hagen