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2. Friedrich Georg Tscherne und Familie
geb. am 16. März 1862, in Linz, im Hause Obere Promenade 890 und in der Pfarre St. Matthias zu
Linz getauft,84er verstarb am l. Juli 1928 an Herzversagen in Linz.
Seine Taufpatin war Theresia Reichl, Solizitatorswitwe, seine GroĂźmutter. 85
Aus seiner Kinder- und Jugendzeit ist einiges durch Aussagen seiner Witwe Maria Tscherne
ĂĽberliefert:
Fritz war sehr lebhaft, aber diszipliniert, insgesamt ein guter, seriöser und verlässlicher Mensch.
Mit seinen Geschwistern hatte er ein besonders gutes Verhältnis, bot stets Rat und Unterstützung,
nahm sie als der älteste lebende Bruder stets in Schutz, verabscheute aber Faulheit und Lügen.
Er hatte ein phänomenales Gedächtnis, war wissbegierig, flexibel, reagierte sehr schnell,
überraschte und forderte seine Privatlehrer immer wieder in den verschiedenen Fächern,
lernteSprachen - laut Frau Tschernes Ă„uĂźerung gegenĂĽber Familie Reder: Englisch, Italienisch,
Französisch, Ungarisch, Tschechisch (und sogar Latein)86 - was ihm ua bei der Anlage seiner
Kaffeelager in Triest, London und Rotterdam, sowie der ausländischen Zuckerdepots (zB in Prag)
zugute kam.87[Die Kaffeelager und sonstigen ausländischen Depots mussten später infolge des
ersten Weltkrieges und seiner Nachwirkungen aufgelassen werden.88]
Fritz absolvierte zahlreiche berufsbegleitende Ausbildungseinheiten im Ausland, vor allem in den
wichtigen Handelshäfen Europas, in Genua, Hamburg, Bremen, Rotterdam, Triest, London, u.a.,
und schloss fachspezifische Lehrgänge und Seminare erfolgreich ab. Auch in Prag nahm er an
Schulungen und Fortbildungsseminaren teil. Sein Vater buchte nur die besten Lehrgänge und
Firmen, um dem Sohn internationale Kontakte und Weitblick zu eröffnen, was letztlich von Erfolg
gekrönt war. 89 Ebenso handelte er bei seinem eigenen Sohn Franz Seraphin.
Fritz Tscherne trachtete in seiner Berufssparte stets als erster die neuesten Methoden und
Errungenschaften einzufĂĽhren und die Vorteile an seine Kunden weiterzugeben. Dabei kamen ihm
seine technische und wirtschaftliche Begabung ebenso wie auch seine guten Umgangsformen und
sein vornehmes Feingefühl, mit welchen er hochrangige Persönlichkeiten kontaktierte, beeindruckte
und belieferte, zu Hilfe. Frau Tscherne berichtete darĂĽber der Familie Reder mit entsprechendem
Stolz.90
Seit 1898 scheint Friedrich Tscherne als ordentliches Mitglied im Museum Francisco Carolinum
auf, wo er ua neben Josef und Robert Weingärtner angeführt ist. Wird er in den einzelnen
Jahresberichten zunächst nur als „Kaufmann“ bezeichnet, so ist er ab 1904 zusätzlich als „k.k.
Hoflieferant“, 1905 auch als „Kaiserlicher Rat“ vermerkt. Ab 1901 finden wir auch seinen Bruder
RudolfTscherne, Dr., Apotheker, unter den ordentlichen Mitgliedern.91
84Vgl. PA Sprung, AhnenpaĂź des Karl Tscherne, S. 15, Nr. 2 (OĂ–LMBibl.).
85Rötzer, PI, PA, 24. März 2008.
86Pisecky beklagt in seinem Artikel verallgemeinernd, es wäre versäumt worden, die Sprachen der Nationalitäten der
Monarchie zu erlernen, dass Ungarisch oder eine slawische Sprache nicht gefragt war. Weder der bedeutende Linzer
GroĂźkaufmann Tscherne selbst, seine Leistungen fĂĽr die Handels-/Wirtschaftskammer, noch seine Sprachkenntnisse
fanden bei jenem Autor Erwähnung. Pisecky, Handel/Kaufmannschaft, 176.
87 Reder Walter und Heimerl-Gratz Jeanette, PI September 1997.
88 Rötzer, PI, PA, Linzer Volksblatt, 28. März, 1928.
89Reder, PI via Frau Katharina Tscherne, 24. März 2008.
90Reder, PI April 1997. Heimerl, Juli 1997.
91OÖLMBibl, Jahres-Bericht des Museums Francisco Carolinum, Nr. 56 ff. Schäffer, Weingärtner, Ms.
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Der kaiserliche Rat Friedrich Tscherne 1862-1928
Ein bedeutender Sohn der Stadt Linz
- Title
- Der kaiserliche Rat Friedrich Tscherne 1862-1928
- Subtitle
- Ein bedeutender Sohn der Stadt Linz
- Author
- Hanna und Herbert Schäffer
- Publisher
- Eigenverlag
- Location
- Linz
- Date
- 2011
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 21.01 x 29.71 cm
- Pages
- 170
- Category
- Geographie, Land und Leute
Table of contents
- Zum Geleit 4
- Herkunft 6
- Friedrich Georg Tscherne und Familie 22
- Berufliche Entwicklung und Erfolge 64
- Ehrenämter, Mitgliedschaften, Titel, Vereinsarbeit 73
- Der Heimatforscher Friedrich Tscherne 79
- Das Wohnhaus Hauptplatz 15 (30) 81
- Die Sommervilla Hagen 91
- Zusammenfassung 114
- Literaturnachweis 116
- AbkĂĽrzungsverzeichnis 119
- Anhang (Stammtafel, Bildmaterial, Firmenbuch, Preisliste) 120