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2 2 DAS A U S B E S S E R N 22
Man nimmt dazu eine möglichst feine Nadel, und statt
Seide oder anderen Faden, Haare, die stärker sind als die
Stofffäden, Rothe und weisse Haare sind am stärksten; dass
dieselben vorerst ganz entfettet werden müssen ist selbstver-
ständlich.
Man schneidet das Tuch auf der rechten Seite, mit einem
Rasirmesser fadengerade, so dass das Haarige des Tuches
den Schnitt und die Naht bedeckt.
Die Scheere raubt zu viel der feinen Härchen des Stoffes,
wodurch die Stopfe sichtbarer wird, als wenn der Schnitt mit
dem Messer vollführt wird.
Wenn der Schnitt rein und gerade ist, setzt man den anzu-
stopfenden , ebenfalls gerade geschnittenen Theil, mittelst
grösseren Ueberwindlingstichen ein oder an.
Dann nimmt man die Nadel mit dem an seiner Wurzel
eingefädeltem Haar, führt sie 2 bis 3 m/m. ausserhalb des
Schnittrandes ein. Auf keiner Seite des Tuches dürfen weder
die Nadel noch das Haar sichtbar sein ; die Stiche müssen
sich in der Dichte des Stoffes verlieren, so zwar dass das Haar
wie zwischen zwei Stofflagen verborgen liegt.
Beim Zurückführen des Fadens muss die Nadel genau wieder
in dieselbe Oeffnung eingeführt werden, aus welcher sie heraus-
gekommen. Die Stiche selbst sind im Tuch ein wenig schräge
zu stellen und das Haar nicht zu stramm anzuziehen.
Wenn die Stopfe vollendet, legt man den Gegenstand auf
ein reines hartes unüberzogenes Brett, ein feuchtes Tuch auf
die Kehrseite der Stopfe und glättet mit heissem Eisen.
Bei sorgfältiger Ausführung wird das schärfste Auge den
neueingesetzten Stofftheil nicht entdecken können.-
Das Einsetzen. — Wie früher erwähnt, wird der Theil
eines Gegenstandes, welcher zum Stopfen zu schadhaft ist,
aus demselben herausgeschnitten und durch einen neuen
ersetzt.
Bei gebrauchter Wäsche muss dieser neue Theil von einem
leichteren Gewebe sein als solches ursprünglich verwendet
worden war.
Das neue Stoffstück muss genau nach der Form und in der
Fadenlage des ausgeschnittenen genommen werden, jedoch
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Encyclopædie der weiblichen Handarbeiten
- Title
- Encyclopædie der weiblichen Handarbeiten
- Author
- Thérèse de Dillmont
- Publisher
- Th. de Dillmont
- Location
- Dornach (Elsass)
- Date
- 1900
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.51 x 22.37 cm
- Pages
- 640
- Keywords
- Enzyklopädie, nähen, Näherei, sticken, Stickerei, stricken, häkeln
- Categories
- Geographie, Land und Leute
- Lehrbücher
- Lexika
Table of contents
- DAS NÄHEN 1
- DAS AUSBESSERN 17
- DIE DURCHBRUCHARBEIT 25
- TÜLLGITTER UND DAMASTSTICHE 53
- DAS WEISSSTICKEN 77
- PLATT- UND GOLDSTICKEREI 107
- Der versetzte Plattstich 108
- Orientalischer Stickstich 108
- Geflochtener Stickstich und Mosaikstich 110
- Persischer Stich 111
- Muster für Plattstich 111
- Chinesische Stickerei 113
- Reliefstickerei 114
- Türkische Stickerei 115
- Geräthschaften zur Goldstickerei 117
- Die Sticharten der Goldstickerei 121
- Muster für Goldstickerei 122
- STRAMIN- UND LEINENSTICKEREI 129
- DAS STRICKEN 175
- DAS HÄKELN 231
- Stellung der Hände 233
- Maschen und Sticharten 234
- Häkelei nach Typenmustern 250
- Häkelmuster mit Soutache 251
- Würfel, Sechseck und Stern 252
- Tunesischer Häkelstich 253
- Guimpen-Häkelei 256
- Muster für Guimpen-Häkelei 258
- Gehäkelte Spitzen 263
- Gehäkelte Decken 301
- Gehäkelte Sterne 318
- Gehäkelter Kragen 323
- Gehäkelte Schutzdecke 335
- DIE FRIVOLITÄTEN-ARBEIT 341
- DIE KNÜPFARBEIT 361
- DAS NETZEN 415
- IRLÄNDER-SPITZEN 467
- VERSCHIEDENE SPITZENARTEN 503
- PHANTASIE-ARBEITEN 549