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DAS NETZEN 4 1 7
Der Faden muss sehr stramm auf die Schütze gewunden
werden, und nur in der Menge, die der Weite der Masche ent-
spricht, damit sie sich leicht unter der Walze und durch die
Schlinge ziehen lässt.
Die Walze, sei sie nun aus Bein, Holz oder Stahl, muss
sehr glatt und gleichmässig gerundet sein, erstens um gleiche
Maschen zu ergeben, und zweitens, weil das Abstossen der
Maschen bei Walzen, welche beispielsweise nach aussen dicker
sind als in der Mitte, sehr erschwert, manchmal, besonders
bei einer Hand, die den Faden stramm anzieht, sogar unmög-
lich wird. Für lange, fransenartige Netzmaschen werden flache
Stäbe verwendet.
Sowohl die Netznadel, als auch die Walze oder der Stab
müssen in der Stärke dem Faden und der vorher bestimmten
Maschenweite entsprechen.
Ausser den beiden angeführten Dingen gehört zum Netzen
noch ein schweres Kissen, an welches die Grundschlinge und
die an diese sich anreihende Arbeit zu befestigen ist.
Fadensorten. — Die Wahl des Fadens ist beim Netzen
durchaus von der Bestimmung der Arbeit abhängig; man
netzt mit Seide, mit Zwirn, Schaf- und Baumwolle. Jedes von
diesen Materialien hat seine Vorzüge und auch Nachtheile. Wenn
Seide den schönsten Glanz hat, so hat sie dagegen die böse
Eigenschaft, dass sie, wenn stark cordonnirt, sich fortwährend
ringelt und dadurch das Arbeiten erschwert, und ist sie weni-
ger gedreht, so gehen die Knoten nach kurzer Zeit auf. Leinen-
zwirn ist selten in schöner gleichmässiger Drehung zu be-
kommen, auch rauhet er sich leicht bei längerem Arbeiten auf;
Schafwolle ist zu dehnbar und ausserdem zu waschbaren
Gegenständen unpraktisch.
Es ist also rathsamer, guten Baumwollfaden zu nehmen,
der stets gleich gedreht und sehr glatt ist ; Cordonnet 6 fils
D.M.C 0 (Häkelgarn) oder Fil ä dentelle D.M.C (*) (Spitzen-
zwirn) und sogar Coton ä tricoter D.M.C (*) (Strickgarn) eignen
sich vortrefflich zur Herstellung eines schönen, reinen Netzes.
Die Masohenarten. — Die Netzmasche selbst bleibt immer
(*) Siehe die Tabelle der Nummern und das Farbenverzeichniss der D.M.C
Garne am Schluss des letzten Kapitels.
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Encyclopædie der weiblichen Handarbeiten
- Title
- Encyclopædie der weiblichen Handarbeiten
- Author
- Thérèse de Dillmont
- Publisher
- Th. de Dillmont
- Location
- Dornach (Elsass)
- Date
- 1900
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.51 x 22.37 cm
- Pages
- 640
- Keywords
- Enzyklopädie, nähen, Näherei, sticken, Stickerei, stricken, häkeln
- Categories
- Geographie, Land und Leute
- Lehrbücher
- Lexika
Table of contents
- DAS NÄHEN 1
- DAS AUSBESSERN 17
- DIE DURCHBRUCHARBEIT 25
- TÜLLGITTER UND DAMASTSTICHE 53
- DAS WEISSSTICKEN 77
- PLATT- UND GOLDSTICKEREI 107
- Der versetzte Plattstich 108
- Orientalischer Stickstich 108
- Geflochtener Stickstich und Mosaikstich 110
- Persischer Stich 111
- Muster für Plattstich 111
- Chinesische Stickerei 113
- Reliefstickerei 114
- Türkische Stickerei 115
- Geräthschaften zur Goldstickerei 117
- Die Sticharten der Goldstickerei 121
- Muster für Goldstickerei 122
- STRAMIN- UND LEINENSTICKEREI 129
- DAS STRICKEN 175
- DAS HÄKELN 231
- Stellung der Hände 233
- Maschen und Sticharten 234
- Häkelei nach Typenmustern 250
- Häkelmuster mit Soutache 251
- Würfel, Sechseck und Stern 252
- Tunesischer Häkelstich 253
- Guimpen-Häkelei 256
- Muster für Guimpen-Häkelei 258
- Gehäkelte Spitzen 263
- Gehäkelte Decken 301
- Gehäkelte Sterne 318
- Gehäkelter Kragen 323
- Gehäkelte Schutzdecke 335
- DIE FRIVOLITÄTEN-ARBEIT 341
- DIE KNÜPFARBEIT 361
- DAS NETZEN 415
- IRLÄNDER-SPITZEN 467
- VERSCHIEDENE SPITZENARTEN 503
- PHANTASIE-ARBEITEN 549