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DAS S T R I C K E N 1 8 7
5) Die Strumpfspitze wird wieder glatt gestrickt. Von
der Ferse an werden die überzähligen Maschen abgenommen,
dann wird ein Theil ohne Nähtchen bis zum Spitzabnehmen
ganz gleich fortgestrickt.
Um nun diesen verschiedenen Theilen ohne Vorlage die
entsprechende Länge und Breite zu geben, beobachte man
Folgendes :
Der Zierrand eines Strumpfes ist beim Bemessen der Arbeit
niemals mitzurechnen. Nachdem er vollendet, wird am Anfange
jener Nadel, welche die erste des Ganges ist, ein Nähtchen
aus einer oder zwei verkehrten Maschen gemacht, häufig auch
aus einem schmalen verkehrten Muster bestehend, welches
als Richtschnur oder Mitte des Strumpfes gilt.
Für gewöhnliche Strümpfe wird vom Rand an so viel ge-
strickt, dass der Strumpf, wenn er doppelt gelegt wird, einen
rechten Winkel bildet.
Für Kniestrümpfe, hingegen, wird um die Hälfte mehr ge-
strickt, sohin ein- und einhalbmal die Weite des Strumpfes.
Von da an beginnt der Wadentheil. Die dritte Masche nach
dem Nähtchen wird über die zweite gezogen und die dritt- und
zweitvorletzte vor dem Nähtchen glatt abgenommen. Das Ab-
nehmen wiederholt sich anfangs drei- oder viermal nach je
12 Gängen, dann nach je 8 Gängen und wird so lange fort-
gesetzt, bis dieser Theil ein- und einhalbmal so lang ist als der
Knietheil breit und um den vierten Theil enger als dieser.
Der untere Theil der Wade, der Knöchelumfang, wird dann
ohne Abnehmen, so lang als die Hälfte der Breite des Knie-
theiles beträgt, fortgesetzt.
Um die Ferse zu machen, zählt man die Maschenzahl auf
den vier Nadeln zusammen, das Nähtchen ungerechnet, ver-
theilt dann auf je eine Nadel rechts und links vom Nähtchen
um je zwei Maschen mehr als der vierte Theil der ganzen
Zahl beträgt.
Soll die Ferse gut sitzen, so muss sie ebenso hoch als
breit sein.
Um Fersen und Strumpfspitzen mehr Festigkeit zu geben,
legt man dem Faden, welcher zur Herstellung des Strumpfes
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Encyclopædie der weiblichen Handarbeiten
- Title
- Encyclopædie der weiblichen Handarbeiten
- Author
- Thérèse de Dillmont
- Publisher
- Th. de Dillmont
- Location
- Dornach (Elsass)
- Date
- 1900
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.51 x 22.37 cm
- Pages
- 640
- Keywords
- Enzyklopädie, nähen, Näherei, sticken, Stickerei, stricken, häkeln
- Categories
- Geographie, Land und Leute
- Lehrbücher
- Lexika
Table of contents
- DAS NÄHEN 1
- DAS AUSBESSERN 17
- DIE DURCHBRUCHARBEIT 25
- TÜLLGITTER UND DAMASTSTICHE 53
- DAS WEISSSTICKEN 77
- PLATT- UND GOLDSTICKEREI 107
- Der versetzte Plattstich 108
- Orientalischer Stickstich 108
- Geflochtener Stickstich und Mosaikstich 110
- Persischer Stich 111
- Muster für Plattstich 111
- Chinesische Stickerei 113
- Reliefstickerei 114
- Türkische Stickerei 115
- Geräthschaften zur Goldstickerei 117
- Die Sticharten der Goldstickerei 121
- Muster für Goldstickerei 122
- STRAMIN- UND LEINENSTICKEREI 129
- DAS STRICKEN 175
- DAS HÄKELN 231
- Stellung der Hände 233
- Maschen und Sticharten 234
- Häkelei nach Typenmustern 250
- Häkelmuster mit Soutache 251
- Würfel, Sechseck und Stern 252
- Tunesischer Häkelstich 253
- Guimpen-Häkelei 256
- Muster für Guimpen-Häkelei 258
- Gehäkelte Spitzen 263
- Gehäkelte Decken 301
- Gehäkelte Sterne 318
- Gehäkelter Kragen 323
- Gehäkelte Schutzdecke 335
- DIE FRIVOLITÄTEN-ARBEIT 341
- DIE KNÜPFARBEIT 361
- DAS NETZEN 415
- IRLÄNDER-SPITZEN 467
- VERSCHIEDENE SPITZENARTEN 503
- PHANTASIE-ARBEITEN 549