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Ludwig Feuerbach - Gesammlte Werke, Volume 1
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Page - 186 - in Ludwig Feuerbach - Gesammlte Werke, Volume 1

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enthalten in der heiligen Gemeinschaft der Gläubigen und wußte und fühlte sich selbst, allein schon durch das Enthaltensein in einer göttlichen Gemeinschaft, einer heiligen geistigen Welt, einer wirklichen übersinnlichen Ordnung, erlöst, errettet, im Besitze des wahren Le- bens. 1 Höchstes Sein ist gemeinschaftliches Sein, höchster Genuß und Gefühl der Einheit. Aber die katholische Kirche war ebendieses gemeinschaftliche Sein, das Vereintsein aller Geister in einen Geist und einen Glauben2. Da der einzelne nicht von sich selbst abhängig und auf sich selbst be- schränkt und angewiesen war, so war damit auch nicht die Erlangung seines Jenseits, d. i . seines Heils und seiner Seligkeit, von seiner innerlichen, eignen Selbstbestimmung abhängig gemacht, von seiner Tätigkeit, Überzeugung und Streben. Weder der Glaube noch die moralische Gesinnung und Handlung ist Sein, sie3 sind nur innerliche Selbst- bestimmungen, Selbsttätigkeiten; das Sein ist für sie ein nicht wirkliches, sondern ein nur jenseitiges, geglaubtes, zu hoffendes, ersehntes Sein; in der christlich-katholischen4 Zeit aber war das für den Glauben und die moralische Ge- sinnung nur jenseitige Sein in der Kirche, als der über dem nur natürlichen und weltlichen Leben stehenden, sinn- lich-übersinnlichen und übersinnlich-sinnlichen5 Welt, wirkliches Sein; nicht der Glaube noch die moralische Ge- sinnung, das Sein in der Kirche war daher auch das Wesen der einzelnen. Da nun aber die Kirche, als die Gemein- schaft der Gläubigen, das wirkliche Reich Gottes war, so war damit6 kein Raum verstattet7 der Trennung zwischen 1 er war . . . wahren Lebens.: daß er vielmehr sein Wesen in die religiöse Gemeinschaft setzte, allein schon dadurch, daß er [sich H gestrichen] in der Kirche, in der Gemeinschaft der Gläubigen, aufgenommen und enthalten war [war: wußte H gestrichen] sich erlöst, errettet, im Besitze des wahren, ewigen Lebens fühlte und wußte. B 2 und . • . Glauben Fehlt in B. 3 Da der einzelne . . . sie: Glaube und moralische Gesinnung, die religiösen Mächte der modernen Zeit B 4 katholisch-christlichen B 5 und . . . sinnlichen Fehlt in B. 6 nicht der . . . damit: somit B 7 In B folgt Zusatz: zu 186
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Ludwig Feuerbach Gesammlte Werke, Volume 1
(Gemeinfreie Teile)
Title
Ludwig Feuerbach
Subtitle
Gesammlte Werke
Volume
1
Editor
Werner Schuffenhauer
Publisher
AKADEMIE-VERLAG BERLIN
Date
1981
Language
German
License
PD
Size
11.6 x 17.8 cm
Pages
468
Category
Geisteswissenschaften

Table of contents

  1. Gedanken über Tod und Unsterblichkeit 175
    1. Vorsprüche 177
    2. Demütige Bitte 179
    3. Vorwort des Herausgebers 180
    4. Einleitung 183
      1. I. Gott 203
      2. II. Zeit, Raum, Leben 241
      3. III. Geist, Bewußtsein 318
      4. IV. Reimverse auf den Tod 360
      5. V. Schluß 388
      6. VI. Anhang: Xenien 407
  2. Der Ursprung des Bösen nach Jakob Böhme 517
  3. Abälard und Heloise oder Der Schriftsteller und der Mensch 533
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