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Ludwig Feuerbach - Gesammlte Werke, Volume 1
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Page - 246 - in Ludwig Feuerbach - Gesammlte Werke, Volume 1

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wo von aller Zeit abstrahiert wird, dem Individuum indi- viduelles Dasein, Empfindung, gar1 ewige Wonne, ewige Lust zuschreibst, so folgst du nur der Einbildung, in der alles möglich ist, was im Wesen, in der WTahrheit, im Be- griffe2 unmöglich ist, aber nicht der Wahrheit3. Ewige Seligkeit, ewige Freude ist nur da, wo das Individuum nicht mehr ist, wo das Individuum aufhört, Individuum zu sein, und diese ewige Seligkeit existiert daher im Geiste, der nicht im Individuum und als es, sondern im Denken und der Erkenntnis sein wahres, ihm gleiches, mit seinem Wesen identisches Dasein und Wirklichkeit hat. Im Denken verschwindet die Zeit; für den Menschen hat die Zeit Existenz allein in der Empfindung; wie das Denken über und außer der Empfindung ist, so ist es auch außer und über der Zeit. Die Zeit ist in der Empfindung selbst, sie in ihrem Wesen, das Wesen der Empfindung die Zeit selber, aber im Denken ist nicht die Zeit, sie ist nur ein Schein von ihm. Hältst du dich daran, daß für dich die Gedanken nacheinander entstehen, du sie nacheinander aufschreibst, du dir jetzt nur dieses Gedankens, später aber eines andern als Folge desselben bewußt wirst usw., so hältst du dich nur an den Schein und nimmst für das Wesen den Schein. Denn daß deine Gedanken nur nach- einander in dein Bewußtsein treten, beruht nicht auf dem Denken, sondern gerade auf deinem Unterschied von dem Denken, denn du denkst nur im Unterschiede von dir selbst, als Person und Individuum, du bist nicht als Indi- viduum und in deinem individuellen Sein, deinen Eigen- schaften usw., sondern nur im Denken selber eins mit dem Denken; wäre ja das Denken eins mit deiner Indivi- dualität, so wäre es nur Empfindung. Die Zeit ist nur auf der Grenze, die zwischen dir und dem Denken ist. Das Denken ist die im Prinzip, im Anfang wie im Ende, in den Folgen ungeteilt bei sich selbst seiende, im Trennen, die Zeit aufhört, da hört auch die Empfindung und mit dieser die Individualität auf. Dieses Wesen, dieses Indivi- d u u m bist du nur in dieser Zeit. B 1 und zwar B 2 i m Wesen . . . Begriffe: in Wahrheit B 3 Vernunft B 246
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Ludwig Feuerbach Gesammlte Werke, Volume 1
(Gemeinfreie Teile)
Title
Ludwig Feuerbach
Subtitle
Gesammlte Werke
Volume
1
Editor
Werner Schuffenhauer
Publisher
AKADEMIE-VERLAG BERLIN
Date
1981
Language
German
License
PD
Size
11.6 x 17.8 cm
Pages
468
Category
Geisteswissenschaften

Table of contents

  1. Gedanken über Tod und Unsterblichkeit 175
    1. Vorsprüche 177
    2. Demütige Bitte 179
    3. Vorwort des Herausgebers 180
    4. Einleitung 183
      1. I. Gott 203
      2. II. Zeit, Raum, Leben 241
      3. III. Geist, Bewußtsein 318
      4. IV. Reimverse auf den Tod 360
      5. V. Schluß 388
      6. VI. Anhang: Xenien 407
  2. Der Ursprung des Bösen nach Jakob Böhme 517
  3. Abälard und Heloise oder Der Schriftsteller und der Mensch 533
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