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Ludwig Feuerbach - Gesammlte Werke, Volume 1
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Page - 263 - in Ludwig Feuerbach - Gesammlte Werke, Volume 1

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im Intensiven, sondern im Extensiven: wo die Natur nach innen sich zurückzieht, sich besinnt und sammelt und diese ihre Kraft in der Form der Kraft und In- tensivität, nicht im Quantum und als Quantum, äußert, wird sie Beschaffenheit, Art, Lebendigkeit, Erde; wo aber die Kraft sich nach innen hin ausdehnt und erweitert, zieht sie sich nach außen hin zusammen, verengt und beschränkt ihren Raum. Siehe, wie der Eichbaum vor dir dasteht, ausgedehnt und ausgebreitet in weithin sich verschlingende Wurzeln, in einen ungeheuer dicken massenhaften Stamm, in eine zahllose Vielheit von Ästen, Zweigen und Blättern! In der Frucht aber ist der Zweck, das Wesen des Baumes, ist der ganze, in Stamm, Ast usw. sich verlierende und ausbreitende Eichbaum, wie in seine Heimat, in den engen Raum einer Eichel eingekehrt und eingeschlossen — denn diese Eichel ist der Kraft, der Möglichkeit nach der ganze Eichbaum. 1 Da jeder Zweck unendlich vieles als Mittel und Erscheinung voraussetzt, jeder Zweck eine Geschichte, einen Verlauf vermittelnder Anstalten hinter sich hat und über und außer dem sinn- lichen Dasein ruht, so mußt du eben aus der Vielheit der Sterne, ihrer Größe und Massenhaftigkeit erkennen, daß in ihnen selbst noch nicht ihr Zweck, sondern erst auf der Erde verwirklicht ist und daß also die kleine Erde die Frucht des großen Weltalls ist.2 Es war früher fast der allgemeine Glaube der Menschheit, daß alles um der Menschen willen gemacht sei, daß er der Zweck der Welt sei, daß hier also auf der Erde der Mittel- punkt des Weltalls sei. Dieser Glaube enthält tiefe Wahrheit; er ist nur darin ungenügend, daß man unter dem Zweck nur den einzelnen3 Menschen, seinen Nutzen und Vorteil verstand, den Zweck also nur physisch, nicht geistig von der Menschheit verstand. In der neuern Zeit wurde dieser Glaube durch die entgegengesetzte Anschauung verdrängt, daß auf jedem einzelnen Stern, so gut wie auf der Erde, daß überall, daß alles, d. h. nichts, der Mittelpunkt sei; 1 Der Absatz von Wenn dein Verstand bis ganze Eichbaum. in H gestrichen. 2 D a jeder Zweck . . . Weltalls ist. In H eingeklammert. 3 H gestrichen 263
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Ludwig Feuerbach Gesammlte Werke, Volume 1
(Gemeinfreie Teile)
Title
Ludwig Feuerbach
Subtitle
Gesammlte Werke
Volume
1
Editor
Werner Schuffenhauer
Publisher
AKADEMIE-VERLAG BERLIN
Date
1981
Language
German
License
PD
Size
11.6 x 17.8 cm
Pages
468
Category
Geisteswissenschaften

Table of contents

  1. Gedanken über Tod und Unsterblichkeit 175
    1. Vorsprüche 177
    2. Demütige Bitte 179
    3. Vorwort des Herausgebers 180
    4. Einleitung 183
      1. I. Gott 203
      2. II. Zeit, Raum, Leben 241
      3. III. Geist, Bewußtsein 318
      4. IV. Reimverse auf den Tod 360
      5. V. Schluß 388
      6. VI. Anhang: Xenien 407
  2. Der Ursprung des Bösen nach Jakob Böhme 517
  3. Abälard und Heloise oder Der Schriftsteller und der Mensch 533
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