Web-Books
in the Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Geisteswissenschaften
Ludwig Feuerbach - Gesammlte Werke, Volume 1
Page - 279 -
  • User
  • Version
    • full version
    • text only version
  • Language
    • Deutsch - German
    • English

Page - 279 - in Ludwig Feuerbach - Gesammlte Werke, Volume 1

Image of the Page - 279 -

Image of the Page - 279 - in Ludwig Feuerbach - Gesammlte Werke, Volume 1

Text of the Page - 279 -

stimmte Verhältnis derselben —, da ist kein Leben 1. Wenn du folglich auf dem Wege der Erfahrung z. B. kein Wasser oder keine Atmosphäre auf einem Himmelskörper antriffst, so fordert die Vernunft, die Erfahrung, die Natur selbst von dir den Glauben und das Eingeständnis, daß auf ihm kein2 Leben sei und sein könne3. Einbilden kann man sich freilich, daß, gleichwie der Gans die Federn ausgerupft werden können, ohne daß sie aufhört, Gans zu sein, so auch das unteilbare Leben zerzupft und zer- zaust werden könne und dennoch Leben sei und bleibe; auch kann man sich einbilden, daß auf dem Monde viel- leicht das Leben aus Tod besteht, die Dürre Nässe ist, daß die Leiber der dortigen Wesen Glaskörper sind usw., daß überhaupt die Einbildungen und Männleins der Phan- tasie, die vor und4 an der massiven, derben Erde ins Nichts zerfahren, auf den toleranten Himmelskörpern erfreuliche Aufnahme und gesicherte Existenz finden. Aber dieje- nigen, die Einbildbarkeiten für5 Möglichkeiten halten, die da glauben, daß, wie der Gans die Federn, so dem Wesen das Wesentliche, die Sache sich selbst genommen werden könne und doch noch dasselbe Wesen, dieselbe Sache übrig- bleibe, mögen uns, ehe sie solches vom Himmel uns weis- machen wollen, von dieser Zertrennlichkeit des Wesens Proben auf der Erde ablegen, denn ist es überhaupt mög- lich, daß das Wesen noch Wesen bleibe, wenn man ihm das nimmt, wodurch es ist, was es ist, so muß es auch auf der Erde selbst möglich sein. Sie mögen uns also Proben davon erst liefern, ob das Leben noch Leben ist und bleibe, wenn ihm das Mark aus den Knochen, das Herz aus dem Leibe gerissen ist. Sie können nicht einwenden, daß diese Forde- rung in keinem Verhältnisse stehe zu dem, was sie tun. Denn das Leben6 überhaupt ist nicht weniger unteilbar als das Leben des Individuums selber7; das Wasser, das bestimmte Maß der Jahreszeiten usw. ist nicht weniger 1 kein Leben: auch kein menschliches Leben möglich B 2' In B folgt Zusatz: menschliches oder menschenähnliches a In B folgt Zusatz:, daß also dort kein Ort für dich ist •' vor und Fehlt in B. 5 In B folgt Zusatz: reelle 6 menschliche Leben und Wesen B 7 das . . . selber: der organische Leib B 279
back to the  book Ludwig Feuerbach - Gesammlte Werke, Volume 1"
Ludwig Feuerbach Gesammlte Werke, Volume 1
(Gemeinfreie Teile)
Title
Ludwig Feuerbach
Subtitle
Gesammlte Werke
Volume
1
Editor
Werner Schuffenhauer
Publisher
AKADEMIE-VERLAG BERLIN
Date
1981
Language
German
License
PD
Size
11.6 x 17.8 cm
Pages
468
Category
Geisteswissenschaften

Table of contents

  1. Gedanken über Tod und Unsterblichkeit 175
    1. Vorsprüche 177
    2. Demütige Bitte 179
    3. Vorwort des Herausgebers 180
    4. Einleitung 183
      1. I. Gott 203
      2. II. Zeit, Raum, Leben 241
      3. III. Geist, Bewußtsein 318
      4. IV. Reimverse auf den Tod 360
      5. V. Schluß 388
      6. VI. Anhang: Xenien 407
  2. Der Ursprung des Bösen nach Jakob Böhme 517
  3. Abälard und Heloise oder Der Schriftsteller und der Mensch 533
Web-Books
Library
Privacy
Imprint
Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Ludwig Feuerbach