Web-Books
in the Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Geisteswissenschaften
Ludwig Feuerbach - Gesammlte Werke, Volume 1
Page - 297 -
  • User
  • Version
    • full version
    • text only version
  • Language
    • Deutsch - German
    • English

Page - 297 - in Ludwig Feuerbach - Gesammlte Werke, Volume 1

Image of the Page - 297 -

Image of the Page - 297 - in Ludwig Feuerbach - Gesammlte Werke, Volume 1

Text of the Page - 297 -

sagst du gar nichts und weißt gar nichts vom organischen Leibe; du machst das Nichts zur Determination des or- ganischen Körpers, wenn du die Materie zu seiner Deter- mination machst, aber nicht ein bestimmtes und bestim- mendes Etwas. Allerdings ist auch das Außereinander eine Bestimmung des Organismus, aber es ist eine nur sinn^ liehe, nicht wesentliche, eine nur oberflächliche, aber nicht bestimmende, nur äußere, nicht innere, eine nicht ein wirk- liches Etwas in ihm setzende, sondern nur eine nichtige Be- stimmung desselben. Innere Bestimmung ist nur die, welche für dich Erkenntnisgrund der1 Sache ist; aber erkennst du etwas vom organischen Leibe, wenn du sagst, er ist Ma- terie? Vielmehr indem du sagst: Der organische Körper ist Materie, indem du ihn subsumierst unter die Materie, machst du das leere Abstraktum, die nichtige Vorstellung einer puren Materie, die nirgends in der Natur existiert, zur Bestimmung desselben und abstrahierst von allem, wo- durch und Worin er organischer Leib ist. Ist nicht in ihm alles Glied und Zweck, alles bestimmt zu einem Zwecke, der eben das Leben ist? Ist nicht dieses Ineinandersein, diese durchgängige Zweckeinheit, in der alles eines ist, diese absolute Durchdringlichkeit, Durchsichtigkeit, in der nicht das eine das andre verfinstert, keines dem andern undurch- dringlich ist, sondern vielmehr ein Zweck2 alles durchdringt, die wesentliche Bestimmung, ist3 nicht also die Immate- rialität4 die innere Bestimmung dieses Leibes? Das Tier unterscheidet sich von den Pflanzen, noch mehr von andern Dingen oder Wesen durch die Funktion des Essens und Trinkens; auch der Mensch ißt und trinkt; ist aber Essen und Trinken eine charakteristische, wesentliche Bestim- mung des Menschen? Ist das wohl eine Definition des Men- schen, wenn man ihn definiert: Der Mensch ist ein Wesen, das ißt und trinkt? So albern diese Definition ist, so albern bist du, wenn du deinen Leib unter deine Vorstellung der bloßen Körperlichkeit und Materialität subsumierst, wenn 1 einer B 2 diese absolute . . . ein Zweck: ein Zweck, ein Leben B 3 Fehlt in B. • 4 In B folgt Zusatz:, die Negation der Bestimmungen, die in deiner^ Vorstellung das Wesen der Materie begründen, 297
back to the  book Ludwig Feuerbach - Gesammlte Werke, Volume 1"
Ludwig Feuerbach Gesammlte Werke, Volume 1
(Gemeinfreie Teile)
Title
Ludwig Feuerbach
Subtitle
Gesammlte Werke
Volume
1
Editor
Werner Schuffenhauer
Publisher
AKADEMIE-VERLAG BERLIN
Date
1981
Language
German
License
PD
Size
11.6 x 17.8 cm
Pages
468
Category
Geisteswissenschaften

Table of contents

  1. Gedanken über Tod und Unsterblichkeit 175
    1. Vorsprüche 177
    2. Demütige Bitte 179
    3. Vorwort des Herausgebers 180
    4. Einleitung 183
      1. I. Gott 203
      2. II. Zeit, Raum, Leben 241
      3. III. Geist, Bewußtsein 318
      4. IV. Reimverse auf den Tod 360
      5. V. Schluß 388
      6. VI. Anhang: Xenien 407
  2. Der Ursprung des Bösen nach Jakob Böhme 517
  3. Abälard und Heloise oder Der Schriftsteller und der Mensch 533
Web-Books
Library
Privacy
Imprint
Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Ludwig Feuerbach