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Ludwig Feuerbach - Gesammlte Werke, Volume 1
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du nun überhaupt dein Jenseits nur dazu brauchst, um mit ihm auszupichen die Ritzen und Spalten in den hölzernen Dachrinnen deines Kapitoliums, d. h. in den Rinnen deiner Begriffe und Erkenntnisse, in welchen du die erquickenden und belebenden Regengüsse, die vom Himmel auf die Erde sich ergießen, durchläßt und nur die irdischen Teile, Schlamm und Kot, die sie natürlich auch nicht mit sich führen, einsammelst, wie du dein Jenseits überhaupt nur dazu erdichtest, um mit ihm die Poren, die hohlen und leeren Zwischenräume deines geist- und substanzlosen Toten- kopfes auszustopfen, so ist denn auch dein jenseitiger, zu- künftiger, eingebildeter Leib, der höher, vortrefflicher und geistiger sein soll als der organische, nichts als eitel Dunst und Wind, mit dem du die hohlen Bälge und (sit venia verbo [mit Verlaub gesagt]) Schweinsblasen deiner po- rösen, mangelhaften Vorstellungen von den erhabensten und heiligsten Gegenständen, von dem wirklichen orga- nischen Leibe und Leben ausfüllst. Der 1 höhere, jenseitige Körper ist weiter nichts2 als der diesseitige wirkliche Leib, soweit und so viel, als du diesen nicht kennst; der wirk- liche organische Leib, wie er in seiner Wahrheit und Wirk- lichkeit ist, ist über und außer den Vorstellungen, die du von ihm hast und, obgleich3 an gewissen Punkten und Stellen du an die Unwahrheit derselben anstößt, im Grunde und Prinzip doch für die richtigen hältst, und dein jenseitiger Körper ist folglich nur der wirkliche, wie er in seiner dir un- bekannten Wirklichkeit ist und also in der Tat nur der ver- kannte und unbegriffne gegenwärtige Leib,4 im jenseitigen das folgende. Wie du nun überhaupt bis gegenwärtige Leib, be- reits auf den mit den Worten letzte sinnliche Gestalt ist enden- den Absatz folgt (siehe oben Seite 2g3 und Fußnote 8 dazu). 1 Wie dein Jenseits nichts anderes ist als die Grenze zwischen der Welt, wie du sie dir vorstellst, und zwischen der Welt, wie sie wahrhaft ist, nichts anderes als die jenseits deiner Denkart und Anschauungsweise von ihr liegende wirkliche Welt, so ist auch der B 2 ist . . . nichts: nichts weiter B 3 Von hier bis diesem glückseligen (vgl. Seite 305, Fußnote 1) Teilstück von H; der gesamte Text ist mit Bleistift gestrichen. * als der diesseitige wirkliche Leib . . . unbegriffne gegen- wärtige Leib,: als der verkannte gegenwärtige Leib. B, wo 304
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Ludwig Feuerbach Gesammlte Werke, Volume 1
(Gemeinfreie Teile)
Title
Ludwig Feuerbach
Subtitle
Gesammlte Werke
Volume
1
Editor
Werner Schuffenhauer
Publisher
AKADEMIE-VERLAG BERLIN
Date
1981
Language
German
License
PD
Size
11.6 x 17.8 cm
Pages
468
Category
Geisteswissenschaften

Table of contents

  1. Gedanken über Tod und Unsterblichkeit 175
    1. Vorsprüche 177
    2. Demütige Bitte 179
    3. Vorwort des Herausgebers 180
    4. Einleitung 183
      1. I. Gott 203
      2. II. Zeit, Raum, Leben 241
      3. III. Geist, Bewußtsein 318
      4. IV. Reimverse auf den Tod 360
      5. V. Schluß 388
      6. VI. Anhang: Xenien 407
  2. Der Ursprung des Bösen nach Jakob Böhme 517
  3. Abälard und Heloise oder Der Schriftsteller und der Mensch 533
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