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Ludwig Feuerbach - Gesammlte Werke, Volume 1
Page - 307 -
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Page - 307 - in Ludwig Feuerbach - Gesammlte Werke, Volume 1

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das Denken an, da, wo du einen Gegenstand unerkenn- bar nennst, da wird er erst Gegenstand des Denkens und Wissens, da, wo dein Jenseits ist, da fängt erst die wirk- liche Welt an; denn was du unter deinem Jenseits meinst und Jenseits nennst, das ist dir ganz nahe, ist in dir eins mit deiner Vorstellung und Einbildung; das, was dir unendlich fern ist, das wirkliche Jenseits für dich, ist allein die wirkliche Natur, die wirkliche Welt, der wirkliche Leib usw., wo daher die bessere Welt anfängt und deine vermeinte, vorgestellte wirkliche Welt aufhört, da fängt sie erst an; wo dir entstehen die Vorstellungen eines Jenseits, da vergehen ja erst dir deine Vorstellungen von der wirk- lichen Welt und die wirkliche Welt selbst, wie sie nach dir aussieht und in deiner Vorstellung existiert, du setzt eine andere zweite Welt, aber diese zweite Welt ist nur die erste wirkliche Welt, wie sie außer und über deiner Vorstellung ist. 1 Das vornehme unsterbliche Individuum bekümmert sich nun auch, was weiter2 seinen künftigen Körper wie überhaupt Leben und Sterben betrifft, nicht nur im mindesten darum, ob es denn nur überhaupt mög- lich ist, daß eine bestimmte Person noch dieselbe, die sie ist, sein könne, wenn sie ihren bestimmten Leib verläßt^ sondern es 3 hält es auch ganz unter seiner Würde, darnach sich zu erkundigen, ob die Seele außer ihren Körper4 hinausgehen könne und im Tode wirklich außer ihn hinausgehe. Vielmehr setzt es als unbezweifelbar wTahr vor- aus, daß, wie der Vogel im Käfig, das Wasser im Gefäß, so die Seele im Körper eingeschlossen sei, daß er das Wohnhaus, der Kerker derselben sei und daß sie vielleicht im Tode gar wie der Rauch aus dem Schornstein aus ihm aufsteige. Allein die Seele ist weder in dem Körper einge- schlossen, noch kann sie von ihm ausgeschlossen werden, sie ist weder in dem Körper noch außer ihm und kann folglich auch nicht außer ihn hinausgehen; denn in beiden 1 im jenseitigen [vgl. Seite 304] . . . Vorstellung ist. Fehlt in B, wo mit dem folgenden nach einer Leerzeile ein neuer Absatz anfängt. 2 nun . . . weiter: übrigens, was B 3 Fehltin B. 4 außer . . . Körper: sich förmlich von ihrem Körper trennen, außer ihn B 25 Feuerbach 1 307
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Ludwig Feuerbach Gesammlte Werke, Volume 1
(Gemeinfreie Teile)
Title
Ludwig Feuerbach
Subtitle
Gesammlte Werke
Volume
1
Editor
Werner Schuffenhauer
Publisher
AKADEMIE-VERLAG BERLIN
Date
1981
Language
German
License
PD
Size
11.6 x 17.8 cm
Pages
468
Category
Geisteswissenschaften

Table of contents

  1. Gedanken über Tod und Unsterblichkeit 175
    1. Vorsprüche 177
    2. Demütige Bitte 179
    3. Vorwort des Herausgebers 180
    4. Einleitung 183
      1. I. Gott 203
      2. II. Zeit, Raum, Leben 241
      3. III. Geist, Bewußtsein 318
      4. IV. Reimverse auf den Tod 360
      5. V. Schluß 388
      6. VI. Anhang: Xenien 407
  2. Der Ursprung des Bösen nach Jakob Böhme 517
  3. Abälard und Heloise oder Der Schriftsteller und der Mensch 533
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